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Allgemein: Konkurrenz für die GEMA?

Wie die Online-Ausgabe des Stern heute berichtet, haben sich Düsseldorfer Musikaktivisten vorgenommen, ihre eigene Alternative zur im Internet unbeliebten Verwertungsgesellschaft GEMA zu gründen.

Für viele Youtuber ist sie ein Dorn im Auge: Die GEMA. Die Verwertungsgesellschaft, die sich seit den 1930er Jahren um die Rechte und die finanzielle Vergütung von Künstlern kümmert. Jeder, der schon mal eine große Veranstaltung organisiert, eine öffentliche Einrichtung besitzt oder vielleicht sogar selbst musiziert, hatte schon mal mit ihr zu tun. Besonders die Benutzer der populären Video-Plattform Youtube lesen diesen Namen in den letzten Jahren immer häufiger. Die GEMA, das sind die, die uns die Videos verbieten. So denken zumindest viele Benutzer der Plattform. Dabei ist die ganze Sache vor allem ein verworrener Rechtsstreit mit Google. Die GEMA verlangt nämlich vom Youtube-Betreiber, dass auch dieser die regulären Gebühren für kommerzielle Musik abführt. Pro Klick. Dies ist Google aber zu teuer und nun streiten sich beide Parteien schon seit Jahren. Umstritten ist dabei das bekannte Warnschild, ein bestimmtes Video sei aufgrund fehlender Rechte durch die GEMA nicht aus Deutschland heraus anschaubar. Laut der Verwertungsgesellschaft reine Meinungsmache durch Google, um den Usern zu suggerieren, die GEMA würde ihnen etwas verbieten. Diese hat aber laut eigenen Aussagen bisher nur eine Handvoll Videos sperren lassen, da ihnen dafür die Rechte auf Youtube fehlen würden.

In diesem Zwist scheint kein Ende in Sicht und so dachten sich ein paar Düsseldorfer Musikaktivisten, dass es doch besser wäre, seine eigene Verwertungsgesellschaft zu gründen: Die C3S oder im Ganzen "Cultural Commons Collecting Society“. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Verbreitung der Musik mit dem lockeren Lizenz-Typ „Creative Commons“. Damit würden Künstler einen Teil ihrer Musik kostenlos, zu non-kommerziellen Zwecken zur Verfügung stellen und ihren Gewinn nur noch aus der Werbung beziehen. Außerdem will die C3S den Künstlern mehr Rechte bieten, an der Organisation der Gesellschaft mitzubestimmen. Bei der GEMA könnten dies angeblich nur die Großverdiener und Spitzenkünstler. Vor allem aber will man endlich auf Youtube aktiv werden, ohne Einschränkungen. Darin liegt auch die große Alternative der C3S und ein Grund, sich als Künstler näher mit dieser zu befassen. Allerdings ist es noch ein weiter Weg, bis die Verwertungsgesellschaft das Licht der Welt erblickt. Immerhin muss zunächst ein Verein gegründet, das nötige Startkapital beschafft und 3000 Mitglieder gewonnen werden, damit die C3S offiziell als Verwertungsgesellschaft anerkannt wird.

Die GEMA selbst sieht in dem neuen Konkurrenten keine Gefahr. Vor allem die, gerade für Berufskünstler, lockeren Lizenzen seien nur für einen kleinen Teil wirklich attraktiv, da eben am Ende auch weniger Geld dabei herumkommt, wenn man die Musik kostenlos anbietet und auf Werbeeinnahmen hofft. Auch müssten die Künstler sich komplett von der GEMA abwenden, da diese nach ihren Reglungen den Künstlern keinen Profit aus anderen Lizenz-Typen gestattet. Weiterhin ist fraglich, ob die C3S die Menge an Mitgliedern gewinnen kann, um am Ende für den Zuhörer wirklich vom Vorteil zu sein. Derzeit hoffen die Musikaktivisten über die Crowdfunding-Plattform Startnext 200.000 Euro Startkapital zu erhalten, damit sie ihren Traum überhaupt umsetzen können. 50.000 Euro sind aber schon zusammengekommen. Wer interessiert ist und Mitglied werden will, kann dies derzeit für 50 Euro werden. Die Initiatoren des Projekts gehen davon aus, dass sich der Prozess der Gründung noch über zwei Jahre ziehen wird.

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