PLAYCENTRAL TESTS Test Drive Unlimited 2

Test Drive Unlimited 2: Test: Paradies oder Rennspiel-Hölle?

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 16.02.2011 12:20 Uhr

Nachdem Eden Games bereits im Jahr 2007 mit dem ersten Teil von Test Drive Unlimited neue Maßstäbe für das Rennspiel-Genre setzte, erhofft man sich seitens Atari das gleiche mit dem zweiten Teil des Racers aus französischem Entwicklerhause. Doch warum Test Drive Unlimited 2 genau das nicht schafft, wollen wir euch in unserer ausführlichen Review zum „Paradies-Racer“ nun erklären. Eins vorne weg: Von Atari wurden wir gebeten, vor allem das Online-Erlebnis des Racers zu testen. Natürlich findet ihr aber auch viele Informationen zum Einzelspieler-Modus des Spiels. Test ab!

Autofahren KANN so schön sein …

Zu Beginn unseres ausführlichen Review-Artikels zu Test Drive Unlimited 2 wollen wir erstmal das Spielprinzip erklären. Nachdem wir die DVD in das Laufwerk gelegt haben, beginnen wir unsere Reise durch Ibiza und Hawaii in Mitten einer Pool-Party auf der Dachterrasse einer Luxusvilla. Nachdem der Spieler sich einen der verschiedenen Gäste als späteren Avatar ausgewählt hat, bekommen wir in der Tiefgarage neue Informationen. Demnach handelt es sich bei der Party um unsere Geburtstagsfeier in unserer eigenen Bude. Freude macht sich beim Spieler breit und als wir dann noch einen brandneuen Ferrari California von Mrs. Unbekannt geschenkt bekommen, scheint der Tag und der Ersteindruck des Spiels gerettet. Doch dann die virtuelle bittere Enttäuschung: Als wir zur Spritztour mit dem roten Flitzer den Motor anlassen und die ersten Meter hinter uns gelassen haben, werden wir aus einem tollen Traum gerissen. Der Schock: Der Ferrari war zwar vorhanden, die Villa und das viele Geld jedoch nicht. Wie sich herausstellt, sind wir ein popliger Chauffeur, welcher in einem heruntergekommenen Wohnwagen sein Zuhause fand.

 

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Heiss: Auch der Audi R8 ist mit dabei! 

 

Nach einem Telefonat mit Mrs. Unbekannt und dem Chef des Hotels sollten wir unseren Job eigentlich verlieren. Doch wir bekamen unsere erste und gleichzeitig letzte Chance, unser‘ Können unter Beweis zu stellen. Gleichzeitig ist die erste Aufgabe das Tutorial des Spiels. Die Aufgabe ist demnach ziemlich easy: Wir müssen die Dame innerhalb von drei Minuten an das Knapp 3.5 Kilometer entfernte Studio bringen, wo sie die neue Saison der Solar Crown anmoderieren soll. In Test Drive Unlimited 2 ist der Spieler ähnlich wie in Split/Second Teilnehmer einer TV-Show namens „Solar Crown“. Allerdings liegt der Fokus von „TDU 2“ nicht so stark auf der TV-Übertragung wie beim Racer von den Black Rock Studios.

Im Verlauf der Einzelspieler-Kampagne trifft der Spieler immer wieder auf verschiedene Persönlichkeiten, welche sich dann in Zwischensequenzen vorstellen und eine Kampfansage nach der anderen Richtung Fahrerfeld schicken. Der Eindruck von TDU 2 nach den ersten zwanzig Minuten war sehr ordentlich, wobei bereits die etwas aufgesetzten Dialoge den guten Eindruck trügten.

