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League of Legends: Spectator Mode auf Twitch? Erzürnter Profi sorgt für Eklat

Von Patrick Hopp - News vom 23.02.2015 11:01 Uhr
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Darf man einem Pro aus der League-of-Legends-Szene über die im Client eingebaute Spectater-Funktion zuschauen und dies auf Twitch streamen? Diese Frage spaltet seit der vergangenen Woche die Community.

Der Subreddit der MOBA League of Legends gehört wohl zu den meistbesuchten überhaupt. Jeden Tag werden dort Hunderte neuer Beiträge über alle möglichen Themen rund um das Spiel erstellt. Und obwohl viele der Beiträge oft heiße Diskussionen hervorbringen, haben nur wenige die Community so gespalten, wie das von Reddit-User StarLordLucian eröffnete Thema. Um die ganze Geschichte verständlicher zu machen, beginnen wir am besten mit ein paar Erläuterungen:

Lee "Faker" Sang-hyeok aus Südkorea ist seit gut zwei Jahren so beliebt, dass er auf seinem Stream bei Azubu.tv mehrere Hunderttausende Viewer versammelt. Der ehemalige Weltmeister ist einer der bekanntesten Spieler von League of Legends und wird von vielen als der talentierteste weltweit bezeichnet. Dass man hier eine Menge Geld machen kann, sollte jedem klar sein. Das dachte sich auch der Streaming-Anbieter Azubu, welcher Faker zur Sicherung exklusiver Inhalte unter Vertrag nahm. Die Problematik hier ist jedoch, dass Azubu in der westlichen Community einen schlechten Ruf genießt und daher viele den Stream von Faker nicht sehen "können". Oben genannter Reddit-User hatte also die Idee, Faker über die von Riot selbst zur Verfügung gestellte Funktion zu spectaten, um das Ganze einfach auf Twitch zu streamen. Und das ohne Werbung oder Abo-Funktion. Er macht damit also kein Geld. Aber genau hier setzt die große Diskussion an. Ist es erlaubt, einem Spieler in jedem seiner Spiele zuzuschauen und dies auf Twitch zu streamen?

Alles begann damit, dass Azubu von dem Stream, der sich schlicht 'SpectateFaker' nennt, erfahren hat und diesen über Twitch mit einem sogenannten DMCA-Claim (Kurzform für Digital Millennium Copyright Act) belastete. Ein solcher DMCA wirkt ähnlich wie eine Copyright-Meldung auf YouTube. Azubu behauptete also, dass der Stream den eigenen Content nutzt und man dies nicht wolle.

"Dear Twitch Broadcaster:

The content you streamed and archived on Twitch at www.twitch.tv/spectatefaker was the subject of a takedown notice we received from Azubu pursuant to the Digital Millennium Copyright Act ("DMCA"). This organization has asserted that it owns this content and that you streamed that content on Twitch without permission to do so. As a result we have cleared the offending archives, highlights, and episodes from your account and given you a 24 hour restriction from broadcasting…."

Allerdings war diese Anschuldigung schlicht falsch, denn das gestreamte Material stammte keinesfalls von Azubu oder besser gesagt von Fakers Stream. Das, was StarLordLucian auf Twitch zeigt, läuft über seinen eigenen League-of-Legends-Clienten und kommt von der von Riot Games gestellten Spectater-Funktion. Diese Funktion ist unter anderem über die Seite op.gg nutzbar, welche es erlaubt, jedem Spieler in League of Legends zu jeder Zeit zuzuschauen. Riot Games selbst besitzt logischerweise die Rechte am gesamten Spiel-Content und erlaubt der Community diesen, laut ihrem Legal Jibber Jabber, für jegliche Inhalte zu nutzen. Zusammengefasst bedeutet das, dass nur Riot Games einen DMCA gegen den Stream vorbringen könnte.

Allein dieser kurze Teil ließ den Subreddit zu League of Legends tagelang nicht mehr los. Es ging rauf und runter, es wurde argumentiert bis sich die Balken bogen und am Ende entschied sich StarLordLucian dazu, seinen Stream so lange online zu lassen, bis Riot Games einen DMCA vorbringen würde. So weit so gut.

Doch die eigentliche Diskussion geht erst wenige Tage später los – als Marc 'Tryndamere' Miller, einer der Mitbegründer von Riot Games, seine Meinung zu dem Ganzen auf Reddit mitteilte.

"To make a long story short, we'll be consulting with our community and legal teams internally to confirm whatever our final stance will be, but I am not thrilled by what I perceive to be the following:

One player (SpectateFaker / StarLordLucian) essentially "stealing" the broadcast from another player (Faker) and trying to profit off of Faker's legal inability to stream on a particular platform. You may disagree with Faker's decision to sign a deal with a different platform, but that's not up to you, it's up to Faker. Said another way, one player is exploiting a legal technicality that leaves another player vulnerable for personal gain. That feels really shady and wrong – and to the extent we (Riot) can stop this type of practice in a fair way, I would like us to do so."

Als Miller dann über Twitter verkündete, dass Faker darum gebeten hat, einen derartigen Re-Stream zu unterbinden und es als E-Stalking bezeichnete, platzte der Community schlussendlich der Kragen.

Immer mehr User auf Reddit erstellen Beiträge, in denen sie verlangen, dass Riot eine Option einbaut, die es anderen verbietet, die eigenen Spiele zu spectaten. Nur ist dies schwer zu bewerkstelligen, denn wenn von zehn Spielern eines Matches nur einer diese Funktion aktivieren würde, dürfte auch den anderen Neun keiner mehr zusehen beziehungsweise dürften diese nicht mehr streamen oder Videos machen. Auch das von Miller verwendete Wort E-Stalking wird nun immer wieder verwendet, sei es um einen Standpunkt klarzumachen oder sich einfach darüber lustig zu machen.

Am Ende muss man sich fragen: Gibt es einen Unterschied zwischen der ingame verfügbaren Zuschauer-Funktion und der Live-Verfolgung via Stream? Beides kommt auf das gleiche Ergebnis und trotzdem wird das eine von Riot Games toleriert und das andere als E-Stalking bezeichnet.

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