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Mission Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins: Perfektes Popcornkino (Filmkritik)

Von Heiner Gumprecht - News vom 10.07.2023 13:25 Uhr
Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins: Perfektes Popcornkino (Filmkritik)
© Paramount Pictures

Popcornkino heißt: Hirn aus, Action an, alle glücklich. Aber sind wirklich alle glücklich, wenn Handlungselemente so unterirdisch doof sind, dass sie das Gehirn mit ihrem Qualitätsdefizit aus dem Halbschlaf wecken?

Ein Problem, mit dem sich selbst die enorm erfolgreichen Mission-Impossible-Filme immer wieder konfrontiert sahen. Bis jetzt, denn der neueste Ableger aus diesem Franchise hat einen Weg um die Stupidität herum gefunden.

Unsere spoilerfreie Filmkritik zu Mission Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins

Versteht uns bitte nicht falsch, Mission Impossible 7 hat keine gute, vielleicht sogar tiefgründige oder, Herr, beschütze uns, intelligente Handlung vorzuweisen. Nein, soweit geht es dann doch nicht.

Aber, und dieser Part ist für oberflächliche, actionlastige Unterhaltung besonders wichtig, der Film von Regisseur Christopher McQuarrie ist zumindest in sich schlüssig und verzichtet auf Storydetails, wo keine sein müssen.

Was wirklich wichtig ist, wird in wenigen, verhältnismäßig kurzen Passagen abgeklärt. Relevante Charakterentscheidungen werden mit einem knappen Satz untermalt. Der Rest? Perfekte oberflächliche Unterhaltung.

Trotz einer relativ langen Spielzeit von knapp 150 Minuten vergeht die Zeit im Kino wie im Flug, da der Film beinahe ausschließlich aus cleverer Action, humorvollen Einlagen und spannenden Zwischenspielen besteht.

Unsere spoilerfreie Filmkritik zu Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins
Rebecca Ferguson kehrt als Ilsa Faust zurück. © Paramount Pictures

Dass die Hauptfiguren wandelnde eindimensionale Klischees mit der Persönlichkeit einer Brotdose sind, ist in diesem Fall nicht störend, sondern sogar wichtig, um in den Fokus zu rücken, was Kinogänger*innen sehen wollen: anschauliche Agentenarbeit.

Und in dieser Hinsicht wirkt „Mission Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins“ wie aus einem Guss. Die durchweg cleveren Szenen gehen geschmeidig ineinander über, lassen dem Hirn kaum Zeit, über das Erlebte nachzudenken.

Eine attraktive Eigenidee jagt die nächste, einwandfreie Actionszenen geben sich die Klinke in die Hand und alle Darsteller*innen spielen dabei überzeugend und durchgehend auf überdurchschnittlichem Niveau.

Wirklich erwähnenswert und erstaunlich ist jedoch, wie gut das Werk mit der Spannungskurve spielt. Selbst dann, wenn Szenen ohne Effekthascherei auskommen, sind sie unglaublich packend.

Unsere spoilerfreie Filmkritik zu Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins
Natürlich muss Tom Cruise auch wieder Motorrad fahren. © Paramount Pictures

Mehr noch, die Verantwortlichen beweisen sich in „Mission Impossible 7“ als wahre Meister des Suspense-Kinos, überraschen das Publikum im Dauertakt mit interessanten und gleichsam gut durchdachten Wendungen.

Und obendrauf gibt es zahlreiche Stunts, die alles bisher Gezeigte deutlich übertreffen. Besonders erwähnenswert sei hier das komplette Finale, das geneigte Kinogänger*innen mit dem Begriff Bombastkino vertraut macht.

Es mag übertrieben klingen, doch abseits von einem wirklich sinnlosen Moment, dessen Daseinsberechtigung mehr als fragwürdig ist, hat MacQuarries Werk keinerlei Schwächen, die bei diesem Genre ist Gewicht fallen würden.

Einen Wermutstropfen gibt es aber dennoch, denn wie der haarsträubende Titel des Films bereits in die Welt posaunt, ist das Werk lediglich der Auftakt eines Zweiteilers. Daher halten wir uns mit einigen Kontrapunkten auch noch zurück.

Unsere spoilerfreie Filmkritik zu Mission: Impossible 7 – Dead Reckoning Teil Eins
Esai Morales spielt den Antagonisten Gabriel. © Paramount Pictures

Erst im Juni 2024 werden wir erfahren, ob manch ein Moment, manch eine Entscheidung und manch ein Handlungselement wirklich notwendig waren, oder nur dem Selbstzweck dienten.

Aber selbst dann, selbst, wenn Dead Reckoning Teil Zwei beweist, dass selbst das bisschen Handlung lediglich existiert, um Tom Cruise in Action zu zeigen, würden wir uns nicht wirklich beschweren.

Pro:

  • Erstklassige Action
  • Viele clevere Eigenideen
  • Hervorragende Schauspieler
  • Gute Chemie unter den Hauptfiguren
  • Visuell höchst beeindruckend
  • Sehr starke Spannungskurve
  • Passender Humor

Kontra:

  • Wenig originelle, klischeehafte Charaktere
  • Äußerst dünne Handlung

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Die Mission-Impossible-Filmreihe war schon immer ein Garant für gute Action, sonst aber meist ziemlich doof und stellenweise viel zu lang und voller Leerläufe. M:I 7 macht da vieles besser.

Wenn ihr euch also über zweieinhalb Stunden oberflächlich, dafür aber auch erstklassig unterhalten lassen wollt, ist ein Besuch im Kino quasi Pflichtprogramm, denn besseres Actionkino gab es schon sehr lange nicht mehr.

Stellt euch lediglich darauf ein, dass die Befriedigung am Ende ausbleibt. Auch wenn Mission Impossible 7 bei weitem kein so abruptes, fast schon beleidigendes Ende hat wie Fast & Furious 10.

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Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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