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Star Wars: Andor – Lohnt sich das neue Sci-Fi-Drama auf Disney+? Serienkritik nach 4 Folgen

Von Heiner Gumprecht - News vom 21.09.2022 00:05 Uhr
Star Wars: Andor (Disney+), Szene aus der Serie, Serienkritik, Kritik
©The Walt Disney Company.

Die berühmte Firma mit der Maus hat aktuell so viele Projekte zu Star Wars in der Mache, dass man selbst als Fan durchaus den Überblick verlieren kann. Ein paar Produktionen stechen im Meer der zukünftigen Angebote jedoch hervor und dazu gehört zweifelsohne auch die Serie Star Wars: Andor, die am 21. September 2022 auf Disney+ an den Start gehen soll.

Das Werk, das auf einer Idee des Drehbuchautoren Tony Gilroy („Die Bourne Identität“, „The Great Wall“) basiert, erzählt die Vorgeschichte der Kinofilms Rogue One: A Star Wars Story, welcher wiederum als Vorgeschichte für den originalen Krieg der Sterne diente. Die Serie verrät uns mehr über den Rebellen Cassian Andor, gespielt von Diego Luna.

Und Disney hat anscheinend durchaus vertrauen in seine neue Origin-Geschichte, denn obwohl Kritiken zu Andor erst veröffentlicht werden dürfen, wenn bereits drei Episoden auf dem hauseigenen VoD-Sender zur Verfügung stehen, wurde bereits geraume Zeit vor dem offiziellen Start eine zweite Staffel bestellt.

Ob dieses Vertrauen in die Serie, bei der Toby Haynes, Benjamin Caron und Susanna White Regie geführt haben, gerechtfertigt ist, wollten wir dann doch lieber selbst herausfinden und haben uns dafür die ersten vier Folgen angesehen und auf Herz und Nieren überprüft.

Star Wars: Andor – Eine Kritik

Bereits im Vorfeld war oftmals die Rede davon, dass „Star Wars: Andor“ eine düstere Serie sein soll und nicht wenige der Verantwortlichen bei Lucasfilm bezeichneten das Projekt sogar als Drama und Krimi. Und tatsächlich präsentiert sich die Geschichte über den beliebten Rebellen-Kapitän als weitgehend rau, bedrückend und mit starkem Fokus auf die Handlung.

Die Entwicklung der Charaktere steht dabei, zumindest in den ersten vier Folgen, überdeutlich im Mittelpunkt der Bemühungen. Obwohl geneigte Zuschauer*innen direkt in das Geschehen geworfen werden, befinden sie sich in gewisser Weise am Anfang von Cassian Andors Geschichte. Zumindest von der, deren Ende wir bereits kennen.

Damit wir aber dennoch mehr über die Motivation des Hauptcharakters erfahren und verstehen, warum er wie handelt, gibt es immer wieder Rückblicke in seine tragische Kindheit und wie er schließlich zu dem Mann wurde, den wir in „Rogue One“ kennenlernen. Diese Retrospektiven sind zwar nicht immer spannend, aber fast immer relevant.

Eine Aussage, die generell auf die ersten vier Episoden angewendet werden kann, denn obwohl die Schöpfer*innen dieser Serie ein gutes Gespür für Erzählstil, Dialoge und Sozialisation der Figuren beweisen, zieht sich das Geschehen manchmal ganz schön in die Länge und manche ein Passage ist deutlich zu lang und damit auch zu langweilig geraten.

Star Wars: Andor (Disney+), Szene aus der Serie, Serienkritik, Kritik
©The Walt Disney Company.

Wer also nicht bereits mit einer gehörigen Portion Liebe und Interesse für die Figuren und die Welt, in welcher diese leben, an die Sache herangeht, muss sich hier und dort etwas geduldiger zeigen, denn „Star Wars: Andor“ hat zu Beginn noch nicht das eigene Tempo gefunden. Leerläufe und weniger relevante Szenen sind immer wieder die Folge.

Dieser negative Umstand wird jedoch durch allerlei gute Einfälle wieder wett gemacht. Allen voran die clevere Art, wie man gewisse Situationen und Umstände von mehreren Blickwinkeln betrachtet und deutet. Neben Andor gibt es schließlich noch andere Figuren, die durch die Taten der Rebellen in spe beeinflusst werden und die sich erst zu dem entwickeln, wer und was sie später sind.

