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Game of Thrones: Die unbequeme Wahrheit über die erfolgreichste Serie aller Zeiten

Von Sebastian Riermeier - Kolumne vom 23.06.2019 10:00 Uhr
© HBO

Die Angeklagten: David Benioff und D.B. Weiss

Momentan sind sich alle Geschworenen im Gerichtssaal einig: David Benioff und D.B. Weiss, Serienmacher und Drehbuchautoren seit der ersten Staffel von „Game Of Thrones“, sind schuldig und sollten für ihre Taten an den Galgen gebracht werden. Doch es ist nicht ganz so einfach, wie es scheint.

George R. R. Martin sprach in einem Interview vor einiger Zeit darüber, dass er seine „Lied von Eis und Feuer“-Reihe eigentlich nie verfilmt sehen wollte. Auch er glaubte, dass sein Material einfach zu umfangreich für eine Verfilmung sei. Als er jedoch von Benioff und Weiss angesprochen wurde, mit dem Versprechen, sein Material respektvoll und im Serienformat zu behandeln, überlegte es sich der Autor anders. Ganz offensichtlich schien Martin begeistert zu sein, denn in den ersten Jahren der Serie, die immer mehr an Erfolg verzeichnen durfte, äußerte er sich bei jeder Gelegenheit positiv über die Verfilmung seiner Bücher. Wohlgemerkt, das hat in den letzten drei Jahren immer mehr nachgelassen.

David Benioff und D.B. Weiss sind nicht nur die produzierenden Serienmacher und Schöpfer der filmischen Welt von Westeros, sie schrieben zudem einen Großteil der Folgen und führten häufiger Regie. Unbestritten schafften die beiden Produzenten etwas Großartiges. Jeder der anzweifelt, dass Benioff und Weiss der Erfolg der Serie zugeschrieben werden muss, irrt sich meiner Meinung nach gewaltig. Ja, es basiert alles auf der epischen Welt von Martin, seinen Charakteren und Geschichtenschreibungen. Doch ein gutes und lecker klingendes Rezept ist nicht automatisch die Versicherung für eine schmackhafte Mahlzeit – die praktische Umsetzung ist hierbei wichtig.

Benioff und Weiss schafften es nicht nur, filmisch den Ton der Bücher umzusetzen, auch engagierten sie eine Reihe von Schauspielern, die über die Jahre hinweg eine große Leidenschaft für ihre Rollen zeigten. Weiterhin bauten sie einige der Charaktere erfolgreich über die Vorlage hinaus aus: Cersei und Sansa haben im Buch zwar ihre eigenen Kapitel, sind aber bei weitem nicht so ausgeprägt und willensstark, wie es die Serie porträtiert. Wo nicht jeder Buchleser mit allen Entscheidungen der Serie übereinstimmen will, sollte mindestens dies anerkannt werden: Daenarys Targaryen und Cersei Lennister sind zwei der beliebtesten weiblichen Charaktere in der Geschichte der Popkultur. Und das verdanken sie nicht nur Martin, sondern unbestritten auch den Serienmachern.

Ja, Weiss und Benioff schafften es fast 10 Jahre lang, uns die Ereignisse in Westeros auf eine solch epische Weise zu erzählen, wie es andere womöglich nie geschafft hätten. Doch wir würden uns belügen (und das haben viele Fans der Serie lange getan), wenn es keine Vorahnung auf die Ereignisse der letzten Staffel gegeben hätte. „Game Of Thrones“, und das sage ich ganz selbstbewusst, hatte womöglich seit Staffel 5 schon lange nicht mehr dieselbe Qualität, wie sie es noch in Staffel 1 und 2 hatte.

Auf jeden Punkt genauestens einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, doch scheuten die Serienmacher schon vor einigen Jahren immer mehr vor intellektuellem Storytelling zurück und bauten auf melodramatische Beziehungsprobleme, epische Effekte (durch das erhöhte Budget von HBO, thank you very much!) und hier und da auf kluge Einfälle aus den Büchern. Aber dann passierte das Unaufhaltsame, vor dem wir Buchfans uns schon seit einiger Zeit gefürchtet hatten.

Statt aus Buch 3 und 4 mehrere Staffeln zu machen (genug Material gab es sicherlich), schienen Benioff und Weiss fast schon durch die Seiten zu rasen, umso schnell wie möglich ans Ende zu kommen. So ein Verhalten lässt sich sogar beweisen, denn ursprünglich hatten die Serienmacher sich mit dem Sender auf nur 7 Staffeln geeinigt. Ein Deal wurde schließlich abgeschlossen, der das Ganze auf 8 ausbreitete, mit der Bedingung, die letzten beiden Staffeln drastisch zu kürzen.

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