PLAYCENTRAL PREVIEWS Homefront: The Revolution

Homefront: The Revolution: Untergrundkampf mit netten Features

Von Patrik Hasberg - Preview vom 30.03.2016 15:12 Uhr

Deep Silver hat uns vor einigen Tagen nach London eingeladen und uns die Möglichkeit gegeben, erstmalig einen genaueren Blick auf die Singleplayer-Kampagne des Open World-Shooters Homefront: The Revolution zu werfen. Wir verraten euch in unserer Vorschau, wie gut sich der Titel spielt und wie groß die Unterschiede zu dem Vorgänger ausfallen.

Was wäre eigentlich, wenn sich Nord- und Südkorea wieder zusammenschließen und als wiedervereinigtes Korea plötzlich die USA überfallen und besetzen würden?

Genau dies ist die Handlung, die dem ersten Homefront-Ableger zugrunde liegt. Zuständig war damals noch das Entwicklerstudio Kaos Studios, das von Publisher THQ 2011 (THQ ging Pleite) dicht gemacht worden ist. Anschließend schnappte sich Crytek UK die Rechte an dem Nachfolger und geriet kurze Zeit später ebenfalls in Geldnot, weshalb das Projekt und das Homefront-Franchise munter weiterwandern konnte. 2014 übernahm schließlich Koch Media, der Mutterkonzern von Deep Silver, nicht nur die gesamte Lizenz, sondern auch das Entwicklerstudio.

Mittlerweile arbeitet der britische Entwickler Dambuster Studio an dem Nachfolger, der anders als Homefront eine offene Welt bieten soll, die wir frei erkunden können.

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Die KPA übernimmt die Kontrolle

Vor kurzem hat uns Deep Silver nach London eingeladen und uns die Möglichkeit gegeben, erstmalig einen genaueren Blick auf den Singleplayer-Modus (es wird auch einen Koop-Modus geben) von Homefront: The Revolution zu werfen und uns nach Belieben auszutoben.

Das zu Beginn erwähnte Szenario des ersten Teils wird auch in Homefront: The Revolution aufgegriffen und erweitert: Die USA werden von der Großen Koreanischen Republik angegriffen und besetzt. So sind weite Teile des Landes im Jahre 2029 vollständig unter der Kontrolle der KPA – der Korean Provisional Authority.

Selbstverständlich kommen an dieser Stelle wir ins Spiel und schließen uns dem Widerstand an, der in einigen Gebieten noch tobt. Denn die Spielwelt des Titels ist in drei verschiedene Zonen eingeteilt.

In der grünen Zone leben die Anführer des Regimes in riesigen Palästen und lassen es sich gutgehen, weshalb die Sicherheitsmaßnahmen entsprechend besonders hoch sind und wir als Widerstandskämpfer nur wenig zu lachen haben. Das genaue Gegenteil erleben wir in der gelben Zone, hier leben die Amerikaner unter menschenunwürdigen Bedingungen in Zelten sowie notdürftig errichteten Unterkünften und versuchen nur eines – zu Überleben.

Deutlich weniger ruhig verhalten sich die Rebellen in der roten Zone. Die KPA schafft es in dieser Region kaum vorzurücken und muss sich ständig offenen Konflikten stellen. Gerade der Kniff mit den verschiedenen Gebieten in The Revolution sorgt nicht nur dafür, dass wir gänzlich unterschiedliche Level zu Gesicht bekommen, auch das Gameplay fällt in den Zonen unterschiedlich aus. Schließlich sollten wir in der gelben Zone möglichst nicht offen herumlaufen, die Folge sind unzählige Soldaten der KPA, die zuverlässig unsere Spur aufnehmen und uns das Leben zur Hölle machen. Wir ziehen also lieber unsere Leisetreter über, scannen die Umgebung mit unserem Smartphone und schleichen uns so durch die Verteidigungslinien und die mit bunten Propaganda-Flaggen und Plakaten geschmückte Zone.

Guerilla-Kampf mit Guerilla-Taktik

Auf Guerilla-Taktik setzen wir hingegen in der durch die offenen Auseinandersetzungen fast gänzlich zerstörten roten Zone. Etwas anderes bleibt uns auch nicht übrig, schließlich sind die Rebellen hier klar in der Unterzahl. Wir müssen also durch Schnelligkeit sowie die richtige Taktik unsere Unterlegenheit wieder ausgleichen und beispielshalber einen KPA-Konvoi mit Hilfe von exklusiven Fässern überraschend aus dem Hinterhalt angreifen.

