Die Spielebranche trauert um eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten: Vince Zampella ist im Alter von nur 55 Jahren verstorben. Der renommierte Spieleentwickler, der maßgeblich an der Entstehung und Weiterentwicklung von Reihen wie Call of Duty, Apex Legends und zuletzt Battlefield beteiligt war, kam am Sonntag, den 21. Dezember 2025, bei einem Autounfall nahe Los Angeles ums Leben.
Zampellas Tod kommt für viele Wegbegleiter und Branchenkenner völlig überraschend. Noch im Juli 2025 sprach er in Interviews offen und engagiert über die Zukunft von Battlefield 6. Dabei zeigte er sich als ungewöhnlich reflektierter Gesprächspartner, der sich nicht hinter Marketingphrasen versteckte, sondern echtes Interesse an Spielmechaniken, Designentscheidungen und der Weiterentwicklung des Genres erkennen ließ. Genau diese Detailverliebtheit und Ernsthaftigkeit machten ihn für viele zu einer Ausnahmeerscheinung auf Führungsebene.
Ein Werdegang, der das Shooter-Genre prägte
Seine Karriere begann vergleichsweise bodenständig. Zampella arbeitete zunächst im Grafik- und Videobereich bei Gametek, bevor er bei Atari am Aufbau der PC-Sparte beteiligt war. Es folgten Stationen bei SegaSoft sowie bei 2015 Inc., wo er als Lead Designer an Medal of Honor: Allied Assault mitwirkte – einem Titel, der als Blaupause für moderne Militär-Shooter gilt und den Weg für spätere Erfolge ebnete.
Der entscheidende Meilenstein folgte 2002 mit der Gründung von Infinity Ward gemeinsam mit Jason West und Grant Collier. Dort entstand Call of Duty, inklusive der späteren Modern-Warfare-Reihe, die das Genre durch cineastische Inszenierung und innovativen Multiplayer nachhaltig veränderte.
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Respawn Entertainment und der nächste Innovationsschub
Nach dem öffentlich viel beachteten Bruch mit Activision gründete Zampella 2010 zusammen mit West das Studio Respawn Entertainment. Innerhalb kürzester Zeit setzte Respawn mit Titanfall und Titanfall 2 neue Maßstäbe für Bewegung, Dynamik und Vertikalität in Multiplayer-Shootern.
Der größte kommerzielle Erfolg folgte mit Apex Legends, das sich zu einem weltweiten Phänomen entwickelte. Parallel bewies das Studio mit der Star-Wars-Jedi-Reihe, dass Zampella auch im Singleplayer-Bereich ein feines Gespür für Erzähltempo und Gameplay hatte. 2017 wurde Respawn schließlich von Electronic Arts übernommen.
Die Rettung von Battlefield
Innerhalb von EA wuchs Zampellas Verantwortung stetig. Ab 2021 übernahm er die Gesamtleitung der Battlefield-Reihe – zu einem Zeitpunkt, als die Serie nach Battlefield 2042 stark unter Druck stand. Gemeinsam mit mehreren Studios stellte er die Entwicklung sowohl organisatorisch als auch inhaltlich neu auf, analysierte Fehler der Vergangenheit und setzte wieder stärker auf klare Designziele.
Das Ergebnis war Battlefield 6: ein fokussierter, klassischerer Shooter, der 2025 sowohl bei Kritikern als auch kommerziell überzeugte. Ironischerweise ließ der Titel sogar das kurz darauf erschienene Call of Duty hinter sich – jene Serie, die Zampella einst selbst mitbegründet hatte.
Ein Vermächtnis für die Branche
Mit Vince Zampella verliert die Spielewelt nicht nur einen erfolgreichen Produzenten, sondern einen Entwickler, der das Medium ernst nahm und stets den Dialog suchte – mit Spielern ebenso wie mit Journalisten und seinem eigenen Team. Sein Einfluss auf das Shooter-Genre ist kaum zu überschchatzen, sein Vermächtnis wird in zahlreichen Spielen weiterleben.





