Halo Infinite: So schlägt sich die Kampagne des Shooters im Test

Die PlayCentral-Redaktion spricht eine Kaufempfehlung aus und meint: „Honored“!

Die Story-Kampagne von „Halo Infinite“ macht es mir wahrlich nicht leicht und das sage ich, obwohl ich sämtliche Ableger und Spin-offs ausgiebig gespielt habe. Dennoch würde ich mich selbst nicht als riesigen Fan der Reihe bezeichnen, entsprechend verschwommen sind meine Erinnerungen. Immerhin liegt ja auch Teil Fünf bereits sechs Jahre zurück.

Obwohl ich alle Teile kenne, habe ich Probleme, der Handlung zu folgen. Wie geht es da erst Neulingen, die mit dem Game ihre ersten Gehversuche im Ring-Universum wagen? Hier hätte bereits eine 5-10-minütige Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse Abhilfe geschaffen, auf die die Entwickler aber konsequent verzichten. Zwar wird mit den Verbannten ein glaubhafter und starker Kontrahent inszeniert, große Teile der Handlung entziehen sich mir aber.

Auch der leichte Open-World-Ansatz geht in meinen Augen nicht auf. Dafür sind die vier großen Hub-Welten einfach viel zu leblos und monoton gestaltet. Ich schätze offene Spielwelten dafür, dass ich für das Erkunden belohnt werde. Sei es mit Schätzen, Geheimnissen oder einfach nur schönen Umgebungen. Für ein lohnenswertes Item nehme ich auch gerne mal Sammelaufgaben in Kauf.

Auch hier versagt „Halo Infinite“, denn die insgesamt fünf Arten an Sidequests werden direkt auf der Karte markiert und bieten nicht genug Abwechslung. Selbiges gilt auch für die Umgebung, die zwar in den ersten Stunden noch schön anzuschauen ist, sich dann aber ständig wiederholt.

Klar, die Berg- und Waldlandschaften sind nett, aber warum gibt es kein Schnee oder Eis, keine Wüste oder andere Biome?

Warum ich aber trotz diverser Enttäuschungen bis zum Ende dranbleibe, verdankt der Titel dem exzellenten Gunplay samt neuer Nuancen durch den Greifhaken, der klugen Gegner-KI und der schicken Technik (vor allem hinsichtlich des Sounds).

Wer also kein beinharter Fan der Halo-Reihe ist, wird mit der Kampagne vermutlich nur bedingt glücklich. Wie gut, dass der Multiplayermodus eine deutlich bessere Figur abgibt. Im Gegensatz zur Story werde ich darin in den kommenden Monaten noch etliche spaßige Stunden verbringen.