Wir sind übrigens niemals alleine in The Revolution, jederzeit haben wir die Möglichkeit, Rebellen zu rekrutieren. Diese folgen uns daraufhin in die Schlacht und leisten ihren Teil gegen die KPA. Einfaches Spiel haben wir aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt. So müssen wir nicht nur gegen menschliche Widersacher antreten, sondern bekommen es auch regelmäßig mit Drohnen zu tun, die die KPA-Soldaten unterstützen und sich schnell als äußerst nervig herausstellen. Richtig gefährlich sind die riesigen fliegenden Ungetüme, die überall über der Stadt kreisen und diese mit Suchscheinwerfern überwachen. Rebellen sollten tunlichst nicht in den Lichtkegel der Schiffe geraten, denn dadurch werden alle in der Umgebung befindlichen KPA-Soldaten alarmiert und zuverlässig zum Ziel navigiert.

Die Werkzeuge der Rebellen

Die Hightech-Waffen der KPA-Truppen sind mit biometrischen Sperren ausgestattet, weshalb die Rebellen auf ein eigenes Arsenal zurückgreifen müssen, das zwar dem unserer Gegner unterlegen ist, sich aber mit wenigen Handgriffen wunderbar vielseitig an die jeweilige Situation anpassen lässt.

Jede Standard-Waffe besitzt mehrere verschiedene Kampfkonfigurationen und lässt sich schnell und unkompliziert modifizieren, je nachdem, in welchem Schlamassel wir uns gerade befinden. Durch das modulare Waffensystem können wir beispielsweise unsere Schrotflinte automatisieren oder kurzerhand in einen Granatwerfer umfunktionieren, der ein wahres Inferno veranstaltet, um unseren Gegner ordentlich Feuer unterm Hintern zu machen. Außerdem lassen sich einzelne Waffen personalisieren, schließlich muss sich ein Widerstandskämpfer der Situation anpassen, um am Leben zu bleiben.

Ähnlich wie in der Crysis-Reihe können wir im laufenden Spiel unsere Waffe durch Aufsätze anpassen. Benötigt ihr ein Scharfschützengewehr? Kein Problem, einfach ein entsprechendes Visier samt Mündungsbremse an die Waffe schrauben und schon könnt ihr Gegner auf größere Entfernung bekämpfen. Zwar sehen unsere Waffen eher so aus, als dass sie keine fünf Minuten überstehen könnten, dieser Stil und raue Charme passt aber perfekt in das Homefront-Universum.

Auf die Spitze wird der amerikanische Erfindergeist allerdings erst durch die Guerilla-Werkzeuge und die Möglichkeit des Craftings getrieben. Schließlich kommen wir alleine nicht besonders weit, wie uns einer der Entwickler während unserer Anspiel-Session freundlich mitteilt. Genau aus diesem Grund haben wir in The Revolution die Möglichkeit überall in der Spielwelt versteckte Bauteile zu finden, die sich wunderbar zum Bau von kleinen Helfern nutzen lassen. Da wären zum Beispiel die obligatorischen Brandbomben, um den Gegnern einzuheizen, das nützliche Hacking-Gerät mit dem wir Kameras und Drohnen ausschalten können oder Geschütze manipulieren, sodass diese die eigenen Soldaten aufs Korn nehmen.

Zum Kind werden wir aber erst, wenn wir mit unserem ferngesteuerten Auto die Gegend unsicher machen und das „Spielzeug“ samt Bombe an Bord unter einem gegnerischen Panzerwagen platzieren und per Knopfdruck für ordentlich Stimmung sorgen. Praktisch ist aber auch das Ablenkungsgerät, dass uns in brenzligen Situation kostbare Zeit verschaffen kann. Gerade die Kombination, wie wir unsere Waffen und Gadgets einsetzen, sorgt für Abwechslung beim Gameplay und gibt uns die Möglichkeit, auf unsere eigene Art und Weise zu spielen und Situationen zu lösen.

