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Avengers: Endgame: Das perfekte Ende einer emotionalen Reise, bei der es nicht jeder ins Ziel schafft

Von Sebastian Riermeier - Kolumne vom 25.04.2019 09:10 Uhr
©The Walt Disney Company Germany GmbH

Zurück in die Zukunft!

„Avengers: Endgame“ kann in seiner Form mit keinem anderen Film verglichen werden, denn er ist per se kein Film, den wir sonst im Kino sehen können. Würde eine Person, die noch nie im Ansatz etwas von Superhelden gehört oder einen Marvel-Film gesehen hat, sich in den Film setzen, wäre es für ihn oder sie wahrscheinlich eher ein abstraktes Wirrwarr an Szenen und Dialogen. Somit hebt sich der Film alleine schon daher ab, da er ganz bewusst auf Vorwissen und emotionale Bindung zu den Charakteren setzt. Ihn objektiv als individuell guten oder schlechten Film einzuschätzen, ist also fast unmöglich.

Also probieren wir es mal so: Ich mochte so ziemlich alles an dem Film. Klar, ich war wie viele andere auch, sehr überrascht von der handlungsstarken Narrative des Filmes, die mehr auf Exposition und Dialoge setzt als die mittlerweile gewohnten durchchoreographierten Actionszenen. Der Film an sich bietet zudem nicht unbedingt die cleverste Story. Wie ich schon erwähnt habe, leiht sich „Avengers: Endgame“ fast keine Theorie, die wir bislang vermutet hatten, und doch fühlt sich das letzte Kapitel sehr vertraut an. Viele vergleichen den Film (und der Film macht dies ebenfalls) mit „Zurück in die Zukunft“, was keinesfalls ein schlechtes Vorbild ist. Unsere Charaktere reisen in die Vergangenheit, um Geschehenes ungeschehen zu machen, daran ist nichts Neues oder Außergewöhnliches.

Aber „Avengers: Endgame“ ist vor allem eines: Der Abschluss der Geschichte für die ursprünglichen Helden des Teams: Iron Man, Captain America, Thor, Black Widow und Hawkeye. Und nicht im wortwörtlichen Sinne, sondern eher in ihrem filmischen Handlungsbogen.

Die Helden reisen, wie in so vielen anderen Zeitreise-Filmen, in schon geschehene Szenen und Ereignisse zurück und probieren die Geschehnisse in der Zukunft ungeschehen zu machen.

Doch was diesen Film von anderen abhebt ist, dass das Zeitreisen in die verschiedenen Szenen spezifisch auf einen Charakter abgestimmt ist, seine oder ihre Handlungsstränge zum Ende kommen lässt, den emotionalen Bogen der Figur abschließt und somit mehr als Werkzeug, statt als billiges Hilfsmittel für die Geschichte dient.

Zudem wirkt der Film wie eine Achterbahnfahrt und hat, wie „Avengers: Infinity War“, wirklich einige schockierende Twists und Szenen, die mich nicht selten laut aufschrecken ließen. Der Moment, als Captain America im finalen Kampf gegen Thanos Thors Hammer herbeiruft und herumschwingt, ist für mich jetzt schon einer der unglaublichsten Filmmomente, die ich je bewundern durfte und löste Schreie und Klatschen im Kinosaal aus. Die pure Freude, der Schock und kindergleiche Aufregung, die ich und hundert andere Menschen in dem Moment gespürt haben, lässt sich in der Zukunft wohl selten wiederholen. Auch Szenen wie die Offenbarung von Dr. Hulk, die Rückkehr von Carol Danvers, Thor in seinem posttraumatischen „Big Lebowski“-Burnout und Hawkeyes (oder eher Ronans) Samurai-Kampf, ließen uns Zuschauer genau das Gegenteil spüren, was der Schock am Ende von „Avengers: Infinity War“ in uns auslöste.

Der ganze letzte Akt, der wie ein riesiges Renaissance-Gemälde oder ein mehrseitiges Comic-Panel wirkt, ist ein außergewöhnliches Augenfestmahl, das wohl jedem noch so hartgesonnenen Superhelden-Fan die Tränen in die Augen bringen wird. Der Moment, in dem sich die weiblichen Avengers formierten und zusammen zum Kampf auf Thanos zulaufen, ließ einige Sitze neben mir ein kleines Mädchen im Captain Marvel-Kostüm freudig aufschreien und lachen, und zeigte mir in diesem Moment noch einmal die Wichtigkeit für Repräsentation in solch großen Filmen auf, die einen unbestrittene Notwendigkeit für die Zukunft des filmischen Mediums ausmacht.

Die Szene, in der der zurückgekehrte Spider-Man mit dem Infinity-Handschuh, von der auf einem fliegenden Pegasus reitenden Valkery gerettet wird, ist ein so absurdes Bild, dass es wahrscheinlich jedem Drogentrip Konkurrenz machen würde. Doch im Rahmen des Filmes nicht perfekter sein könnte. „Avengers: Endgame“ hat die Grenzen des Möglichen für das Epische im Kino um ein Vielfaches erweitert, was es sicherlich extrem schwer macht, in der Zukunft weniger actionreiche Filme ansprechend zu machen.

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