Nach dem Erfolg von Baldur’s Gate 3 steht Entwickler Larian Studios erneut im Rampenlicht – diesmal jedoch nicht nur wegen eines neuen Spiels, sondern wegen einer Debatte über den Einsatz von generativer KI. Auf den Game Awards 2025 sorgte das neue Projekt Divinity mit einem blutigen Trailer für Aufsehen, doch die Diskussion rund um KI könnte die Aufmerksamkeit vom Spiel selbst ablenken.
In einem Interview mit Bloomberg bestätigte Studioleiter Swen Vincke, dass Larian Studios generative KI in der frühen Entwicklungsphase verwendet. Dabei gehe es vor allem um Prototyping, Präsentationen und Platzhalter-Assets. Dennoch sorgt die Information, dass auch Konzeptgrafiken mithilfe von KI entstanden sind, für Kritik innerhalb der Community.
Die Kritik am KI-Einsatz bei Larian Studios
Warum sorgt der KI-Einsatz für so viel Aufregung? Viele Fans und Branchenbeobachter sehen den Einsatz generativer KI kritisch, da er potenziell menschliche Kreativität ersetzt und Arbeitsplätze gefährdet – insbesondere im Bereich Konzeptkunst. Auch wenn Larian betont, dass keine endgültigen Spielinhalte von KI erstellt werden, ist die Verwendung im kreativen Prozess für viele ein rotes Tuch.
Die Debatte wurde nach Veröffentlichung des Bloomberg-Artikels auch in Foren wie ResetEra und auf Reddit intensiv geführt. Während einige User Verständnis für den pragmatischen Ansatz zeigen, werfen andere dem Studio vor, Prinzipien zu verraten. Besonders heikel: In der Vergangenheit hatte Larians Publishing Director Michael Douse sich in einem Tweet deutlich gegen den Einsatz von KI-Kunst ausgesprochen.
Magischen Merch entdecken! ✨
Zauberstäbe, Deko & Sammlerstücke – jetzt auf Zauberkram.de. 🧙♂️
Swen Vinckes Verteidigung und Versprechen
Wie rechtfertigt das Studio seine Entscheidung? Swen Vincke betont in dem Interview, dass Larian weiterhin ein Studio sei, das auf menschliche Kreativität setzt. Der Einsatz von generativer KI diene lediglich der Effizienzsteigerung in der Frühphase und ersetze keine echte Arbeit von Künstlern oder Autoren. Wörtlich sagte er:
Everything is human actors; we’re writing everything ourselves.
Vincke räumt jedoch ein, dass nicht alle Mitarbeitenden im Team mit der Entscheidung zufrieden seien. Dennoch sei man intern zu einer mehrheitlichen Übereinkunft gelangt, wie KI eingesetzt werden darf – und wo die Grenzen liegen.
Branchenweiter Kontext und Reaktionen
Wie steht die Industrie insgesamt zum Thema KI? Larian ist nicht das einzige Studio, das sich dem Thema widmet. Auch Bethesda-Produzent Todd Howard äußerte sich unlängst zur Rolle von KI in der Entwicklung und bezeichnete sie als Werkzeug. Doch während einige Studios vorsichtig experimentieren, lehnen andere den Einsatz kategorisch ab.
Die Debatte zeigt vor allem eines: Die Gaming-Community ist gespalten. Während einige die Effizienzvorteile sehen, fürchten andere um die künstlerische Integrität der Spieleentwicklung. Der Fall Larian zeigt exemplarisch, wie sensibel das Thema ist – selbst wenn es sich nur um frühe Prototyping-Phasen handelt.
Ausblick auf Divinity und das Vertrauen der Fans
Was bedeutet das für das kommende Divinity-Spiel? Trotz des Shitstorms bleibt das Interesse an Divinity hoch. Der Trailer auf den Game Awards 2025 war einer der meistdiskutierten Momente der Show. Doch wie sich die Kontroverse um den KI-Einsatz auf das Vertrauen der Community auswirkt, bleibt abzuwarten.
Solange Larian bei seinem aktuellen Kurs bleibt – also KI nur als unterstützendes Werkzeug nutzt und alle finalen Inhalte von Menschen geschaffen werden – könnte das Studio die Wogen vielleicht glätten. Ein transparenter Umgang mit der Technologie dürfte dabei entscheidend sein.
Was denkst du über den Einsatz von generativer KI bei Larian Studios? Schreibe es uns in die Kommentare!





