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Lightyear: Wie gut ist das Spin-off zu Toy Story wiklich? (Filmkritik)

Von Heiner Gumprecht - News vom 13.06.2022 23:00 Uhr
Lightyear Filmplakat (Filmkritik), Kino
©Pixar Animation Studios.

Alle Fans der Toy-Story-Filme aufgepasst: Am 16. Juni 2022 erscheint in den deutschen Kinos das Spin-off Lightyear, in welchem wir endlich erfahren, wer für das Spielzeug Pate stand, das der Junge Andy in dem Erstlingswerk von 1995 geschenkt bekommen hat. Wir haben uns den Animationsfilm bereits angesehen und verraten euch in dieser Kritik, ob er was taugt.

Lightyear: Das Toy-Story-Spin-off unter der Lupe

Als der erste Trailer zu „Lightyear“ veröffentlicht wurde, haben sich viele Kinofans, Kritiker*innen und selbst Gelegenheitskinogänger*innen gefragt: warum? Was in aller Welt hat Walt Disney glauben lassen, eine Origin-Geschichte zu einem Spielzeug könnte so interessant sein, dass es einen eigenen Kinofilm in AAA-Qualität verdient?

Was kommt als nächstes? Ein Western über Woody? Ein Jugendfilm mit Cowgirl Jessie? Ein Heimatfilm über Porzellinchen oder gar ein Schwarz-Weiß-Drama mit Charlie und Charlotte Naseweis? Wer weiß, vielleicht ist ja sogar ein neuer Jurassic World mit Plastikdinosaurier Rex in der Mache.

Nichtsdestoweniger sprechen wir hier immer noch von Pixar, also dem Animationsstudio, das bereits sehr sehenswerte Filme über Fische gemacht hat. Und Autos. Und Gefühle. Und Monster. Also warum nicht ein Film über die Actionfigur Buzz Lightyear? Wenn der Film in die Kinos kommt, werden wir schon verstehen, warum man sich für so ein Werk entschieden hat. Richtig?

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Falsch. Spätestens beim Abspann nach knapp 100 Minuten wird klar, dass das Filmstudio lediglich auf genügend Fans von Buzz gehofft hat, diese aber nicht erst mit einer clever ausgearbeiteten Story erschaffen wollte. Die Mischung aus Abenteuerfilm und Science-Fiction-Komödie erzählt nämlich eine recht triviale Geschichte und das nicht einmal wirklich gut.

Lightyear: Eine Kritik

Und doch lässt sich erahnen, in welche Richtung es definitiv hätte gehen können, was mit „Lightyear“ tatsächlich möglich gewesen wäre, denn die ersten zwanzig bis maximal dreißig Minuten des Spin-offs sind inhaltlich sehr stark. In diesem Zeitraum wird die Handlung flott, abwechslungsreich und mit geschickten Wendungen versehen erzählt.

Quasi eine Hommage an die klassischen Sci-Fi-Märchen, voll mit jedem dazugehörigen Klischee. Jedoch stets mit einem Augenzwinkern dargeboten, immer mal wieder mit einem interessanten Twist versehen und gewürzt mit gelegentlichen Gags, die beinahe durchgehend treffsicher platziert wurden.

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Danach geht es aber bergab, denn kaum wurde die eigentliche Prämisse des Films klar gemacht und alle Figuren in der Handlung eingeführt, nimmt MacLane ordentlich Tempo raus und geht plötzlich den sicheren Weg. Statt die Stärken des Animationswerks weiter auszubauen, setzt der Regisseur lieber auf altbekannte Wege und geht kaum noch Risiken ein.

Das reduziert die Zielgruppe leider komplett auf ein jüngeres Publikum und solche Zuschauer*innen, die sowieso einfach alles von Pixar lieben. Dann reicht es vielleicht auch, dass in dem Film immer mal wieder recht geschickt mit den Erwartungen gespielt wird, auch wenn solche Szenen deutlich zu selten vorkommen und zu vielen Leerläufen gegenüber stehen.

Lightyear: Der falsche Ansatz

Der Fokus wird zum einen auf eine Pointe gesetzt, die am Ende nicht funktioniert, zum anderen auf eine Charakterentwicklung, die im Grunde gar nicht stattfindet. „Lightyear“ verschwendet sein Potenzial im Handlungsbereich schon dadurch, dass lieber scheinbare Notwendigkeiten abgeklappert werden, anstatt sich auf seine ganz eigenen Stärken zu verlassen.

Lightyear Filmplakat (Filmkritik), Kino
©Pixar Animation Studios.

Die längste Zeit hält sich dieses Spin-off von „Toy Story“ mit seinem Humor über Wasser, der jedoch lange nicht mehr so gut ins Schwarze trifft wie in den ersten Minuten. Um hier noch punkten zu können, wird beinahe durchgehend auf einen tierischen Sidekick gesetzt, der seine Munition leider viel zu schnell verschießt.

Zwei andere Nebenfiguren, die dem Helden zur Seite gestellt werden, erfüllen nur einen einmaligen Zweck und sind abseits davon lediglich existent, aber definitiv nicht wichtig. Sie erfüllen ihre Aufgabe im Film, machen aber noch weniger Entwicklung durch als Buzz selbst, stattdessen werden sie beinahe durchgehend auf einzelne Gags reduziert.

Zumindest die Animationen, die allgemeine Grafik und die Synchronsprecher*innen des Films sind allesamt erstklassig und wie bereits erwähnt, ein jüngeres Publikum kann sicherlich Gefallen an dem Werk finden, wer aber mehr Anspruch hat, als durchschnittliche Unterhaltung für einen verregneten Filmabend Zuhause, guckt über weite Strecken in die Röhre.

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Pro:

  • Sehr schön animiert
  • Technisch einwandfrei
  • Sehr gute Synchronsprecher*innen
  • Passende Musikuntermalung

Kontra:

  • Regelmäßige Leerläufe
  • Unbedeutende Charakterentwicklung
  • Langweiliges Finale
  • Durchschnittliche 08/15-Handlung
  • Überflüssige Nebencharaktere

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Sollte das jedoch euer Anspruch sein, werdet ihr vielleicht gar nicht enttäuscht werden, denn obwohl „Lightyear“ nicht viele Stärken verbuchen kann, die wirklich ins Gewicht fallen, so sind seine Schwächen gleichsam eher relativ schwach ausgeprägt. Es ist also durchaus möglich, über die Defizite hinwegzusehen und dank Durchzug im Kopf Spaß im Kino zu haben.

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Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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