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Spielekultur: Nach Amoklauf: Trump fordert strengere Gesetze für Games und Filme

Von Wladislav Sidorov - News vom 23.02.2018 17:13 Uhr

Nach dem Amoklauf von Parkland fordert US-Präsident Donald Trump strengere Gesetze für Videospiele und Filme. Zudem sollten Lehrer mit Waffen ausgerüstet werden, um Täter auszuschalten. Ein grundsätzliches Schusswaffenverbot lehnt er ab.

Schon wieder ein Amoklauf, schon wieder an einer Schule, schon wieder Tote, schon wieder Forderungen nach einem Waffenverbot – und die Empfehlung von US-Präsident Donald Trump, eine strengere Gesetzgebung für Videospiele und Filme einzurichten.

Sind Spiele und Filme Schuld an allem?

Am Donnerstag traf sich Trump mit Vertretern der Justizabteilung und Opfern des Schulmassakers. Er beobachte seit längerer Zeit, wie Medien junge Menschen beeinflussen können:

„Wir müssen auf das Internet schauen, weil Kindern und jungen Köpfen viele schlechte Dinge passieren und ihre Köpfe beeinflusst werden. Wir müssen vielleicht etwas dagegen tun, was sie schauen und wie sie es schauen. Und Videospiele. Ich höre immer öfter Leute sagen, dass das Gewaltlevel in Videospielen die Gedanken von jungen Menschen formt.“

Trump plädierte des Weiteren dafür, ein Altersbeschränkungssystem für mediale Inhalte einzuführen:

„Du siehst diese Filme, sie sind so gewalttätig. Und dennoch ist ein Kind in der Lage den Film zu sehen – wenn Sex nicht involviert ist, dann ist es Gewalt. Und vielleicht sollten sie [die Filmindustrie] ein Bewertungssystem einführen. Du befasst dich [damit mit] einer sehr komplizierten, sehr großen Sache, aber die Fakten sind, dass du Filme hast, die so gewalttätig sind mit all dem Töten und allem anderen und das ist vielleicht eine andere Sache, über die wir reden müssen.“

Lehrer mit Pistolen

Es ist unklar, ob sich Trump bewusst ist, dass es bereits entsprechende Systeme gibt, die Videospiele und Filme nach Altersempfehlung einstufen. Ebenfalls ungeklärt ist, ob Trump hier eine Reformierung fordert oder nicht.

Beim Treffen schlug Trump zudem vor, Lehrkräfte mit Schusswaffen auszustatten, damit diese bei Amokläufen den Täter stoppen können. Auch die mächtige Waffenlobby „NRA“ fordert eine Aufrüstung von Schulen und empfiehlt zudem flächendeckendes und bestenfalls schwer bewaffnetes Wachpersonal.

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Opfer für Verbote, die Waffenlobby dagegen

Für die Opfer und Hinterbliebenen mag das wie blanker Hohn klingen, fordern sie doch ein komplettes Waffenverbot oder schärfere Kontrollgesetze. In Washington und mehreren US-Bundesstaaten demonstrierten in den letzten Tagen Betroffene, die sich für schärfere Waffengesetze einsetzen.

Der Kongress im Bundesstaat Florida, wo die zuletzt betroffene Schule liegt, lehnte das vor wenigen Tagen in einer Abstimmung ab. Ein Großteil der zur republikanischen Partei angehörenden Neinsager wird im Wahlkampf von der „NRA“ finanziell unterstützt, hat also auch ein eigennütziges Interesse.

Trump ist für Hilfsprogramme, die er selbst einschränkte

Der US-Präsident ist auf Seiten der „NRA“ und sei der Ansicht, dass weniger Waffen nicht dazu führen, dass sich Amokläufe stoppen ließen. Man würde die Täter damit sogar unterstützen, weil sie keinen Widerstand zu fürchten hätten. Einen kleinen Kompromiss machte er zuletzt dennoch: Mehr Hintergrundchecks und der Zugang zu Schnellfeuergewehren begrüße er.

Trump sieht das Problem eher in der psychischen Verfassung der Täter, weshalb man das Problem „an der Wurzel packen“ müsse. Er spricht sich für mehr Hilfsprogramme aus – Programme, die er vor wenigen Monaten abschaffte.

Vielleicht sind ja doch wieder Spiele und Filme Schuld.

Der Amoklauf von Parkland

Beim Amoklauf in Parkland starben 17 Menschen, weil der 19-jährige Nikolas Cruz an seiner ehemaligen Schule mit einem frei erhältlichen Maschinengewehr das Feuer eröffnete. Er wurde ein Jahr zuvor aus disziplinarischen Gründen von der Schule verwiesen, Bekannte bezeichneten ihn als jemanden, der schnell aggressiv wurde und impulsiv agierte. Cruz verlor früh seine Eltern, befand sich zwischenzeitlich in psychiatrischer Behandlung und posierte im Netz mit Schusswaffen, Messern und getöteten Tieren. 

In den Vereinigten Staaten ist das Recht auf Selbstverteidigung mit Schusswaffen in der Verfassung verankert. In keinem anderen Land ist es so geläufig, dass Privatpersonen an Waffen gelangen können – teilweise ohne Kontrollen, Nachfragen oder Einschränkungen. In manchen Bundesstaaten sind Waffenläden so geläufig wie Supermärkte.

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