Die Nominierungen für die Grammy Awards 2026 stehen fest – doch nicht alle sind glücklich über die Auswahl in der Kategorie Best Score Soundtrack for Video Games and Other Interactive Media. Besonders ein Name fehlt auffällig: Clair Obscur: Expedition 33, das französische RPG von Sandfall Interactive, das 2025 als eines der bestbewerteten Spiele des Jahres galt.
Ein gefeiertes Spiel ohne Grammy-Nominierung
Obwohl Clair Obscur: Expedition 33 weltweit hervorragende Kritiken einheimste und sein Soundtrack von Lorien Testard sogar zehn Wochen lang die Spitze der Billboard Classical Charts anführte, taucht das Spiel in der Grammy-Liste nicht auf. Stattdessen nominierte die Recording Academy die Soundtracks zu Avatar: Frontiers of Pandora – Secrets of the Spires (Pinar Toprak), Helldivers 2 (Wilbert Roget), Indiana Jones and the Great Circle (Gordy Haab), Star Wars Outlaws: Wild Card & A Pirate’s Fortune (Cody Matthew Johnson & Wilbert Roget) sowie Sword of the Sea (Austin Wintory).
Damit stammen gleich drei der fünf nominierten Werke aus Videospielen, die auf Film- oder Serienlizenzen basieren – ein Umstand, der in der Community durchaus für Diskussion sorgt.
Austin Wintory: „Expedition 33 ist das Inbegriff eines würdigen Soundtracks“
Komponist Austin Wintory, der selbst mit Sword of the Sea nominiert wurde, zeigte sich auf X (ehemals Twitter) zwiegespalten. „Glückwunsch an meine Freunde und danke an die Recording Academy, dass Sword of the Sea bei den Grammys ’26 dabei ist“, schrieb Wintory. „Aber ich bin traurig, dass Expedition 33 fehlt. Ich würde liebend gern tauschen. Dieser Soundtrack ist der Inbegriff von würdig!“
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Wintory, der bereits für seine Arbeiten an Journey, Assassin’s Creed Syndicate, Abzû und The Banner Saga mehrfach ausgezeichnet wurde, ist damit einer der ersten prominenten Branchenvertreter, die öffentlich den fehlenden Grammy-Nick für das französische Studio kritisieren.
Ein französisches Meisterwerk mit internationalem Lob
Clair Obscur: Expedition 33 wurde nicht nur für seine emotionale Erzählweise und künstlerische Vision gelobt, sondern auch für seine unverwechselbare musikalische Untermalung. Testards Score verbindet orchestrale Intensität mit melancholischen, fast surrealen Klangfarben – eine Hommage an klassische JRPGs, wie die Entwickler selbst betonten.
Sogar Baldur’s Gate 3-Performance Director Aliona Baranova nannte das Spiel „ein wunderschönes RPG, das zu 100 % weiß, was es sein will“. Und Final Fantasy VII-Co-Director Naoki Hamaguchi äußerte sich begeistert über den französischen Titel, der „einen frischen europäischen Ton in die Welt der japanisch inspirierten Rollenspiele bringt“.
Hoffnung auf späte Anerkennung
Trotz der Grammy-Enttäuschung dürfte der Erfolg von Clair Obscur: Expedition 33 weitergehen. Das Spiel gilt als heißer Anwärter für mehrere Game-Awards-Kategorien, und viele Beobachter gehen davon aus, dass die außergewöhnliche Musik von Lorien Testard bei anderen Preisverleihungen ausgezeichnet wird.
Das Studio selbst nimmt die Entscheidung gelassen. In einem Interview scherzte das Team, man könne seine „Französischkeit kaum noch stärker betonen – außer, wir würden im nächsten Spiel Schnecken und Frösche einbauen“.
Eines ist sicher: Auch wenn Clair Obscur: Expedition 33 bei den Grammys 2026 leer ausgegangen ist, hat das Spiel längst seinen Platz im Herzen vieler Spieler – und in der Musikgeschichte der Videospiele – gefunden.





