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Gears of War 3: Test: Epische Schlacht der Muskelprotze

Ohne jeden Zweifel ist Gears of War eine der wichtigsten Exklusiv-Serien auf Microsoft's Xbox 360. Nachdem die ersten beiden Ableger aufgrund „hoher Gewaltdarstellung“ nicht den Weg in den deutschen Handel gefunden haben, erscheint das Trilogie-Finale erstmals auch bei uns. Doch warum? Ist das Finale von Gears of War etwa zahmer als seine Vorgänger? Diese und viele weitere Antworten liefern wir euch in unserem Test zu Gears of War 3.

Eine Seefahrt die ist lustig…

Die Haupthandlung von Gears of War 3 setzt achtzehn Monate nach den Geschehnissen des zweiten Teils ein. Auf dem Planeten Sera hat sich die Lage etwas beruhigt. Jedoch sind weite Teile des Landes in Schutt und Asche gelegt. Der Grund: Der langjährige Kampf gegen die Locust hat nicht nur zahlreiche Menschenleben gefordert, sondern auch großen Schaden an der Infrastruktur hinterlassen. Marcus Fenix, Hauptcharakter der Trilogie, sein Partner Dominic Santiago und Gear-Officer Anya Stroud schippern zusammen mit den restlichen Mitgliedern der Spezialeinheit „COG“ über die Lambent-Gewässer.

 

An einem eher ruhigen Tag auf hoher See starten die „Lambent“, in der deutschen Fassung als „Leuchtende“ betitelt, einen Angriff auf den Flugzeugträger Raven’s Nest. Bei den Leuchtenden handelt es sich um mutierte Locust, welche mit dem Zukunft-Rohstoff „Immulsion“ in Kontakt geraten sind. Hierdurch sind sie um einiges gefährlicher als ihre Urrasse, denn: Sie versuchen Fenix und sein Team nicht nur mit purer Waffengewalt aus dem Weg zu räumen, sondern sie explodieren bei näherem Kontakt. Außerdem entstehen durch den Kontakt mit Immulsion weitere grauenhafte Kreaturen, welche um einiges widerstandsfähiger und stärker sind als die normalen Locust.

Zurück zum Ort des Geschehens: Nachdem der für verschollen gehaltene Anführer der Coalition of Ordered Governments, Richard Prescott, auf einer der Landeplattformen des Schiffs gelandet ist, drückt er Fenix eine Datendisk in die Hand. Auf dieser befinden sich Aufzeichnungen von Adam Fenix, Vater des Hauptcharakters Marcus, welcher von der Locust-Anführerin Myrrha entführt wurde. Auf der Datendisk befindet sich eine Video-Botschaft, in welcher Adam erklärt, dass er ein Mittel gegen die Leuchtenden entdeckt hat. Danach beendet das Video auch schon und für Fenix und sein Trupp gibt es nur eine Aufgabe: Adam Fenix finden und unter tatkräftiger Mithilfe seinerseits die Locust- & Lambent-Brut endgültig besiegen.

Gewohnte Deckkraft

Spielerisch hat sich in Gears of War 3 nur wenig getan. Dies war jedoch auch nicht wirklich nötig, da das gewohnte Spielprinzip auch im dritten Serien-Ableger greift. Wie gewohnt gucken wir Marcus Fenix aus der Third-Person-Perspektive über die Schulter. An jeder Ecke und an jeder Kante kann sich Fenix in Deckung begeben. Dabei greift erneut das typische Third-Person-Deckungssystem, welches Gears of War sozusagen „neu definiert“ hat. Aus der Deckung heraus geben wir den Leuchtenden ordentlich Zunder, doch Vorsicht: Kommen euch die Kreaturen zu nahe sollte man mittels „Switch-Funktion“ die Deckung wechseln, da die Leuchtenden bekanntlich sehr explosive Zeitgenossen sind. Die Kämpfe gestalten sich sehr intensiv und dynamisch, sodass es einfach riesigen Spaß macht zwischen Deckungen hin und her zu switchen und dabei den Locust-Mutanten ordentlich Blei zwischen die Augen zu nageln. Entwickler Epic Games hat außerdem stark an der künstlichen Intelligenz gearbeitet. Diese flankiert euren Trupp nun sinnvoll, sodass ihr stets eure Umgebung im Überblick behalten müsst.

 

Die Landschaften der Apokalypse

Nicht nur spielerisch hat sich wenig verändert, auch was die Umgebung von Gears of War 3 angeht bekommt man gewohntes geboten. Wir streifen mit unserem Trupp durch zerstörte, menschenverlassene Städte, durch eine verseuchte Ölraffinerie-Siedlung sowie durch eine von Locust und Leuchtenden stark bewachte Festung im Ödland von Sera. Während unserem Streifenzug durch die teils verlassenen Gebiete gibt es immer wieder Highlight-Spots, welche wir uns durch gedrückt halten von „Y“ genauer ansehen können. Sehr schade finden wir den eher „freundlichen Look“ der schlauchigen Levels. Während die ersten beiden Gears of War-Ableger durch düstere, teils enge Gänge und eine beklemmende Stimmung bei den Überlebenden einem den Schweiß über den Rücken laufen ließ, gleicht die Umgebung in Gears of War 3 einem fröhlichen Frühlingsanfang. Schade, sollte doch vor allem der dritte Teil Apokalypse-Stimmung gegenüber dem Spieler vermitteln.