Außerdem erlaubt sich die neue Serie von Lucasfilm und Walt Disney Studios einige lobenswerte Eigenideen, die sie von anderen Werken in diesem Universum unterscheidet. Dazu gehört auch der Versuch, die Gegenspieler auf der Seite des Imperiums genauer zu beleuchten und den Alltag in diesem Regime mit einzubeziehen.

Dabei kommen die ersten vier Folgen ganz ohne Jedi, Sith, die Macht, Lichtschwerter oder sonstige Lückenfüller aus, die mit einer kleinen Rebellenzelle irgendwo im Nirgendwo überhaupt nichts zu tun haben. Obwohl diese Fanfavoriten aktuell noch keinen Platz in „Star Wars: Andor“ haben, werden sie nicht vermisst, da sie zum einen nicht notwendig wirken und zum anderen ausreichend durch andere Inhalte ersetzt werden.

Star Wars: Andor – Was ändert sich nach Folge 3?

Wer am 21. September 2022 Disney+ einschaltet und sich in die düstere Space-Opera stürzt, hat erst einmal nur drei von insgesamt zwölf Folgen zur Verfügung, die zwar zusammenhängend sind und eine grobe Richtung vorgeben, doch wo genau die Serie eigentlich hinwill, ist hier noch schwer zu sagen. Alle drei Episoden sind eher als Auftakt zu verstehen.

Erst in der vierten Folge geht die Geschichte richtig los und die Serie verändert ein wenig den Grundton sowie den Fokus. Dabei bleibt das Werk jedoch handlungsorientiert und mit Schwerpunkt auf Atmosphäre, Charakterentwicklung und Dialoge. Hier werden nun auch neue sowie altbekannte Figuren eingeführt, manche davon in einem neuen, interessanten Licht.

Wir sehen, wir unterschiedlich Anführer*innen sein können, wie grundverschieden diese auf gewisse Situationen und Veränderungen im alltäglichen Ablauf reagieren und wie gut beziehungsweise schlecht sie mit ihren Untergebenen umgehen können. Diese Vielfalt an Sichtweisen und Charaktereigenschaften macht die Serie schließlich aus.

Star Wars: Andor (Disney+), Szene aus der Serie, Serienkritik, Kritik
©The Walt Disney Company.

Zwar sind gewisse Leerläufe auch in Episode 4 vorhanden, doch bleibt die Geschichte spannend und treibend genug, um diesen Umstand problemlos ausgleichen zu können. Gerade die Antworten auf die Frage, wie die Rebellion eigentlich gegründet wurde, beantwortet „Star Wars: Andor“ so gewissenhaft und nachvollziehbar wie kein anderes Star-Wars-Projekt zuvor.

Pro:

  • Düstere, packende Atmosphäre
  • Gute Schauspieler*innen
  • Kommt bisher exzellent ohne die Macht, Sith und Jedi aus
  • Spannende Hintergrundinformationen zu relevanten Themen und Ereignissen
  • Interessante Charakterentwicklungen
  • Schöner Bruch mit veralteten Moralvorstellungen von Gut und Böse

Kontra:

  • Immer wieder Leerläufe und zu lang geratene Szenen
  • Musikuntermalung teilweise unpassend

Unterm Strich kann man sagen, dass einige Szenen in „Star Wars: Andor“ zu lang geraten sind und manch eine Einstellung sogar unnötig ist, doch der Rest dieser Serie präsentiert sich in den ersten vier Folgen überdurchschnittlich gut und durchaus spannend. Noch mehr sogar, wenn ihr euch bereits für die Welt und ihre Figuren interessieren solltet.

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Zu den Genre Drama und Krimi hat die Serie zwar nichts Neues beizutragen, doch vereint sie diese Serienkategorien gekonnt mit dem Star-Wars-Franchise und gibt bereits bekannten Ansätzen sowie Handlungspunkten ein neues Gesicht und den Zuschauer*innen interessante Denkansätze und durchaus spannende Antworten auf noch offene Fragen aus „Rogue One“.

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Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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