PLAYCENTRAL TESTS Patrizier IV

Patrizier IV: Test: Eine Handelssimulation zur Zeiten der Hanse

Von Redaktion PlayCentral - Test vom 17.09.2010 13:00 Uhr

Im vierten Teil der Handelssimulation Patrizier dreht sich natürlich alles darum, über See verschiedene Waren an den Mann zu bringen. Die von Kalypso veröffentlichte Wirtschaftssimulation übersprang in der Reihe zwar den dritten Teil, was gleichzeitig aber nicht bedeuten muss, dass Patrizier IV nicht gut ist. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und präsentieren euch unseren Eindruck nun in dieser Review. Los geht’s! 

Börsenweisheit: Billig kaufen, teuer verkaufen

Bevor wir euch über Neuheiten und über die Kampagne in Patrizier IV informieren, möchten wir allen Nichtkennern der Wirtschaftssimulation erklären, wie der Hase läuft. Zur Blütezeit der Hanse müssen wir mittels eines Kontors sowie eines Schiffs Ware billig einkaufen und sie teuer in anderen Städten verkaufen. Klingt im ersten Moment ziemlich einfach, ist in der Praxis aber alles andere als Zuckerschlecken. Für alle Anfänger der Patrizier-Reihe hat Entwickler Gaming Minds ein ausführliches Tutorial eingebaut, in welchem wir alle Grundlagen des erfolgreichen Handels in Patrizier IV erklärt bekommen. Wer im Tutorial-Kapitel der Kampagne dann brav den Worten vom Onkel gelauscht hat, darf Einsteigen in die Welt des Handels.

Im Großen und Ganzen ist der Schwierigkeitsgrad der Kampagne sehr leicht. Schnell kann man eine Menge Geld durch kaufen und verkaufen von Ware erlangen. Profis und Kenner der Patrizier-Reihe steigen damit direkt in das freie Spiel ein, welches ohne jegliche Tipps und mit einem knackigen Schwierigkeitsgrad so manchen Spieler ans Limit bringen wird. Im freien Modus muss man sich das Ansehen in den verschiedenen Städten der Hanse erarbeiten und beweisen, dass die eigene Ware qualitativ die Beste in der Region ist.

Egal ob Kampagne oder freier Modus: Eure Aufgabe ist stets die Gleiche. Patrizier IV setzt auf ein dynamisches und realistisches Handels- & Wirtschaftssystem. Dies bedeutet, dass man viel Geld damit machen kann, wenn man Güterlöcher in den einzelnen Städten mit Import & Export ausstopft. Bedeutet: Gutes deutsches Bier in Rostock oder Lübeck einkaufen und in den Hafen von Estland wieder für teures Geld verkaufen. Das verdiente Geld durch den Handel mit Bier in Estland können wir dann wiederum für Pelzmäntel in Russland oder gute Schokolade aus Skandinavien ausgeben und unsere eigene Stadt damit versorgen oder aber die Güter weiter durch die Hanse verkaufen. Das Handelssystem von Patrizier IV ist sehr tiefgründig und ordentlich umgesetzt, weshalb selbst Wirtschaftsprofis durchaus gefordert sind.

Erfolg ohne Konkurrenz? Gibt es nicht! 

Es wäre natürlich langweilig, wenn wir die einzige Hansestadt wären, welche diese Gütermängel in den einzelnen Regionen der Hanse entdecken würde, oder? Richtig, deshalb hat sich Entwickler Gaming Minds nicht nur um ein gutes und dynamisches Handelssystem gekümmert, sondern auch um die künstliche Intelligenz der anderen Teile der Hanse. Eure Aufgabe ist es deshalb, schnell Güterlücken zu erkennen und diese durch das Import/Export-Verfahren zu stopfen, bevor es eure Konkurrenten tun.

Konkurrenten gibt es aber nicht nur unter den einzelnen Wirtschaftszweigen sondern auch auf hoher See. Wir befinden uns gerade auf dem Weg nach Stockholm um dort von uns produzierte Güter an den Mann zu bringen, schon werden wir von einer Gruppe Piraten angegriffen. Zum Glück haben wir noch bevor wir unsere Flotte auf die See geschickt haben im nahegelegenen Hafen unserer Stadt einige Abwehrkanonen auf dem Schiff platziert, um der räudigen Meute auf hoher See paroli bieten zu können.

