Ben Brüninghaus - Preview vom 19.02.2019 15:00 Uhr

One Piece World Seeker: Auf dieses Spiel haben Fans ewig gewartet!

Kinofilm oder noch ein Spiel?

In den ersten drei Stunden, in denen ich World Seeker antesten konnte, wird eines sehr schnell deutlich. Alles macht den Anschein, als wäre die Spielreihe nun endlich da angekommen, wo sie schon immer hätte sein sollen, auch wenn dies technisch natürlich nicht immer möglich gewesen sein konnte. Sie hat nun an Relevanz gewonnen. Ein Fan kommt nun nicht mehr um die Spiele drumherum, ohne nicht etwas verpasst zu haben. Und das ist auch gut so.

Allem voran setzt sich diese Positiventwicklung dadurch zusammen, dass wir es nun mit einem vollwertigen Story-Arc zu tun bekommen, den es so in dieser Form noch nie zu sehen gab. Und dieser ist mit 40 Stunden Spielzeit recht umfangreich und einzigartig verpackt.

Inhaltlich schlüpft der Spieler in die Haut von Captain Monkey D. Luffy (zu deutsch Kapitän Monkey D. Ruffy), der auf der Gefängnisinsel „Prison Island“ auf neue Freunde und Feinde trifft. Jeanne braucht seine Hilfe, die um die Zukunft ihrer Heimat fürchtet. Ruffy fackelt natürlich nicht lang und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite.

Der Bösewicht Isaac, seines Zeichens Gefängnisdirektor, gibt sich als äußerst kluges Köpfchen zu erkennen, der die Insel unter seine Kontrolle gebracht hat. Er hat einfaches Spiel, da er nach einem Krieg in der Vergangenheit zur Stelle war, um die Insel wieder aufzubauen. So konnte er die Herzen der Menschen einnehmen, zumindest einen Großteil davon. Die Marine verwandelt Jeannes Insel also in eine allumfassende Gefängnisinsel, was die Menschen, die auf ihr leben, schlussendlich in zwei Lager spaltet.

Auf der einen Seite gibt es die Befürworter der Umstrukturierung und auf der anderen Seite gibt es den Widerstand, der sich gegen diesen Zwangswandel auflehnt und rebelliert. Die Ausgangssituation für einen großen Konflikt ist also gegeben, die Konfrontation vorprogrammiert.

Hier gilt es zu erwähnen, dass die beiden Figuren Jeanne und Isaac von Eiichiro Oda extra für das Spiel gezeichnet wurden. Es handelt sich also um vollwertige Charaktere aus dem offiziellen Kanon (!), wie der Product Manager EMEA aus dem European Central Office von Bandai Namco, Florian Eichenauer, mir gegenüber noch einmal bestätigt. Mein erster Gedanke, dass das Spiel vom Aufbau ein wenig an einen Kinofilm aus dem Universum von One Piece erinnert, wird durch die Aussage von Eichenauer unterstrichen, der es nicht nur ähnlich sieht, sondern das Ganze chronologisch parallel zum „Whole Cake“-Arc einordnet. Wichtig wird dieser Umstand dahingehend, dass uns vertraute Gesichter, wie die Zeitgenossen der Germa 66 begegnen, während Luffy und seine Crew technisch auf demselben Stärkelevel sind wie in dem Manga- und Anime-Arc.

Neben Luffy könnt ihr keine anderen Charaktere spielen, doch dafür konzentriert sich alles umso mehr auf unseren Kapitän der Strohhutpiratenbande. Ich halte das für sinnvoll, da ihr die Crew sowieso auf der ganzen Insel umher verteilt vorfindet, sie sich inhaltlich also ins Geschehen einbringt und sich der Spieler so voll und ganz auf eine Figur konzentrieren kann. Auf der technischen Seite spielt dies ebenfalls eine große Rolle, aber zu Luffys Fähigkeiten kommen wir später noch.

Eine Insel, eine Erfahrung

Im Unterschied zu Unlimited World Red werden hier keine alten Schauplätze wiederverwertet, die ihr schon unzählige Male gesehen habt. Das Spiel bietet einen Open-World-Spielplatz, der eigens für den Handlungsrahmen geschaffen wurde und auf den ersten Blick funktioniert. Dabei spielt die Gefängnisinsel „Prison Island“ die zentrale Rolle, die insgesamt mit unterschiedlichen Teilbereichen adäquat visualisiert wird. Obgleich ihr auf einige Charaktere aus der Vergangenheit trefft, haben die Entwickler hier wundervolle Teilschauplätze wie die Saphirstadt geschaffen, die zauberhaften Eigencharakter bieten und unterschiedlicher nicht sein könnten. Sowas habt ihr zuvor noch nicht gesehen und die Gefängnisinsel ist auch nicht wirklich mit Impel Down zu vergleichen, dem Hochsicherheitsgefängnis aus dem gleichnamigen Story-Arc – also keine Sorge!

Das ist insgesamt ein wichtiger Schritt. Der grobe Rahmen kann noch so einzigartig sein. Wenn dieser nur halbgar verpackt würde wie bisher, spielte es am Ende wiederum keine Rolle. Hier macht der Vergleich zu Unlimited World Red noch einmal Sinn, immerhin hätten die Schlauchlevel liebloser und langweiliger nicht sein können. Die Zwischensequenzen einfach in Videoform zu genießen wäre hier wohl wünschenswert gewesen, aber das ist natürlich auch nicht der Sinn der Sache. In World Seeker bietet die neue Open World jedoch noch einen entscheidenden Vorteil, sie dient als Stilmittel, um den umfangreichen Story-Arc Stück für Stück, Folge für Folge (wenn man so möchte), auszuerzählen – ein rundes Inselabenteuer eben, wie wir es aus dem Manga und Anime kennen. Das funktioniert in einem Open-World-Action-Adventure, da selbst die noch so kleinste Nebenfigur etwas zu solch einem Story-Arc beitragen kann. 

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Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.

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