PLAYCENTRAL TESTS Hitman 2

Hitman 2: TEST: Außer(m)ordentlich kreativer Profikiller

Von Philipp Briel - Test vom 16.11.2018 12:31 Uhr

Abhaken und weitermachen

Das Spielgefühl von Hitman 2 orientiert sich stark am vorangegangenen Serienteil. Steuerung oder die Möglichkeit, sich in Müllcontainern oder Schränken zu verstecken, funktionieren so gut wie eh und je. Allerdings zeigt das Gameplay hier bereits einige Abnutzungserscheinungen.

Spielen wir das Spiel so, wie es die Entwickler beabsichtigen, funktioniert Hitman 2 hervorragend. Doch Möglichkeiten, aus der altbekannten Schleich-Schiene auszubrechen, bieten sich nur wenige. Fliegt unsere Tarnung auf und finden wir nicht schnell genug Ersatz, hat das meist das Scheitern unserer Mission zur Folge.

Das liegt daran, dass uns die Wachen bereits auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad mit nur wenigen Treffern ins Jenseits befördern. Trotzdem haben die KI-Gegner mit denselben Aussetzern zu kämpfen, wie im Vorgänger und drehen uns im Kampf unvermittelt den Rücken zu oder bemerken selbst einen Mord in ihrer direkten Nähe kaum.

So werden wir unweigerlich gezwungen, immer und immer wieder einen vorherigen Speicherpunkt zu laden und einen anderen Ansatz zu wählen, was aufgrund langer Ladezeiten mitunter ziemlich nervig ist.
Was ebenfalls sauer aufstößt ist das Verhalten der anderen Zielpersonen. Wenn der Rennwagen der eigenen Tochter in Miami in einer gewaltigen Explosion in seine Einzelteile zerfällt, es den Vater im Gebäude nebenan aber kein bisschen juckt, kratzt das gewaltig an der Glaubwürdigkeit des Spiels. Dieser Umstand zieht sich leider wie ein roter Faden durch das Spiel.

Mehr als nur Morde

Immerhin haben die Entwickler kräftig am Missionsdesign geschraubt. Obwohl die Attentate noch immer das zentrale Element des Spiels sind, fallen die Aufgaben, um letztlich zum Ziel zu kommen, erstaunlich abwechslungsreich aus.

In Mumbai müssen wir erst nach Hinweisen suchen, um die Identität einer Zielperson aufzudecken, während wir in Whittleton Creek erst an geheime Informationen gelangen müssen. Auch die Verkleidungen spielen dabei eine wichtige Rolle, in denen wir unseren potentiellen Opfern serientypische und einige wirklich lustige Dialoge entlocken. Hitman 2 punktet mit gelungenem und teils bizarrem Humor. Trotzdem: An die abwechslungsreichen Aufträge eines Blood Money oder Absolution kommt der siebte Ableger leider nicht ganz heran.

Immerhin hat IO Interactive kräftig an der Technik geschraubt und liefert den bislang hübschesten Serienteil ab. Das gilt vor allem für die detailverliebt gestalteten Umgebungen, in denen wir auch nach Dutzenden Anläufen noch neue Möglichkeiten entdecken.
Auch die neuen Menschenmengen, die die Locations mit Leben füllen, sorgen für ein frisches Spielgefühl, da wir sie in bester Assassin’s Creed-Manier als Versteck nutzen können. Nur bei den hakeligen Animationen und vereinzelten Grafikfehlern besteht Verbesserungsbedarf.

Von Geistern und Snipern

Die größten Neuerungen erwarten Fans des sympathischen Glatzkopfes allerdings bei den Spielmodi. Mit dem Ghost Mode hält erstmals ein Multiplayer Einzug in das Schleichspiel. Dort besteht unsere Aufgabe darin, im Kampf gegen einen anderen Onlinespieler fünf Ziele auszuschalten.

Wir sehen jederzeit, wie unser Kontrahent vorgeht, diesen ausschalten oder sabotieren können wir hingegen nicht. Dabei sorgt die Jagd nach den Zielpersonen für ein frisches Spielgefühl, welches sich stark von der Solo-Kampagne unterscheidet. Mit gerade einmal einer Karte zum Release fällt der Umfang allerdings sehr dürftig aus. Bleibt zu hoffen, das noch viele weitere Maps folgen.
Ebenfalls neu ist der Modus Sniper Assassin, der ebenfalls nur auf einer Karte stattfindet. Hier fühlen wir uns unweigerlich an die Sniper Elite-Reihe erinnert, da wir (Überraschung) mit einem Scharfschützengewehr aus sicherer Entfernung die Hochzeitsfeier in einer riesigen Villa sprengen.

Die Zielpersonen schalten wir idealerweise so aus, dass niemand unsere Attentate bemerkt und das sogar wahlweise im kooperativen Modus. Trotz überschaubarem Umfang eine nette Abwechslung.

Abseits der erwähnten Spielmodi sorgen selbst erstellte Aufträge, dutzende Herausforderungen und Community-Missionen für Langzeitmotivation. Außerdem kehren bereits in Kürze die aus dem Vorgänger bekannten schwer zu fassenden Ziele zurück, die mit der Jagd auf das virtuelle Alter-Ego von Schauspieler Sean Bean beginnen.

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Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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