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Deponia: Adventure-Perle oder für’n Schrottplatz?

Von den Entwicklern von Edna Bricht Aus und Harveys neue Augen, erscheint jetzt der nächste Kracher: Deponia. Wir haben Redakteur Dennis Lehmann auf den virtuellen Schrottplatz geschickt, welcher für euch gemeinsam mit Rufus eine spannende, allerdings auch abwechslungreiche, Reise antrat. Doch kann der nicht erfahrene Adventure-Spieler sich von Deponia überzeugen lassen?

Erfahrt es in unserem ausführlichen Test zum Point-and-Click-Spaß.

Was kommt auf uns zu?

Deponia – ein Land voller Müll und Chaos. Dort will nicht jedermann leben. So ergeht es auch unserem Helden Rufus, der mit aller Macht versucht, von diesem Land zu verschwinden – bisher erfolglos. Zu Beginn des Spiels ist er sesshaft bei seiner Ex-Freundin Toni und lebt von ihrem Einkommen. Doch sein neuer Plan soll ihn nach Elysium bringen – der Region, wo es keine Arbeit braucht. Perfekt für unseren (Anti-)Helden. Nachdem er sich seinen perfekten Fluchtplan geschmiedet hat, macht er sich gleich daran ihn in die Tat umzusetzen. Mittels einer Konstruktion will er sich mit auf das Schiff der Organon katapultieren, welches ihn nach Elysium bringen soll. Soweit, so gut. Als er jedoch nur glimpflich seinen Plan vollführen kann und sich an das fliegende Schiff heftet, fällt ihm eine wundersame Orbitelfe auf: Goal, die Schönheit aus Elysium, wird von unbekannten Soldaten bedrängt und er macht sich daran sie zu retten. So eine selbstlose Tat glaubt ihm im späteren Verlauf des Spiels natürlich niemand. Bei seinem Missgeschick lässt er nicht nur Goal vom Himmel fallen, sondern auch er selbst wird von Wachen hinausgeschmissen. Ende, aus mit seinem Plan. Sein neuer Gedanke ist jedoch, die Schönheit zu finden und mit ihr von dieser Umgebung voller Schrott zu fliehen.

Standards eines Point and Click

Wie bei einem üblichen Point and Click Adventure kann man sich mittels Klicken über die Fläche bewegen. Mit einem Doppelklick bei einem Ein- oder Ausgang bewegt sich der Charakter sofort in einen anderen Bereich. Neu ist jedoch, dass mit gedrückter Leertaste alle möglichen interaktiven Gegenstände und Charaktere mit einem Schrauben-Icon markiert werden. Schon vor Beginn des Spiels – beim Anlegen einer neuen Spieldatei – fordert euch das Spiel auf, eine Entscheidung zu treffen: Entweder öffnet ihr das Inventar auf Knopfdruck auf dem Bildschirm oder euer Mausrad wird für das Öffnen und Schließen benutzt. Änderungen an der Bedienung sind im weiteren Spielverlauf leider nicht mehr möglich, aber auch nicht notwendig.

Hallo Rufus..

Wenn es um Charaktere geht, so sind sie in diesem Fall sehr mannigfaltig und sympathisch. Seien es eine männliche Bedienung, die sich als Frau ausgibt oder Rufus‘ Ex-Freundin Toni, der freche Held, der kleine aber zu seinem Wort stehende Wenzel, Goal oder einfach nur die bösen Soldaten, oder, oder, oder… Abgedrehte Gestalten sind hier an der Tagesordnung. Wobei alle vom Antihelden Rufus nicht sehr begeistert sind.

Wie spielt sich Deponia?

Das Spiel bietet darüber hinaus innerhalb der knackigen Rätsel ein wenig Entscheidungsfreiheit. Was wollt ihr als Erstes unternehmen? So müsst ihr nicht immer von Punkt A nach B laufen und das zeugt von tollem Gameplay. Und falls ihr mal nicht auf dem Stand der Dinge seid, könnt ihr mittels einer Checkliste nachschauen, was euch noch fehlt und der Held gibt dazu meist passende Tipps ab. Eine Zeichnung ist ebenfalls dabei und hilft euch auf die Sprünge. Falls angebrachte Items in eurem Besitz sind, wird dies mit einem Haken sichtbar gekennzeichnet.

 

Abwechslungsreiches Abenteuer?

Neben einer tiefen und spannenden Story, bietet das Spiel das genaue Gegenteil von Einfallslosigkeit: Minispiele sorgen für gelungene Abwechslung im Gameplay. So müsst ihr beispielsweise auf einem 5×5 großen Feld auf ein bestimmtes Quadrat gelangen. Dabei habt ihr ausschließlich Seit-/Quersprünge zur Verfügung. Diese kleinen Spiele könnt ihr auch einfach überspringen, wenn es euch beliebt.

Grafisch ein Leckerbissen für Adventure-Fans?

Stimmungsvolle sowie ebenso wunderschöne Hintergründe, Animationen und Sequenzen gibt es natürlich auch zu begutachten. Man spürt die Liebe zum Detail – die handgezeichneten Malereien. Großartig – Daedalic Entertainment liefert hier traumhaften „Müll“ ab. Natürlich schauen die Charaktere auch alle sehr einzigartig aus. Die Zeichenkunst von Daedalic Entertainment wird hier deutlich.

Sound & Musik – gelungen?

Um das Thema noch kurz vor dem Fazit aufzugreifen: Musik und Souns sind das, was man von einem Point and Click erwartet – nicht nervend, aber auch nicht Oscar-reif. Die Synchronisation ist durchweg gelungen und bietet ein Schmunzeln nach dem anderen. Dass sogar ein Komiker für den Protagonisten Rufus an Land gezogen wurde, betonen wir einfach mal an dieser Stelle.

Was zum Lachen erwünscht?

Der Knackpunkt des Spiels: der Humor. Und dieser ist in dem Spiel mehrfach enthalten. Wie bereits angesprochen, kann unser Held einen fiesen Spruch nach dem anderen klopfen und dabei noch freundlich rüberkommen. Doch nicht nur Rufus kann den Spaß nach oben treiben, auch die anderen charmanten Charaktere sind dabei behilflich. Die entstehenden Dialoge sind wirklich genial und auch die Monologe sind auf lustige Gemüter abgestimmt. Selbst in den spannendsten Situationen geschieht irgendeine skurrile Aktion. Und falls man sich für Schadenfreude begeistern kann, wird man hier und da mal beglückt. In dem Spiel ist Lachen vorprogrammiert.

Redaktion PlayCentral

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