Der Mechinator ist los!

So gut das Spiel-Grundprinzip (laufen, in Deckung gehen, schießen, laufen, in Deckung gehen, schießen usw…) von Gears of War 3 auch greift, man merkt nach drei Teilen langsam aber sicher einen Verschleiß. Um wenigstens ein bisschen Abwechslung in die mit fünf Akten relativ üppig ausgestattete Einzelspieler-Kampagne zu bringen dürft Ihr euch des Öfteren hinter die Steuerkonsole eines Silverback-Mechs pflanzen. Mit diesem könnt ihr dann größere Gegner wie Lambent-Wasserkreaturen aufhalten oder mehrere Gegnerwellen eliminieren. Eine weitere Möglichkeit ist das üppige Waffenarsenal, welches wieder allerlei Spielzeuge enthält.

Neben dem bekannten Lancer-Gewehr inklusive Kettensäge, einer Shotgun und einer normalen Pistole gibt es nun auch einen unterirdischen Granatwerfer. Dieser jagt unter dem Boden entlang eine Bombe in Richtung feindliche Gruppe, welche sich in Sekunden in Luft auflöst. Insgesamt können erneut vier Waffen getragen werden, welche wir per Scrollmenü schnell und einfach im Kampf auswählen können. Sollte es für Herrn Fenix doch mal zu Ende gehen, bleibt noch ein kurzer Moment bis zur endgültigen Verblutung. In dieser Zeit hat ein Team-Kamerad die Möglichkeit euch wiederzubeleben. Passiert dies nicht, starten wir an einem der sehr fair gesetzten Checkpoints wieder.

 

Schleimige Mutanten-Opfer-Gestalten

Die Missionsziele in Gears of War 3 sind relativ Serien-typisch gehalten. Mal müssen wir Stellungen halten, Gebäude sichern oder in 2er Teams verlassene Schauplätze erkunden. Die Inszenierung spielt in Gears of War eine relativ große Rolle: Die Geschichte wird in aufwendigen Zwischensequenzen erzählt. Immer im Fokus: Die Leuchtenden. Zwischenzeitlich erwarten den Spieler auch Bosskämpfe gegen riesige, mutierte Locust, bei welchem wir meist auf bestimmte Stellen zielen müssen. Vergleichbar ist dieses neue Kampfelement mit dem ersten Teil von Lost Planet, bei welchem Gegner ebenfalls nur an bestimmten Stellen verwundbar waren. Besonders große Lambent-Berserker werfen mit Schleimbällen nach euch oder werfen ihre Tentakeln aus. Die neuen Gegnerhorden bringen ein wenig frischen Wind in das Setting, jedoch hat man sich auch relativ schnell an den explosiven Kollegen satt gesehen.

Ein absoluter Hingucker

Der dritte und damit auch letzte Teil der Gears of War-Geschichte von Marcus Fenix ist nicht nur spielerisch und geschichtlich ein Brett, sondern auch optisch kann sich der Third-Person-Shooter mehr als nur sehen lassen. Gleich zu Beginn fielen uns die stark überarbeiteten Gesichtsanimationen auf. Man ließt aus den Gesichtern der Figuren um einiges besser den aktuellen Gemütszustand. Die Umgebung ist tadellos gelungen. Wir sind ganz ehrlich: Wir hätten der Xbox 360 im Jahre 2011 nicht mehr solch beeindruckende Wasser- & Feuereffekte zugetraut. Dank der durchweg grandios inszenierten Zwischensequenzen wird der Spieler förmlich in das Drama von Fenix und seinen Kollegen gezogen.

 

Die deutsche Synchronisation von Gears of War 3 ist gerade so noch im Bereich des verträglichen. Größter Kritikpunkt der deutschen Vertonung sind erneut die etwas aufgesetzt und langweilig wirkenden Sprecher. Diese kommen nicht annähernd an das amerikanische Original des Spiels heran, wodurch ein wenig Macho-Charme flöten geht. Dafür können wir im Bereich Soundtrack und Umgebungsgeräusche grünes Licht geben. Schon mit „billigen“ Alternativ-Boxen fühlt man sich in Mitten der Action. Technisch ist Gears of War 3, bis auf kleinere Mängel, ein Gesamtkunstwerk, welches grafisch im Exklusivtitel-Bereich der Xbox 360 seinesgleichen sucht.

Redaktion PlayCentral

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