Luxus, Geld und Autos oder: Ibiza & Hawaii

Nachdem wir bereits im ersten Teil von Test Drive Unlimited im Jahr 2007 in die Traumwelt von Hawaii schlüpfen dürften, kommt nun noch eine weitere Insel dazu: Ibiza, die katalanische Party-Insel. Wie auch schon im Vorgänger ist die Spielwelt komplett frei befahrbar. Diesmal bieten beide „Traumwelten“ eine breite Auswahl an Nebenmissionen und weiteren Aufgaben. Neben normalen Stadt- & Überlandstrecken gibt es diesmal auch Offroad-Strecken mit dazugehörigen Fahrzeugen. Um diese jedoch befahren zu können, müssen wir uns in der Fahrakademie zunächst die jeweiligen Lizenzen (Klassiker, Offroad, Asphalt) sichern. Dies geschieht in einer Art Tutorial mit jeweils sechs Herausforderungen. Aber auch abseits der Strecke haben beide Inseln viel zu bieten. Das erfahrene Geld können wir für neue Fahrzeuge, Klamotten, Frisuren oder auch Immobilien eintauschen. Vor allem bei letzterem bekommen wir viel geboten. Neben luxeriösen Villen im Wert von über fünf Millionen Spinunsen gibt es auch Yachten zu kaufen, welche wir dann später auch noch selbst gestalten und einrichten dürfen. Um es einfach zu sagen: Racer meets Sims!

 

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TDU 2 bietet verschiedene Rennmodi

 

Abwechslung, wer bietet mehr Abwechslung?

Bereits bei den Lizenz-Herausforderungen wird schnell klar, dass das Wort „Abwechslung“ nicht sonderlich groß in TDU 2 geschrieben wird. Diese laufen nämlich immer nach dem gleichen Schema ab: Erste Kontakte mit dem Untergrund, Slalomfahren bei Sonne und bei Regen und anschließend noch einige Aufgaben zum Thema Geschwindigkeit. Zunächst hatten wir die Hoffnung, dass sich diese Eintönigkeit nur auf die „Tutorials“ der jeweiligen Rennklassen bezieht. Doch nach wenigen Spielstunden dann die Enttäuschung: Auch die Rennmodi und die künstliche Intelligenz lassen zu wünschen übrig. Neben normalen Rennen gibt bieten die verschiedenen Meisterschaften der Solar Crown auch noch Zeitfahren, Last Man Standing-Rennen sowie Geschwindigkeits- und Radarfallen-Herausforderungen. Grund für die sich schnelle Langweile bei den Meisterschaften sind jedoch nicht die verschiedenen Rennmodi, sondern vielmehr die zu harmlose KI. Bereits nach den ersten Rennen casht ihr das Gegner-Kneul mit einem gekonnten Überholmanöver in den ersten Kurven und fahrt das Rennen dann souverän zu Ende. – ganz schwach!

Ja wat isset denn nu?

Wenn man das Wort „Rennspiel“ hört ist der erste Gedanke meist: Simulation oder Arcade? Auch bei Test Drive Unlimited 2 waren wir letztendlich sehr gespannt, worauf sich das Gameplay konzentriert. Nach langem anspielen können wir euch an dieser Stelle jedoch keine genaue Antwort auf diese Frage geben. Zum einen erinnert das Spiel aufgrund seiner realistischen Fahrzeug-Modelle und auch in manchen Situationen sehr empfindlichen Reaktion von Controller zu Fahrzeug an eine echte Simulation, dass mit Höchstgeschwindigkeit durch die Kurven schlittern dann eher wieder an einen echten Arcade-Racer. An dieser Stelle lässt sich Test Drive Unlimited 2 mit den Worten „einsteigerfreundlich“ sehr leicht erklären. Die KI-Fahrer sind in einigen Rennen sehr anspruchslos und die verschiedenen Boliden nehmen es euch nicht wirklich übel, wenn ihr mal mit erhöhter Geschwindigkeit in eine Kurve bremst. Schade auch, dass sich die Wetterverhältnisse nicht wirklich auf das Fahrverhalten auswirken. Ja, ihr hört richtig: Nach Abstinenz im ersten Teil von TDU gibt es im zweiten Teil einen dynamischen Tag- & Nacht- sowie Wetterwechsel – doch leider ohne große Einwirkungen.

