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Avengers: Endgame: Das perfekte Ende einer emotionalen Reise, bei der es nicht jeder ins Ziel schafft

Von Sebastian Riermeier - Kolumne vom 25.04.2019 09:10 Uhr
©The Walt Disney Company Germany GmbH

So viele Emotionen!

Kommen wir zuletzt zu den großen Emotionen des Filmes. In bekannter „Game Of Thrones“-Manier war eine der wichtigsten Fragen für viele Fans: Wer stirbt und wer überlebt? Hier kommen wir zu einem der wenigen Teile des Filmes, die ich leider nicht mochte. „Avengers: Infinity War“ gab uns mit dem Tod von Gamora einen der wenigen schwerwiegenden Auswirkungen und Tode der Reihe. „Avengers: Endgame“ wiederholt diese Szene fast eins zu eins, mit der erneuten Beschaffung des Seelensteins und der Opferung von Black Widow.

Diese Sequenz fühlte sich wirklich wie ein Schlag ins Gesicht an, denn für mich war es fast schon eine Beleidigung der Figur von Natascha Romanov, die sich, anstatt von Hawkeye (der, sind wir mal ehrlich, emotional sehr wenig zur Legende der Avengers beigetragen hat), in die Tiefen stürzte. Meiner Meinung nach wurde ihr somit das letzte Kapitel und die Befriedigung vom Vernichten von Thanos genommen.

Ich stehe zu dieser Aussage, auch wenn ich natürlich weiß, dass sie durch dieses Handeln ihr Leben beendete, wie sie es immer geführt hatte: Als Agentin, vollkommen hingegeben ihrem Beruf gegenüber. Hawkeye, der eine Familie und somit einen Ausblick auf die Zukunft hat, trägt natürlich mehr Wichtigkeit für ein Überleben. Und trotzdem, Black Widow ist für mich eine meiner Lieblingsfiguren und gehört genau wie Tony, Thor und Cap‘, zum Urkern der Avengers. Sie am Ende auf der Beerdigung nicht gesehen zu haben, war für mich eine der Niederlagen des Filmes.

Apropos Beerdigung. Mit einer der ersten Szenen von „Infinity War“, in der Tony Stark mit Pepper über seinen kinderreichen Traum sprach, war mir klar: Iron Man wird die Ereignisse von „Avengers: Infinity War“ (oder später „Avengers: Endgame“) nicht überleben. Doch das änderte sich als „Endgame“ das Erbe von Tony Stark offenbarte. Seine zuckersüße Tochter, die sicherlich in der Zukunft des MCU noch eine Rolle spielen wird, ließ mich im ersten Moment wissen, dass Tony womöglich doch nicht sterben wird.  Es wird natürlich Captain America, dachte ich weiterführend. Denn dieser hat im Gegensatz zu seinem Mitstreiter keine Familie und somit auch eine größere Wahrscheinlichkeit, sich für das Wohl des Großen zu opfern.

Oh, wie falsch ich da lag. Iron Man stirbt, und in einer mehr poetischen Form hätte es der Film wahrscheinlich nicht schaffen können. Nach einem ergiebigen Kampf, der von den drei Haupt-Avengern (Iron Man, Captain America und Thor) in einer wahnsinnig schönen ästhetischen Form ein- und ausgeleitet wird, ergreift Tony die Infinity-Steine und beendet sein Schicksal und Leben mit dem Satz, mit dem er sich am Ende von „Iron Man 1“ der Welt als Superheld offenbarte und den Beginn des MCU-Phänomens ins Rollen brachte: „Ich bin Iron Man!“ Und wie die Tränen über das Gesicht liefen, ich kann es nur unschwer beschreiben.

Iron Man musste sterben, das ist mir jetzt klar. Er ist nicht nur die Symbolfigur der ersten drei Phasen des MCU, auch ist er das genaue Gegenstück zu Thanos, der sich durch die letzten zehn Jahre streckte und die Filme zu dem machte, was sie sind. Und so wie Thanos am Ende des Films verschwindet, so tut es auch Tony Stark, als Ying zu seinem Yang. Doch trotzdem fällt mir der Gedanke schwer, sich ein Marvel-Universum ohne Iron Man vorzustellen zu müssen, der nie wirklich mein Lieblingscharakter war, doch das MCU unbestritten symbolisierte.

Ein Film für die Fans

Und auch von Captain America verabschieden wir uns, jedoch auf eine ganz andere Weise. Auch hier ist die Poesie der Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely, die ein scheinbar unmögliches Ende möglich machten, im wunderschönen Einklang mit dem Nachlass der Avengers. Steve Rogers bekommt endlich das wohlverdiente Leben, das er sich immer erwünscht hatte: In den Armen seiner großen Liebe Peggy Carter. Und somit übergibt er sein Schild an Sam Wilson, der so, wie in den Comics zuvor, vom Falcon zum neuen Captain America wird. Auch wenn „Avengers: Endgame“ wie ein ultimatives Ende einer langen Ära erscheint, gibt uns der Film einige an Ausblicke auf die Zukunft.

Mit Iron Mans Tochter, der erwachsenen Cassandra Lang (Ant-Mans Tochter) und dem mysteriösen Jungen, der alleinstehend auf Iron Mans Beerdigung auftaucht, könnte der Weg für die Young Avengers schon gelegt sein. Außerdem beginnen die Geschichten einiger Charaktere, wie Black Panther und Captain Marvel gerade erst, die wahrscheinlich einen wichtigen Bestandteil für die nächsten Phasen ausmachen werden. Aber auch die X-Men, die jetzt offiziell ins Disney/Marvel-Universum gehören, könnten in den kommenden zehn Jahren hier und da auftauchen.

„Avengers: Endgame“ ist ein sehr persönlicher Film. Außerdem ist er ein Film für die Fans, die jahrelang dem MCU ihre Solidarität geschworen haben und mit einem perfekten Ende, einem perfekten letzten Akt und der wahrscheinlich epischsten Kollision von Charakteren, beschenkt werden. Der Film, der mit seinen drei Stunden einen Längenrekord für MCU-Filme aufstellt, fühlt sich zwar oft durch seine handlungsstarke Narrative so an, aber hat mich das beim Schauen nie gestört, und mein Ticket für einen zweiten Kinobesuch habe ich schon längst gebucht.

Es wird wohl noch einige Zeit und erneute Kinobesuche dauern, bis ich meine feste Meinung zum Film offenbaren kann. Doch kann ich jetzt schon mit Sicherheit behaupten, dass Kevin Feige und die Russo Brüder das geschafft haben, woran viele nie geglaubt haben. Ob sie dies in der Zukunft jemals wieder toppen können, bleibt abzuwarten. Doch haben wir schon 2012 mit „Marvel’s The Avengers“ gedacht, dass wir am Höhepunkt der Comicbuch-Filme angekommen sind. Ich bin gespannt darauf, was die Zukunft bringt und bin wirklich extrem froh, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein, die in so oft dunklen Zeiten ein Licht an den Horizont wirft.

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