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Chernobylite: Schön verstrahlt: So spielt sich der Survival-Horror-Shooter – Vorschau

Der Survival-Horror-Shooter „Chernobylite“ schickt uns auf einen ganz besonderen Psychotrip in das Sperrgebiet um das havarierte Kernkraftwerk Tschernobyl. Wir haben die knapp zweistündige geschlossene Alpha des düsteren Shooters anspielen können und verraten euch, was der Kickstarter-Hit auf dem Kasten hat.

Am 11. Mai endete die Kickstarter-Kampagne zum düsteren Actionspiel Chernobylite des polnischen Entwicklers The Farm 51, die bereits mit Get Even ein Händchen für intensive Geschichten und kluge Ideen bewiesen haben. Nach nur zehn Tagen war das von den Entwicklern gesteckte Ziel von 100.000 Dollar bereits erreicht, am Ende steuerten knapp 3.300 Unterstützer insgesamt rund 206.000 US-Dollar bei. Dabei kommt das Interesse der Spieler nicht von ungefähr, immerhin schlägt der mittlerweile zwölf Jahre alte Shooter-Klassiker „S.T.A.L.K.E.R – Shadow of Chernobyl“ in eine ähnliche Kerbe. Wir konnten uns im Rahmen einer knapp zweistündigen Demoversion aus der Pre-Alpha von den Qualitäten von „Chernobylite“ überzeugen und verraten euch, warum ihr euch auf den Horror-Shooter freuen könnt.

Willkommen im Sperrgebiet, Stalker

In „Chernobylite“ schlüpfen wir in die Haut des Physikers Igor, der während der Nuklearkatastrophe von Reaktor Nr. 4 am 26. April 1986 im ukrainischen Atomkraftwerk zugegen war. 30 Jahre nach dem Gau kehrt der mittlerweile gereifte Wissenschaftler zurück ins Sperrgebiet, um den Rufen seiner verschollenen Freundin zu folgen.

Igor ist ein geplagter Mann, immerhin hört er noch immer die Rufe seiner Frau. Sieht Bilder und Personen vor seinem Auge, die gar nicht existieren. Doch die Liebe zu seiner Freundin lässt ihn glauben, dass die holde Dame auch nach 30 Jahren in der radioaktiven Todeszone noch irgendwo da draußen sein muss.
Zu Beginn von „Chernobylite“ wandeln wir durch einen düsteren, abstrakten Korridor, in dem uns unser Held – begleitet von atmosphärischen Gitarrenklängen – mit der Handlung vertraut macht. Unser einziger Verbündeter, zumindest in der Demo, ist ein anderer Stalker namens Oliver. Doch der ist der Meinung, dass unsere Freundin Tatyana nie existiert hat und wir uns die Dame nur einbilden. Natürlich wollen wir beweisen, dass Oliver und alle anderen falsch liegen, Tatyana existiert und noch irgendwo da draußen ist.

Durch ein Portal betreten wir kurz darauf den Wald um Tschernobyl, lediglich mit einem Messgerät für radioaktive Strahlung bewaffnet. Minimalistische Synthie-Klänge dringen aus unseren Lautsprechern, während das Knacken des Geigerzählers und der einsetzende Donner für eine unglaublich bedrohliche Atmosphäre sorgen.
Unser Ziel ist ein Bunker, der uns als Rückzugsort und Basis dienen soll. Doch auf dem Weg dahin werden wir von zahlreichen Visionen geplagt, die genauso schnell wieder verschwinden, wie sie aufgetaucht sind.

Wir bahnen uns unseren Weg durch den Schrott, der den Eingang zum Bunker blockiert, als direkt vor uns eine seltsame, menschenähnliche Figur mit Gasmaske und leuchtend grünen Augen an einer Tür vorbeigeht und uns das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Chernobylite und die intensive Atmosphäre

Tatsächlich spielen sich die ersten Minuten von „Chernobylite“ unglaublich intensiv und machen definitiv Lust auf mehr. Den Entwicklern gelingt es hervorragend, eine konstant gefährliche Atmosphäre zu schaffen, in der stimmige Soundeffekte und düstere Visionen Hand in Hand gehen.

Doch auch spielerisch hat der Survival-Horror-Shooter eine Menge auf dem Kasten, wenngleich die sehr frühe Fassung des Spiels noch von etlichen Fehlern geplagt wird. Allerdings soll das Spiel erst im Herbst 2019 erscheinen, mehr als genug Zeit also für Feintuning.

Wie dem auch sei. Im Bunker angekommen müssen wir zunächst einmal unsere Strahlung loswerden, um ein gesichertes Tor durchqueren zu können. Mit einem Tastendruck aktivieren wir einen Umgebungsscan, der wichtige Objekte in unserer Nähe optisch hervorhebt und so einen Trank offenbart, mit dem wir unsere Strahlung verringern können.

In der unteren linken Bildschirmecke gibt uns „Chernobylite“ Informationen über unsere geistige und körperliche Gesundheit. Strahlung und andere Schäden wirken sich logischerweise auf unseren Körper aus, während Visionen und andere Dinge unseren Geisteszustand verringern. Welche Auswirkungen das haben wird, werden wir allerdings erst im fertigen Spiel erfahren.

Vollgeheilt macht uns der Shooter dann sogleich mit seinen Survival- und Crafting-Mechaniken vertraut. An einem Lagerfeuer können wir einen Kochtopf aufstellen, an dem wir verschiedene Gerichte zubereiten dürfen.

Dafür scannen wir per Knopfdruck einfach die Umgebung oder nutzen unseren Geigerzähler, der uns praktischerweise den Weg zu verschiedenen Materialien weist. Haben wir genügend Pilze oder Kräuter gesammelt, werfen wir diese einfach in die Pfanne um mehr oder weniger leckere Mahlzeiten zu zaubern.

Da die Materialien allerdings äußerst rar sind und wir selten mehr als zwei Essensrationen bei uns tragen, zwingt uns das Spiel zu vorsichtigem Vorgehen. Vor allem, da Radioaktivität und Feinde unsere Gesundheit schneller sinken lassen, als ein löchriges Holzboot.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.

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