 

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Schönwetter-Fahrer aufgepasst: Es gibt einen dynamischen Wetter-Wechsel! 

 

„Ich bin Jung und brauch das Geld“

Wie bereits erwähnt, fehlt uns so ein wenig die Abwechslung in TDU 2. Der Tag unseres Racers sieht immer gleich aus: Wir starten eine neue Meisterschaft, gewinnen alle sechs Rennen, kassieren die Prämien und kaufen uns davon dann neue Fahrzeuge, Immobilien oder Kleidung. Für ein wenig mehr Abwechslung sollen etwas komische Rollenspiel-Elemente sorgen. So bekommen wir für jede Aktion Erfahrungspunkte in verschiedenen Kategorien wie Skill, Entdeckung oder Sozial. Verrechnet wird das ganze dann mit unserem eigentlichen Fahrerlevel, welcher ab Level zehn keinerlei Bedeutung mehr zu haben scheint. Und sind wir mal ehrlich: Von Chirurg zu Chirurg zu gurken und sich die Nase richten lassen, nur um dann Erfahrungspunkte dafür einzuheimsen macht sicherlich dem besten Kunden der Rosenparkklinik keinen Spaß. Einigermaßen Spaßig hingegen ist das „FRIM“-Feature. Hinter dieser tollen Abkürzung steckt eine äußert orginelle Möglichkeit auch während langen Strecken noch Geld zu sammeln. Durch „Free Ride Instant Money“ erhaltet ihr für waghalsige Überholmanöver, Drifts oder das halten einer bestimmten Geschwindigkeit einen Geld-Bonus, welcher sich, je nach Können des Spielers, immer weiter erhöhen kann, ähnlich wie ein Combo-System aus einem Beat’em Up.

2007 = 2011?

Grafisch gesehen gehörte Test Drive Unlimited zu einem der schönsten Open-World-Spiele des Jahres 2007. Doch irgendwie hat Entwickler Eden Games die Zukunft noch nicht so ganz angenommen, sieht TDU 2 fast identisch zum ersten Teil aus. Zwar wollen wir jetzt nicht sagen, dass die Optik stark veraltet ist, wirklich toll finden wir die kantigen und schwammigen Texturen aber auch nicht. Aber hierfür hat man eine einfache Erklärung, wir zitieren: „Zunächst einmal fühlt sich Eden geehrt, dass TDU 2 nicht mit anderen Open-World-Spielen verglichen wird […] TDU 2 bietet keine „schlauchförmigen“ Rennstrecken, sondern alles was man sieht, kann auch angesteuert werden.“ Unserer Meinung nach macht es sich das französische Entwicklerstudio mit solchen Aussagen zu einfach. Bestes Beispiel: Burnout Paradies sieht noch heute besser aus als TDU 2 und auch hier gab es keine „schlauchförmigen Rennstrecken“. Auch dafür, dass das Schadensmodell keinerlei Auswirkung auf das Fahrverhalten hat, hat man eine passende „Ausrede“: „Da der Fokus von TDU 2 auf dem MMO-Aspekt liegt, würde es keinen Sinn machen […] Würde es ihnen Spaß machen, wenn irgendwelche Spieler sie ständig rammen würden und sie dadurch stark eingeschränkt wären?“ Sind wir mal ganz ehrlich: Baut man genau dafür nicht ein Schadensmodell ein?

Es gibt aber auch die optisch schöne Seite von TDU 2. Neben den normalen „Außenperspektiven“ bietet Test Drive Unlimited 2 erneut eine Cockpit-Ansicht. Mit dem rechten Analog-Stick kann man sich hier erneut umsehen. Schnell fällt auf, dass die einzelnen Fahrzeuge verschiedene Cockpit-Armaturen besitzen – sehr schön. Zwar sind diese nicht so detailliert gestaltet wie die von einem Gran Turismo 5 oder Need for Speed: Shift, dennoch wissen diese zu gefallen. Insgesamt ist die optische Darstellung von TDU 2 ordentlich, allerdings nichts besonderes.

