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Avengers: Endgame: Das perfekte Ende einer emotionalen Reise, bei der es nicht jeder ins Ziel schafft

Mit „Avengers: Endgame“ beendet Marvel eine Ära, die sich über die letzten zehn Jahre, mit mehr als 22 Filmen und den verschiedensten Superhelden, in unsere Herzen geschlossen hat. Im vorerst letzten Kapitel der „Avengers“-Reihe probieren Kevin Feige, Leiter des Marvel-Cinematic-Universe, und die Regisseure Joe und Anthony Russo, das Unmögliche möglich zu machen. Ob es ihnen gelingt, welche Überraschungen und Schocker der Film mit sich bringt und was er für die Zukunft des MCU verspricht, verrate ich euch jetzt!

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Meinung/ Erfahrungsbericht von Sebastian Riermeier.

Dieser Artikel enthält zahlreiche Spoiler, weshalb ihr Avengers: Endgame geschaut haben solltet, ehe ihr weiterlest!

Das Ende einer Ära

Wie schreibt man eine objektive Kritik über einen Film, der das Ende einer über zehn Jahre langen Ära ausmacht, ohne in Nostalgie und Tränen auszubrechen? Es ist schwer, doch ich möchte es so gut es geht probieren. Avengers: Endgame bringt uns nicht nur das letzte Kapitel der dritten Phase (ja, ich weiß, es ist offiziell „Spiderman: Far From Home“, aber seien wir ehrlich!), sondern unbestritten das Ende der Avengers, wie wir sie bisher gekannt haben.

2012 durften wir mit „Marvel’s The Avengers“ das erste Mal ein Crossover-Event erleben, das es bis dato nie gegeben hatte. Eine Zusammenführung von sechs verschiedenen Marvel-Charakteren, deren individuelle Filmreihen wir vorher in den Kinos bestaunen durften? Es war wie ein Wunder und Weihnachten für viele Comicbuch-Fans auf der ganzen Welt.

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Nie hätten wir damals für möglich halten können, dass dies erst der Anfang einer langen Reise sein wird, die von Mal zu Mal immer mehr an Dimensionen und Größe annimmt, bis sie schließlich bis an die Grenzen der filmtechnischen Möglichkeiten gelangt. Doch jetzt ist es soweit. Nach mehr als 22 Filmen, mit vielen Hits und einigen mittelmäßigen Ausnahmen, bringt uns „Avengers: Endgame“ das Ende vieler Charaktere, denen wir seit mehr als ein Jahrzehnt beim Bösewichte bekämpfen, Opfer bringen und Witze reißen zusehen durften.

Zuallererst: Ist „Avengers: Endgame“ ein guter Film? Ja, ohne Frage. Endgame ist ein guter Film, ich würde sogar behaupten, er ist ein großartiger Film. Ist er perfekt? Wahrscheinlich nicht, doch kommt er sehr nahe daran. Diese Worte schreibe ich als jahrelanger Fan des MCU. Und nicht nur der Filme, sondern auch als Fan der Comics und verschiedenen Animationssendungen, die man als Kind früh morgens im Fernsehen sehen konnte. Somit ist meine Meinung natürlich keinesfalls die eines abgegrenzten und objektiven Filmkritikers, der sich in den Film ohne jegliche Erwartungen und emotionaler Vorgeschichte der Charaktere gegenübergesetzt hat.

Aber trotzdem würde ich von mir behaupten, im Gegensatz zu vielen anderen Fans, oftmals ein mehr kritisches Auge mit in den Kinosaal zu nehmen. Zum Ärger und Augenrollen vieler Freunde, die einfach nur unterhalten werden und Spaß haben möchten, verließ ich in den letzten Jahren oftmals das Kino mit dem Satz „Ich mochte den Film sehr, aber…“, womit ich mich nicht immer beliebt machte. Aber meiner Meinung nach ist Kritik das höchste Lob für einen Film oder eine Serie, da man sich ausgiebig mit der Materie befasst, sie nicht als gegeben hinnimmt und probiert, das Beste aus den verschiedenen Geschichten hervorzubringen. Mit dieser Perspektive möchte ich auch über „Avengers: Endgame“ reden.

Gegen alle Erwartungen

Schon nach den ersten 10 Minuten des Filmes wird klar, dass die Filmemacher jegliche Theorien auf den Kopf stellen, die sich im letzten Jahr nach „Avengers: Infinity War“ in den Internetforen breitgemacht haben. Ja, wir haben die erwartete Zeitreise und verabschieden uns von einigen Charakteren, deren Ende schon lange vorausgesagt wurde, doch passiert all dies auf einem völlig anderen Weg als einige von uns es vermutet hatten. Thanos stirbt am Anfang des Filmes und somit wenige Tage nach den Ereignissen von „Infinity War“. Erstmals ist den Zuschauern klar, dass Thanos nicht mehr der Fokus der Geschichte ist, sondern eher als das unterbewusste, nicht aufzuhaltende Böse, das im Hintergrund agiert.

Und somit hebt sich „Avengers: Endgame“ allgemein sehr von „Avengers: Infinity War“ ab. Wer eine dreistündige Schlacht gegen Thanos und seine Infinity-Steine erwartet, der wird den Kinosaal vielleicht enttäuscht verlassen. Der Film ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger ruhig, teilweise sogar sehr ruhig. Es gibt nur sehr wenige choreographierte Actionszenen und die ganze Geschichte dreht sich eher um die Beziehung unserer Charaktere zueinander sowie dem Aufeinandertreffen vom Vergangenen und der Zukunft und wie sich unsere Superhelden in den letzten zehn Jahren entwickelt haben.

In der Welt der Filmkritik kommt seit einiger Zeit immer wieder das Wort „Fan-Service“ auf, ein Phänomen vieler Filme, die auf dem Nostalgie-Trip reiten und Fans durch bekannte, visuelle Mittel und Wege ein gutes Gefühl geben, ohne wirklich narrativ die Vorarbeit zu leisten.

„Avengers: Endgame“ ist zu achtzig Prozent Fan-Service, doch im Gegensatz zu anderen Filmen fühlt es sich hier nie gezwungen an, es ist organisch und durch die jahrelange Vorarbeit von Kevin Feige und seinem Team ist jeder Moment, in dem wir eine bekannte Szene, ein altes Gesicht oder einen lang verlassenen Schauplatz aus der Vergangenheit besuchen, nie aufgesetzt oder emotional manipulativ. „Avengers Endgame“ ist das Produkt einer langen Aufreihung von Dominosteinen, die nun endlich zum Fall kommen und uns im selben Moment ein neues Bild für die Zukunft geben. Doch kommen wir endlich zu den Fakten: Was macht der Film richtig und was macht er falsch? Was funktioniert und was nicht?

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