FIFA 20: Stillstand trifft Abwechslung: Die Prollo-Inszenierung im Test

„FIFA 20“ wird, wie seine Vorgänger, ein enormer Verkaufserfolg. Dafür dürften allein die aktuellen Lizenzen und die Cashcow namens Ultimate Team sorgen. Nachdem die Reihe besonders im vergangenen Jahr aus spielerischer Sicht stark zugelegt hat, stagniert der Titel in diesem Jahr – wenn auch auf hohem Niveau.

Aus spielerischer Sicht gibt es kaum nennenswerten Neuerungen. Das bedeutet, dass es nahezu alle Features unverändert ins Spiel geschafft haben. Also nicht nur die positiven, sondern auch die negativen. Warum man diese Probleme nicht ausgemerzt hat, sondern sich stattdessen auf eher durchwachsene Veränderungen konzentriert hat, ist mir jedoch schleierhaft.

Klar, die neuen Hausregeln sorgen für Abwechslung und der neue VOLTA-Modus dürfte sicherlich seine Anhänger finden. Allerdings fühlt es sich für mich so an, als habe man das Geschehen auf dem Rasen in diesem Jahr sträflich vernachlässigt.

Versteht mich nicht falsch, „FIFA 20“ ist ein gelungenes Sportspiel. Aber im Prinzip ist es eben nur ein Kaderupdate zum Vollpreis. Der neue VOLTA-Modus sorgt für die eine oder andere Stunden unkomplizierten Spaß. Die zwanghaft auf jugendlich getrimmte Präsentation nervt allerdings so schnell, dass ich nach wenigen Spielen die Schnauze voll habe, wenn irgendein identitätsloser Mitspieler mit der Kamera meine „sicken Moves“ filmt und mein Alter Ego grenzdebil irgendwelche pseudo-coolen Gesten vollführt. Hier wäre Weniger tatsächlich Mehr gewesen.

Was bleibt ist ein gelungenes Fußballspiel mit altbekannten Stärken und Schwächen, das in meinen Augen seinen Zenit überschritten und in diesem Jahr aus spielerischer Sicht klar das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz hat. Fans des Sports oder des Ultimate Teams können dennoch zugreifen.