Clair Obscur: Expedition 33 ist eines der meistdiskutierten Rollenspiele des Jahres 2025. Nach seinem überwältigenden Erfolg bei den Game Awards, bei denen es neun Auszeichnungen gewann, darunter Game of the Year, sah sich das französische Entwicklerstudio Sandfall Interactive mit einer Welle an Kritik konfrontiert. Der Grund: der kurzzeitige Einsatz von KI-generierten Texturen in einer frühen Version des Spiels.
Die Entwickler haben nun Stellung bezogen und die Umstände transparent gemacht. Dabei wurde deutlich, dass es sich damals um Platzhalter handelte, die noch während der Entwicklungsphase wieder entfernt wurden. Trotzdem entfachte die Debatte erneut, als das Spiel größere öffentliche Aufmerksamkeit erhielt.
Was steckt hinter der AI-Kontroverse?
Warum wurde Clair Obscur wegen KI-Einsatz kritisiert? Die Diskussion begann, als bekannt wurde, dass in einer Vorabfassung von Clair Obscur: Expedition 33 einige Texturen mithilfe generativer KI erstellt worden waren. Diese wurden zwar umgehend ersetzt, doch Kritiker warfen Sandfall Interactive mangelnde Transparenz vor.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand ein Missverständnis: Während das fertige Spiel keinerlei KI-generierte Inhalte enthält, wurde der frühe Einsatz von KI-Tools als bewusste Täuschung interpretiert. Dabei hatte das Studio die Verwendung bereits vor Monaten eingeräumt und erklärt, dass es sich lediglich um temporäre Elemente handelte.
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Das sagen die Entwickler von Sandfall Interactive
Wie reagierte das Team auf die Vorwürfe? In einem aktuellen Q&A äußerte sich Studioleiter Guillaume Broche ausführlich zur Situation. Er betonte:
Alles im Spiel ist von Menschen gemacht. Als KI 2022 aufkam, hatten wir mit der Entwicklung schon begonnen. Wir haben sie ausprobiert, aber es fühlte sich falsch an. Wir haben sie nur verwendet, um fehlende Texturen kurzzeitig zu ersetzen, aber sofort wieder entfernt, als wir es bemerkten.
Broche stellte klar, dass Sandfall Interactive keine Absicht hatte, Inhalte durch KI zu ersetzen oder Spieler zu täuschen. Vielmehr habe man sich bewusst gegen den Einsatz solcher Technologien in kreativen Prozessen entschieden.
Hintergründe zur Entwicklung von Clair Obscur
Wie entstand das Spiel überhaupt? Clair Obscur: Expedition 33 wurde von einem Team ehemaliger Ubisoft-Mitarbeiter entwickelt, die 2020 während der Pandemie Sandfall Interactive gründeten. Inspiriert von klassischen japanischen Rollenspielen wie Final Fantasy und Persona, wollten sie ein hochwertiges, rundenbasiertes RPG erschaffen – ein Genre, das ihrer Meinung nach von AAA-Studios vernachlässigt wurde.
Das Spiel kombiniert klassische Rundenkämpfe mit Echtzeit-Elementen wie Quick-Time-Events und dynamischem Ausweichen. Durch den Einsatz der Unreal Engine 5 konnte eine besonders detailreiche Welt im Belle-Époque-Stil erschaffen werden.
Rezeption und Erfolge
Wie wurde Clair Obscur von Kritikern und Spielern aufgenommen? Seit der Veröffentlichung am 24. April 2025 für PlayStation 5, Xbox Series X/S und Windows erhielt das Spiel durchweg hervorragende Kritiken. Besonders gelobt wurden die künstlerische Gestaltung, das Worldbuilding, die Musik sowie die emotionale Tiefe der Geschichte.
Bis Oktober 2025 wurden über 5 Millionen Einheiten verkauft. Zudem wurde das Spiel bei den Game Awards 2025 nicht nur als Game of the Year ausgezeichnet, sondern gewann auch in acht weiteren Kategorien. Auch bei den Golden Joystick Awards wurde es mehrfach prämiert.
Einordnung der KI-Debatte
Warum ist der Vorfall trotz Klarstellungen noch immer Thema? Die Debatte über KI in der Spieleentwicklung ist hoch emotional. Während einige Spieler generative KI als hilfreiches Werkzeug betrachten, fürchten andere um die kreative Integrität von Spielen. Im Fall von Clair Obscur wurde die Diskussion zusätzlich durch eine Disqualifikation bei einem kleinen Indie-Award verschärft, dessen Regeln eine Nulltoleranz gegenüber KI-Nutzung vorsehen.
Sandfall Interactive betont jedoch, dass sie ihre kreative Vision nie durch KI ersetzt haben und auch in Zukunft keine generativen Tools zur Content-Erstellung verwenden werden. Die wenigen KI-Texturen, die in einer frühen Version auftauchten, wurden durch menschlich erstellte Assets ersetzt – lange vor Release.
Fazit: Ein übertriebener Shitstorm?
Wurde Sandfall Interactive zu Unrecht kritisiert? Betrachtet man die Fakten, erscheint die Empörung übertrieben. Das fertige Spiel enthält keine KI-generierten Inhalte, und die Entwickler haben frühzeitig und offen kommuniziert. Der Fall zeigt aber auch, wie sensibel das Thema KI in der Community derzeit ist – und wie wichtig Transparenz in der Spieleentwicklung geworden ist.
Auch wenn die Diskussion über den Platz von KI in der Branche weitergeht, sollte sie differenziert geführt werden. Clair Obscur: Expedition 33 bleibt ein beeindruckendes Beispiel menschlicher Kreativität – und ein verdienter Sieger des Game of the Year 2025.
Wie stehst du zur Debatte um KI in Videospielen? Teile deine Meinung gerne in den Kommentaren!


