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Darksiders 3: Test: Höllische Identitätskrise

Sechs Jahre nach dem Abenteuer ihres Bruders Tod greift Fury, die dritte Reiterin der Apokalypse, erneut in den Kampf zwischen Himmel und Hölle ein. Für Darksiders 3 hat Entwickler Gunfire Games einige Neuerungen im Gepäck. In unserem Test entpuppt sich der dritte Ableger jedoch als bislang schwächster Serienteil.

Nach der Pleite von Entwickler THQ mussten sich Darksiders-Fans lange in Geduld üben. Ganze acht Jahre ist es nun schon her, dass wir in der Haut des apokalyptischen Reiters Krieg zwischen die Fronten des Konfliktes zwischen Himmel und Hölle gerieten.

Der wurde nach seinem Ableben mal eben fälschlicherweise für das Auslösen des Weltuntergangs verantwortlich gemacht. Während Krieg damit beschäftigt war, Engel und Dämonen zu bekämpfen, versuchten wir im Nachfolger aus dem Jahr 2012 aus der Sicht des Reiters Tod, den Namen unseres Bruders reinzuwaschen.

Trotz ihrer Ecken und Kanten überzeugen beide Action-Adventures mit einem klugen Genremix, der Elemente der The Legend of Zelda-Reihe und der legendären Soul Reaver-Spiele in sich vereint, allerdings auch mit eigenen Ideen punktet.
Auch die Handlung von Darksiders 3 spielt parallel zu den beiden Vorgängern. Diesmal steuern wir Fury, die Schwester der beiden Grobiane, die für den feurigen Rat die sieben Todsünden dingfest machen soll.

Das Gleichgewicht wiederherstellen

Ach Krieg, was hast du nur wieder angestellt? Während unser Bruder in Ketten liegt, treten wir vor den feurigen Rat, der in der Reihe als vermittelnde Instanz zwischen Himmel und Hölle auftritt. Dieser betraut uns mit der Aufgabe, die sieben Todsünden einzufangen, um so das Gleichgewicht auf der Erde wiederherzustellen. Da Fury insgeheim danach strebt, die Führung der apokalyptischen Reiter zu übernehmen, willigen wir ein und begeben uns sogleich auf die Suche. Wenig später treffen wir auf den mysteriösen Herrn der Abgründe, der uns netterweise seine Hilfe anbietet und mit neuen Spielzeugen versorgt, uns jedoch über seine wahren Motive lange im Unklaren lässt.

Er verrät uns, dass uns der feurige Rat manipuliert und wir nicht blind alles glauben sollten. Doch störrisch wie wir nun einmal sind, tun wir diesen gutgemeinten Rat als Geschwätz ab und begeben uns mit der neugewonnen Kraft des Feuers auf die Suche. Darksiders 3 punktet mit einer spannenden Handlung, die sich im Laufe der knapp 15-stündigen Spielzeit langsam entfaltet und mit einigen gelungenen Wendungen aufwartet. Lange lässt uns das Spiel im Unklaren darüber, wem wir vertrauen können und wer nur vorgibt, auf unserer Seite zu stehen.

Zwar dauert es ein wenig, bis die Story wirklich Fahrt aufnimmt, doch spätestens nach vier Spielstunden können wir es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit dem immerwährenden Krieg zwischen Himmel und Hölle weitergeht. Fans der Vorgänger wird es zudem freuen, dass einige offene Fragen endlich geklärt werden.

Der Frust lauert hinter der Ecke!

Aus spielerischer Sicht wirkt Darksiders 3 auf den ersten Blick wie eine konsequente Weiterentwicklung der beiden Vorgänger, doch der Schein trügt. Das Dungeon-Design orientiert sich noch immer an den Zelda-Spielen und die Atmosphäre erinnert an Soul Reaver. Allerdings haben sich die Entwickler für den dritten Teil offensichtlich ein weiteres Vorbild genommen: Dark Souls. Bekamen wir es in den vorangegangenen Teilen noch mit Gegnerhorden zu tun, die unseren Kombozähler in die Höhe schnellen ließen, kämpfen wir jetzt gegen deutlich weniger, dafür aber weitaus härtere Gegner.

Da sich Fury im Vergleich zum brachialen Krieg und dem wieselflinken Tod im Kampf auf ihre Peitsche verlässt, zwingt uns das Spiel, eine gewisse Distanz zu unseren Gegnern zu wahren. Angriffe lassen sich nicht blocken und auch das konstante Eindreschen auf die Feinde funktioniert nicht mehr, stattdessen müssen wir unsere Angriffe und Ausweichmanöver perfekt aufeinander abstimmen, um Erfolg zu haben.

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Das wäre natürlich vollkommen in Ordnung, wenn die eigentlichen Spielmechaniken gut funktionieren würden. Tun sie aber leider nicht. Anders als beispielsweise bei Bloodborne sind unsere Ausweichschritte nicht weit genug, um aus der Reichweite der Feinde zu kommen. Bei einem Treffer werden wir zurückgeworfen und es dauert viel zu lange, bis wir erneut angreifen oder ausweichen können.

Das wäre an und für sich noch nicht so schlimm, doch leider kann auch das Balancing von Darksiders 3 nicht wirklich überzeugen. Bereits auf dem normalen der insgesamt vier Schwierigkeitsgrade sind einige Gegner viel zu stark, sodass wir regelmäßig den Game Over-Bildschirm erblicken.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.

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