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Die Entwickler selbst bezeichnen TDU 2 als "M.O.O.R.": "Massively Open Online Racer"
 

„Der MMO-Aspekt“

Die Entwickler selbst bezeichnen Test Drive Unlimited 2 als „MOOR“, was „Massively Open Online Racer“ bedeutet. Deshalb lag es Atari beziehungsweise Bandai Namco sehr am Herzen, dass wir „vor allem“ den Online-Part des Rennspiels unter die Lupe nehmen und bewerten. Insgesamt hat uns der Mehrspieler-Part sehr viel Spaß gemacht. Es gab so gut wie keine Verbindungsabbrüche oder Lags während unseren Test-Sessions, allerdings wären das ein oder andere mal die Server nicht erreichbar. Hier muss Eden Games nochmal ein wenig nachbessern. Es machte uns persönlich sehr viel Spaß mit Freunden die verschiedenen Inseln zu erkunden, mit unseren Villen oder Fahrzeugen zu prahlen oder aber zu jederzeit Rennen mit individuellen Regeln zu starten. Allerdings muss man auch hier erneut anmerken, dass gerade das Schadensmodell und auch die fehlende Dynamik die Rennen enorm beeinflussen. Wer actionreiche Rennen im Need for Speed oder Burnout-Stil erwartet, wird schwer enttäuscht. Da wir aber nicht alles schlechter machen wollen als es wirklich ist, geben wir einen Daumen hoch für den „MMO-Aspekt“ des Spiels.

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Test Drive Unlimited 2 im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Fazit:

Puh, kommen wir nun zum abschließenden Test-Fazit. Wir geben ehrlich zu: Wir hatten aus redaktioneller Sicht eine virtuelle Talfahrt mit Test Drive Unlimited 2. Es gibt viele Dinge, welche uns sehr gut und wiederum einige Dinge, welche uns gar nicht gefallen haben. Fangen wir mal mit den negativen Punkten an. Zunächst einmal sieht man auf den ersten Blick keinen grafischen Unterschied zwischen Teil 1 aus dem Jahr 2007 und der Fortsetzung aus dem Jahr 2011. Auch wenn Eden Games die grafischen Defizite auf den MMO-Fokus des Spiels schiebt, sind wir der Meinung, dass bei diesem Punkt einiges mehr möglich gewesen wäre. Auch die fehlende Abwechslung und Eintönigkeit der Rennen welche aufgrund der schwachen KI hervorgerufen wird hätte man mit ein wenig mehr Herzblut vermeiden können. Positiv nehmen wir die riesige Spielwelt bestehend aus zwei frei befahrbaren Inseln, das große LineUp an lizenzierten Fahrzeugen von Klassik bis Offroad sowie die Möglichkeit, sein erfahrenes Geld für Immobilien, Fahrzeuge oder Kleidung eintauschen zu können mit.

Ebenfalls sehr gut gefallen hat uns der Online-Modus des Spiels. Nicht nur, dass man ständig mit den Eden Games-Servern verbunden ist und ständig Rennen und Herausforderungen an andere Spieler senden kann, auch die Möglichkeit mit seinen Freunden über die Inseln fahren zu können hat uns sehr begeistert. Aus diesen Gründen können wir über kleine optische und spielerische Mängel hinweg sehen und dem Spiel eine gute Wertung verpassen.

Pro

+einsteigerfreundliches Handling
+zwei riesige Inseln (frei befahrbar)
+Fahrzeug Lizenzen
+Online Modus in die Story integriert
+nette Lichteffekte
+hübsche Boliden Modelle
+Multiplayer Part

Contra

-weder Simulation noch Arcade
-hässliche Texturen
-Wetter verändert Fahrverhalten nicht
-KI zu einfach
-schnelle Eintönigkeit
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Test Drive Unlimited 2 Rennspiel PC, Xbox 360
PUBLISHER Atari
ENTWICKLER Eden Games
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