Technisch gesehen hat sich zu den Piraten-Angriffen der Vorgänger wenig getan. Immer noch schießen beide Schiffe abwechselnd aufeinander ein. Einziges taktisches Element: Schickt man sein Schiff früh genug in die richtige Richtung, kann es passieren, dass man den Kanonenkugeln der gegnerischen Meute ausweicht. Dies hängt aber mehr vom Zufallsprinzip als von eurem taktischen Können ab. Man sollte sich in Patrizier IV dennoch gut vorbereiten, bevor man seine Handelsflotten auf die Reise schickt.

Zu allem Überfluss gibt es auch Neider innerhalb eurer eigenen Stadt. Vor allem wenn sich der Spieler um das Bürgermeisteramt der Stadt bewirbt, gibt es, wie auch in der echten Politik, Befürworter und auch Gegner eurer Person. Dies hängt vor allem davon ab, welchen Produktionszweig der Spieler während dem Durchgang besonders fördert. Unterstützen wir vor allem die Brauerei in unserer Stadt mit Exportgeschäften, wären diese über eine Bürgermeisterwahl zu unseren Gunsten mehr erfreut als beispielsweise die Fleischerei unserer Stadt, welcher wir nur halb so viel Aufmerksamkeit in unseren Wirtschaftsgeschäften schenken.

Handelsrouten für den sicheren Wirtschaftserfolg

Wie auch in der echten Wirtschaft zählt die Massenproduktion, im Fall von Patrizier IV das Massenhandeln mit Gütern. Zu Beginn kommen wir Finanziell mit einem Schiff ganz gut hin, im späteren Spielverlauf vermehren sich unsere wirtschaftlichen Fortbewegungsmittel jedoch auf 5 bis 10 Schiffe. Deshalb hat Gaming Minds sehr gut mitgedacht und ein einfaches Routensystem eingebaut, welches euch das Handeln mit Ware an mehreren Standorten ermöglicht.

Außerdem zeigt euch das Routensystem an ob es sinnvoll wäre, in zum Beispiel Riga mit Bier zu handeln oder ob sich der Gewinn nur in Grenzen hält. Leider kann man nur den finanziellen Stand der aktuellen und der letzten Route nachvollziehen, eine abschließend Statistik wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen. Durch das Routensystem könnt ihr euch bedenkenlos auf die anderen Aufgaben in Patrizier IV konzentrieren und trotzdem dabei Geld verdienen – was will man mehr!

Ansprechende Präsentation

Zwar hat sich spielerisch im Vergleich zu Patrizier II nicht allzu viel getan, dafür hat man ordentlich an der Präsentation des vierten Teils gearbeitet. Die Städte und die allgemeine Umgebung sieht durch die dynamischen Wettereffekte sehr hübsch aus. Auch die Wassereffekte sowie die Modelle der Schiffe können sich sehen lassen. Positiv: Durch arbeitende Einwohner der Städte wirken diese sehr lebendig. Negativ: Alle Hansestädte sehen gleich aus, wodurch schnell das Gefühl der Eintönigkeit entsteht.

Die Vertonung von Patrizier IV ist ebenfalls ordentlich. Euer Onkel versorgt euch stets mit aktuellen Nachrichten rund aus der Hansewelt und gibt euch hilfreiche Tipps zum weiteren Vorgehen in jeweiligen Spielsituationen. Die restliche Sprachausgabe wirkt nicht aufgesetzt und geht deshalb ebenfalls in Ordnung.

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Patrizier IV im Test

Fazit und Wertung von Redaktion PlayCentral

Fazit 

Patrizier IV ist ohne jede Frage ein Muss für alle Wirtschafts- & Handelssimulations-Fans. Vor allem Fans der ersten beiden Teile fühlen sich direkt heimisch. Dies bedeutet, dass es zwar keinerlei Innovation in Patrizier IV gibt, dafür aber kleinere Optimierungen und Verbesserungen welche das klassische Gameplay nicht angreifen und dennoch hilfreich sind (Stichwort: Routensystem). Nervend sind die Piratenangriffe auf hoher See, welche aber gott sei dank nicht allzu oft vorkommen. Abschließend kann man Patrizier IV als Patrizier II mit kleineren Verbesserungen und einer aufgebohrten Grafik bezeichnen, welches vor allem durch das dynamische Wirtschaftsystem zu überzeugen weiß.


Pro

+dynamisches Wirtschaftssystem- einsteigerfreundliche Kampagne- anspruchsvolles "freies Spiel"- Routensystem sehr hilfreich- hübsche Grafik

Contra

-kein Multiplayer-Modus- teils fehlerhafte Piratenfights- kein Multiplayer-Modus- jede Stadt sieht gleich aus
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