Freie Entscheidung

Wir haben bereits einige Hauptmissionen spielen können, wollen an dieser Stelle allerdings noch nicht allzu viel verraten, nur so viel: Die bisher gesehenen Missionen spielten sich spannend und sind vor allem gut inszeniert, haben uns aber noch nicht vollständig aus den Socken gehauen. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die gesamte Handlung entwickeln wird und welche Asse und Überraschungen Entwickler Dambuster noch so im Ärmel hat. Gut gelungen ist aber das grundsätzliche Setting rund um die Rebellion und die Rückeroberung der Stadt.  Schließlich können wir abseits der Hauptmissionen unzählige weitere Aufträge erfüllen, die Spielwelt erkunden, Bauteile sammeln, uns Gefechte gegen die Koreaner liefern oder einfach mit dem Motorrad durch die Gegend rasen.

Um Philadelphia wieder unter unsere Kontrolle zu bekommen, haben wir die Möglichkeit innerhalb von Nebenmissionen einzelne Sektoren, sogenannte Strike Points, zu erobern. Dazu müssen unterschiedliche Aufgaben erfüllt werden, in denen wir auf interessante Charaktere stoßen.

Wer gerade einmal keine Lust auf die Handlung  oder Nebenaufgaben hat, der darf Philadelphia wieder Stück für Stück zurückerobern und große Festungen einnehmen, die nur so von Soldaten und Sicherheitskameras wimmeln. Hier fühlten wir uns im positiven Sinne ab und an ein wenig an Mad Max erinnert.

Die CryEngine lässt ihre Muskeln spielen

Bei Homefront: The Revolution werkelt Cryteks CryEngine 3 im Hintergrund und macht aus dem Titel tatsächlich einen grafischen Leckerbissen. Schick sehen vor allem Licht- sowie Feuereffekte bei Nacht aus.

Doch auch tagsüber macht der Shooter eine gute Figur, was vor allem an den unzähligen Details in den unterschiedlichen Abschnitten liegt. Zu sehen gibt es immer etwas, wir müssen nur die Augen offen halten. Mal helfen wir Zivilisten, die von Soldaten bedrängt werden, beobachten streunende Hunde oder kundschaften den Laufweg einer Patrouille aus. Hier und da können wir auch Häuser betreten, um versteckte Bauteile zu finden oder beispielshalber für einen besseren Überblick auf ein Dach zu gelangen. Nur gelegentlich sind wir auf matschige Texturen gestoßen oder wunderten uns über hakelige Animationen der KI-Mitstreiter. Besonders helle ist die KI übrigens nicht, egal ob die Rebellen auf unserer Seite oder die Anhänger der KPA, oft stürmen diese blind in unser Feuer, ohne auch nur mal den Gedanken zu verschwenden, ab und an in Deckung zu gehen. Offenbar zählt bei der KI eher das Motto Masse statt Klasse.

Die PC-Version lief bei unserer Session zu jeder Zeit absolut flüssig und zuverlässig, allerdings haben wir auch auf einem entsprechenden High-End-System gespielt. Wie die offiziellen Systemanforderungen aussehen, ist bisher noch unklar. Erscheinen wird Homefront: The Revolution am 20. Mai 2016 für PC, PS4 sowie Xbox One.

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Fazit

Fazit

Patrik Hasberg:

Die Marke Homefront hat nach der Pleite von THQ und dem späteren Verkauf durch Crytek UK schon einen langen steinigen Weg zurücklegen müssen, nun zeichnet sich der britische Entwickler Deep Silver Dambuster Studio für Homefront: The Revolution verantwortlich.

Bisher Gesehenes macht im Grunde einen soliden Eindruck: Das Gameplay funktioniert und macht Spaß, die Features sind cool, die Handlung ist spannend inszeniert und die Charaktere sind markant gezeichnet. Für mich stellt sich allerdings noch immer die Frage, ob letztendlich all diese Komponenten perfekt ineinander greifen und miteinander harmonieren können.

Wie schlüssig ist die Handlung wirklich? Wie wird diese motivieren können? Auch stellt sich die Frage, ob der Wechsel zu einer offenen Welt die richtige Entscheidung gewesen ist. Wie schnell wird das Erobern von Stützpunkten langweilig? Insgesamt fehlen mir zudem noch ein wenig die kreativen Ideen und Neuerungen, um The Revolution ein wirkliches Gesicht zu geben. Trotzdem haben mir Setting und Atmosphäre gut gefallen und ich bin gespannt, ob Dambuster es schafft, ein rundes Paket zu schnüren und die Marke Homefront langfristig auf dem Markt zu etablieren.

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
Homefront: The Revolution Open-World-Shooter PC, PS4, Xbox One
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