PLAYCENTRAL PREVIEWS Dirty Bomb

Dirty Bomb: Lohnt sich der kostenlose Online-Shooter?

Von Christian Liebert - Preview vom 30.03.2015 15:31 Uhr

Vor einigen Tagen waren wir zu Besuch in London und durften dort im Rahmen eines Anspiel-Events einen Blick auf Nexons neuen Online-Shooter Dirty Bomb werfen. Hinter dem interessanten Namen verbirgt sich ein spaßiges Spielprinzip, das seit Kurzem auch als Closed Beta mit Early-Access auf Steam bereitsteht. Aber lohnen sich die rund 20 Euro für den Frühzugang? Wir haben den Playtest mit gemischten Gefühlen verlassen. Warum Dirty Bomb Spaß machen kann und wo wir aktuell noch ins Grübeln kommen erzählen wir euch jetzt.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Der Traum vom kostenlosen Onlinegeballer

Um mal ehrlich zu sein: Wenn man auf der Suche nach einer bequemen Alternative zu Call of Duty und Konsorten ist, dann wird man auf Steam schnell fündig. Eigentlich findet man ja mittlerweile zu allem ein Gratisäquivalent. Mit Dirty Bomb versucht sich Nexon nun erneut (neben Combat Arms, War Rock und Counter-Strike Nexon: Zombies) an einem weiteren Shooter und setzt dabei auf einige frische Ideen. Entwickler des Ganzen ist das in UK ansässige Unternehmen Splash Damage (u.A. Brink und Batman: Arkham Origins).

Auf den ersten Blick denkt man bei der schnellen Ballerei und den abgefahrenen Klassen direkt an eine Mischung aus eben genanntem Call of Duty und Team Fortress 2 und so ganz weit hergeholt ist dieser Vergleich auch nicht, denn mixt man noch Counter-Strike: Global Offensive mit in den Cocktail, dann entsteht daraus das, was Dirty Bomb ist – oder eben auch gerne sein will.

Wir langweilen euch jetzt nicht mit uninteressanten Phrasen, denn jeder dürfte wohl wissen, wie ein Online-Shooter funktioniert. Daher kommen wir gleich zu den spannenden Punkten, nämlich zu der Frage, was Dirty Bomb nun von seinen Kollegen unterscheidet bzw. was der Kerninhalt des Titels ist.

In Dirty Bomb treten ganz typisch zwei Teams gegeneinander an und müssen diverse Kartenziele erreichen. Dazu haben wir große und kleine Maschinengewehre, diverse Schrotflinten oder Präzisionsgewehre, allerhand Granaten, einen Bombenwerfer sowie ein Kampfmesser zur Verfügung. Mal zerstören wir dabei eine Wand, dann reparieren wir einen Panzerwagen oder platzieren eine Bombe. Letzteres kennen wir so natürlich schon aus Counter-Strike, die anderen Dinge haben einen gewissen Hauch von frischem Wind. So gilt es nämlich nicht nur ein Objective zu erfüllen, sondern eine ganze Reihe davon abzuarbeiten, um eben am Ende die Runde für sich zu gewinnen. Dabei muss das jeweils andere Team natürlich alles daran liegen, dies zu verhindern.

Wird entweder das Ziel oder eine gewisse Zeit erreicht, wechseln wir die Seiten und müssen versuchen, dass unsere Kontrahenten schlechter abschneiden als wir. Hat es Team A also nur über die erste Wand geschafft, bevor die Runde zu Ende war, muss Team B dies toppen, damit sie den finalen Sieg nach Hause tragen. Das ist dann recht spannend und motiviert sogar. Zusätzlich dazu gibt es noch eine persönliche Wertung, je nach Abschüssen und Supportaktivitäten.

Neben offensiven Superschützen stehen nämlich auch Hintergrundkämpfer zur Verfügung, deren Aufgabe es eben ist, sich um das Wohl der Truppe zu kümmern. Generell legt Dirty Bomb sehr viel Wert auf Zusammenspiel. „Don't be a Dick“ nennen die Entwickler das. So haben wir zum Beispiel eine recht knackige Respawn-Zeit, wenn wir abgeschossen wurden. Solange wir aber am Boden liegen und der Gegner uns nicht den „Gnadenschuss“ gibt, können unsere Teamkollegen zur Tat schreiten – wenn sie es denn tun. Wer alleine herumläuft, ist schnell Kugelfutter, daher gilt: absprechen und zusammenbleiben.

An Klassen steht uns eine mannigfache Auswahl an verschiedenen Schützen zur Verfügung, die über das typische Setup eines beliebigen Shooters hinausgehen – was uns sehr gefällt. So gibt es quasi für jeden Geschmack etwas und jeder Typ hat seine eigene Spezialfähigkeit, Waffenauswahl und Perks. Dazu kommt ein Upgradesystem, das leider nicht ganz kritiklos an uns vorbeiging. Mittels Karten, die wir aus so genannten „Cases“ für das Absolvieren von Matches erhalten, können wir unsere Mercs in weiteren Versionen auswürfeln. Dabei verändern sich ihre Werte, Waffen und Talente. Das Problem dabei ist allerdings, dass dieses System sehr zufallsbedingt ausfällt, was in Anbetracht der möglichen Boni sehr unschön ist.

