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Suicide Squad: Filmkritik: Verrückt gut oder überzeugend schlecht?

Von Lucas Grunwitz - News vom 25.08.2016 08:31 Uhr

Wenn Schurken zu Helden werden. Suicide Squad wirbt mit einem „Heldenteam“, welches seinesgleichen sucht. DC geht in die Filmoffensive und schickt seine Zuschauer in ein düsteres Epos, angeführt von Jared Leto als Joker, der schon während der Dreharbeiten abstruse Schlagzeilen gemacht hat. Wir verraten euch, ob Suicide Squad sehenswert ist oder ob das schwere Erbe der bisherigen DC-Filme weitergetragen wird.

Das Filmgeschäft ist für den Comicverlag DC noch immer ein ziemlich schweres Standbein. Im Vergleich zum Großkonkurrenten Marvel ist das Unternehmen nicht nur Jahre später gestartet, sondern muss sich parallel von den mittelmäßigen Kritiken des Hoffnungsträgers Batman v Superman – Dawn of Justice erholen. Klar ist: DC weiß um die schwierige Situation und drängt mit aller Kraft ins Kinogeschäft. Anstatt den Konflikt zwischen Batman und Superman mit einer weiteren Persönlichkeit wie The Flash oder Aquaman langsam weiterzutragen, entschied man sich überraschend für eine deutlich gewagtere, aber zeitgleich kreativere Variante: Suicide Squad.

Grundsätzlich schließt der Film sehr gut an Batman v Superman an. Der Mann aus Stahl kann die Einwohner des Planeten Erde nicht mehr beschützen und die Regierung sieht sich gezwungen einen Notfallplan auf die Beine zu stellen, sollten weitere (bösartige) Metawesen mit übernatürlichen Kräften auftauchen und Chaos stiften. Da trifft es sich ganz gut, dass Batman ein bisschen aufgeräumt hat und unter anderem Größen wie Deadshot (Will Smith) und Harley Quinn (Margot Robbie) eingebuchtet hat. Letztere wird hingegen von Joker (Jared Leto) vermisst, der seine Geliebte auf ganz eigene Weise befreien will. Schließlich kommt unter dem Banner „Suicide Squad“ eine verrückte Truppe zustande, die sich am Ende doch noch einem übermächtigen Metawesen stellen muss.

Um von vornherein eines klarzustellen: Filme, die im DC Universe spielen, unterscheiden sich grundlegend von Streifen des Konkurrenten Marvel. Fakt ist: Marvel-Filme versuchen ein etwas breiteres Publikum anzusprechen, indem viel auf Humor und etwas lockere Atmosphäre gesetzt wird. Das sah man damals ganz gut bei The Avengers: Age of Ultron, bei dem die Trailer einen wirklich unheilvollen Film anteaserten, der sich am Ende doch als unterhaltsamer Action-Streifen mit Witz entpuppte. Das ist grundsätzlich vollkommen in Ordnung, aber genau an dieser Stelle muss die Linie zwischen Marvel und DC gezogen werden. DC gibt uns spätestens seit Batman v Superman zu verstehen, dass man auf ein düsteres Image setzt. Dieses Vorhaben wird mit Suicide Squad brillant weitergesponnen, denn der Film wurde nicht umsonst als FSK 16 eingestuft und spricht somit ein etwas älteres Publikum an. Dass der klassische Kinozuschauer inzwischen müde von austauschbaren Actionszenen ist, weiß DC und legt insbesondere auf eine beklemmende Atmosphäre, die durch eine wirklich beeindruckende Inszenierung der Geschichte realisiert wird.

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Zur beängstigenden Atmosphäre trägt unter anderem natürlich Jared Leto als Joker bei. Genau wie Ben Affleck, der als Nachfolger von Christian Bale ein wirklich schweres Batman-Erbe stemmen musste, hatte auch Jared Leto mit Vorurteilen zu kämpfen – klar, denn die Inszenierung der Figur Joker durch den mittlerweile verstorbenen Schauspieler Heath Ledger hat großen Eindruck bei Fans und Zuschauern hinterlassen, die dessen schauspielerische Leistung als eine der besten der modernen Zeit ansehen. Genau wie sein Kollege Affleck zeigt auch Leto, dass er seine Figur auf völlig neue Weise interpretieren will und ihr somit neues Leben einhaucht. Die Darstellung des Charakters ist so grundlegend verschieden, dass ein direkter Vergleich zwischen den beiden Jokern praktisch unmöglich ist und das ist auch gut so!

Leto zieht die notwendige Konsequenz, macht es auf seine Art und überzeugt auf ganzer Linie. Wie zuvor von der Presse angemerkt und zeitgleich von Leto kritisiert, gibt es in Suicide Squad (leider) eher wenige Joker-Szenen zu sehen – man kann sich aber sicher sein: Die Szenen, die es in den Film geschafft haben, haben nicht wenigen Zuschauern einen offenen Mund aufs Gesicht gezaubert. Man spürt die Hingabe, Leidenschaft und Mühe den Joker neu zu definieren und diese Leistung sollte unserer Meinung nach gewürdigt werden. Leider verblassen daneben Schauspieler wie Will Smith oder Margot Robbie ein wenig, obwohl sie über den gesamten Film hinweg auf ganzer Linie überzeugen. Besonders Will Smith scheint mit Deadshot eine für ihn starke Figur erwischt zu haben, die zu ihm passt und somit hilft an vergangene gute Schauspielerleistungen anzuknüpfen.

Ob es der große Erfolg für die DC wird? Wahrscheinlich nicht, dafür ist das Aushängeschild „Suicide Squad“ einfach zu unbekannt. Dafür punktet man an anderer Stelle, denn wer einen so überzeugenden Joker aus dem Hut zaubert und sich allgemein in Richtung eines düsteren Universums entwickelt, zeigt zumindest, das Potenzial existiert – Potenzial mit dem man Filme schaffen kann, die sich essentiell von bisherigen Comicverfilmungen unterscheiden. Um ehrlich zu sein: Wenn das Kinogeschäft momentan nach etwas sucht, dann ist es Abwechslung in seinen Superheldenfilmen. Wer also auf der Suche nach einem düsteren und beklemmenden Superheldenepos ist und keine Angst davor hat, wenn es an der einen oder anderen Stelle etwas übernatürlich wird, sollte das Kinoticket ziehen und DC zeigen, dass man diese Form des frischen Winds mit offenen Armen begrüßt.

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