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Gegen Rassismus: Disney+ zeigt Zeichentrickklassiker künftig mit Warnhinweis

Von Vera Tidona - News vom 21.10.2020 08:03 Uhr
© Disney

Der für seine familienfreundlichen Filme und Serien bekannte Konzern Disney stellt sich der aktuellen Rassismus-Debatte und kündigt eine Neuheit auf seinem Streaming-Dienst an: Künftig zeichnet Disney+ einige seiner Zeichentrickklassiker wie Dumbo, der fliegende Elefant, Peter Pan, Aristocats, Susi und Strolch und Das Dschungelbuch vorab mit einem Hinweis aus, um auf vermeintlich rassistische Inhalte hinzuweisen.

Rassismus-Warnhinweise bei Disney Plus

Ganz neu sind die Hinweise nicht, Disney hat zuvor schon entsprechende Produktionen mit dem folgenden Vermerk versehen: „Diese Sendung wird in ihrer ursprünglichen Form gezeigt und könnte überholte kulturelle Darstellungen enthalten.“ Jedoch war das einigen Kritikern schlichtweg zu wenig und es wurden deutlicher formulierte Warnhinweise eingefordert. Dem kam der Mäusekonzern nun nach.

Wie sehen die Hinweis aus? Die neuen Hinweistafeln werden vor dem Abspielen des entsprechenden Films eingeblendet und enthalten den folgenden Text:

„Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Behandlung von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotype waren damals falsch und sind es heute noch. Anstatt diese Inhalte zu entfernen, ist es uns wichtig, ihre schädlichen Auswirkungen aufzuzeigen, aus ihnen zu lernen und Unterhaltungen anzuregen, die es ermöglichen, eine integrativere gemeinsame Zukunft ohne Diskriminierung zu schaffen. Disney hat es sich zum Ziel gesetzt, Geschichten mit inspirierenden und zukunftsweisenden Botschaften zu erzählen, in denen die große Vielfalt der Menschen rund um den Globus berücksichtigt und niemand diskriminiert wird.“

Die Hinweistafeln stellt Disney im Rahmen der Initiative Stories Matter auf seiner Website vor. Demnach habe man sich nach einer Sichtung des Archivmaterials zu dieser Maßnahme entschlossen.

Welche Inhalte werden konkret als problematisch betrachtet? Im Zeichentrickklassiker „Peter Pan“ aus dem Jahr 1953 werden etwa die amerikanischen Ureinwohner als „Rothäute“ bezeichnet. Zudem wird der Tanz von Peter Pan und den verlorenen Jungs mit dem Kopfschmuck amerikanischer Ureinwohner als eine „Form der Veralberung und Aneignung der Kultur und Bildwelt der native people“ angesehen, laut der Erklärung von Disney. In „Aristocats“ (1970) dagegen erinnert eine Katze vom Aussehen und dem starken Akzent an einen Chinesen. Auch die Tanzeinlage von Affenkönig Louie mit Moglie im „Dschungelbuch“ wurde als überzeichnete Darstellung von Afroamerikanern kritisiert.

Die Debatte und Proteste gegen den strukturellen Rassismus sorgten bereits dafür, dass der Filmklassiker „Vom Winde verweht“ auf HBO Max einen Hinweis über die Brutalität der Sklaverei erhielt. Auch hierzulande werden bestimmte Bezeichnungen wie „Mohren“ auf Straßenschildern und an Apotheken entfernt. Der Buchhandel hat bereits in einigen Werken wie etwa im Kinderbuchklassiker „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren bestimmte Textstellen abgeändert.

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Schreiberling für PlayCentral.de und begeisterte Film- und Serien-Guckerin. Süchtig nach neuen Folgen von Stranger Things oder The Witcher und stets für ein Abenteuer bereit, sei es in Hogwarts, Monkey Island oder in der Welt der Lego-Klötzchen.
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