So passierte es in unserem Testlauf, dass wir mal vier und mal nur einen Perk erhalten haben – ein ziemlich großer Unterschied, der sich eben auch auf das Gameplay auswirkt. Wirklich beeinflussen kann man diesen Prozess dabei nicht. Zwar erhalten wir die Karten ausschließlich in zufälligen Qualitätsstufen, doch eine Silberkarte muss unter Umständen nicht zwingend besser ausfallen als eine Bronzekarte. Wer hier noch nachlegen will, kann seine hart erkämpfte Ingame-Währung für weitere Cases ausgeben.

Aber natürlich könnt ihr auch echtes Geld in die Hand nehmen, bisher aber nur, um damit Mercs freizuschalten. Wie auch schon bei League of Legends oder Heroes of the Storm stehen euch nämlich nicht alle Kämpfer von Anfang an zur Verfügung. Entweder wartet ihr also darauf, dass euer Favorit in der wöchentlichen Auswahl dabei ist, oder ihr greift eben zur Kreditkarte. Je nachdem wie sich das noch verändert, scheint dieses Konzept recht fair zu werden. Ein deutlicher Pluspunkt, wenn man sich den restlichen Markt so anschaut.

Etwas motzen müssen wir dafür leider über die Grafik, die zwar auf den ersten Blick recht modern wirkt, dann aber schnell nachlässt, wenn man sich die Maps mal genau anschaut. Zwar geht das Shootern recht gut von der Hand und der nicht-lineare Aufbau mit vielen taktischen Möglichkeiten fördert den Spielspaß, dafür merkt man natürlich wieder, dass auch ältere PCs in der Lage sein sollen, Dirty Bomb zu stämmen. Daher gibt es also haufenweise Matschtexturen und Polygonarmut. Da sah so mancher Titel vor sechs Jahren schon wesentlich besser aus. Wer also auf Highendgrafik steht, bekommt hier wohl einen halben Herzinfarkt, wobei die Spielgrafik natürlich grundlegend genügt.

Dafür brauchen wir uns nicht umständlicherweise einen Account anlegen, da Dirty Bomb via Steam erscheint, direkt auf unser Profil zugreift und wir so ohne Hürden loslegen können. Derzeit steht das Spiel in der Closed Beta zur Verfügung, die natürlich auf ein Early-Access-Modell zurückgreift. Für knapp 20 Euro könnt ihr bereits jetzt mit dem Spielen beginnen, später wird Dirty Bomb dann als Free2Play-Game angeboten. Wer also noch etwas warten kann, sollte dies auch tun oder sein Glück versuchen, einen kostenlosen Platz in der Beta zu ergattern, die Nexon zufällig verteilt.

* Hinweis: Bei allen Links zu Onlineshops handelt es sich um Affiliate-Links. Wir erhalten für jeden darüber erfolgten Kauf eine kleine Provision – ohne, dass ihr einen Cent mehr bezahlt. Danke für eure Unterstützung!

Fazit

Unser Anspielfazit

Auch wenn es Online-Shooter, vor allem kostenlose, natürlich wie Sand am Meer gibt, ist Dirty Bomb keineswegs ein Titel, den man unbeachtet lassen sollte. Die Mischung aus Counter-Strike, Call of Duty und Team Fortress 2 weiß zu fesseln und macht definitiv Spaß. Zwar zweifeln wir etwas daran, ob das Upgradekonzept mit seinem Zufallssystem wirklich die beste Wahl ist und hätten uns gerne eine etwas bessere Grafik gewünscht, doch für einen kostenlosen Ballermann macht sich Nexons neueste Brut schon mal nicht schlecht. Besonders hervorstechend sind die bisher sehr faire Monetarisierung, die gänzlich ohne spielerische Vorteile auskommt, und die vielen verschiedenen Klassen.

Die fertige Version von Dirty Bomb soll im Juni 2015 erscheinen.

Kingdom Come Deliverance 2: Enthüllung könnte kurz bevor stehen (Update) Entlassungen bei GTA 6-Publisher Take-Two Interactive, 600 Mitarbeiter müssen jetzt gehen MontanaBlack ersteigert 25 Koffer für 15.000 Euro, diese verrückten Funde machte er dabei Community fleht Blizzard an: „HOTS verdient Revival“ Final Fantasy-Fans müssen stark sein: PS Plus verliert beliebte Games Releasetermin: Wann erscheint Fallout 5? – Meine logische Einschätzung Nach 9 Monaten Pause: Reved zurück auf Twitch – Aber wie geht es ihr? Assassin’s Creed Mirage: Spielt den Ubisoft-Titel jetzt kostenlos! Elden Ring Shadow of the Erdtree: Diese Inhalte stecken in der 250 Euro teuren Collector’s Edition FF7 Rebirth: Theater-Song als Retrocover kickt anders! MEHR NEWS LADEN
Das offizielle Logo von PlayCentral.de mit Schriftzug
Anmelden auf PlayCentral.deDark Mode-Schalter