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Cyberpunk 2077: CEO spielt Crunchtimes herunter, entschuldigt sich danach in E-Mail

Von Ben Brüninghaus - News vom 02.11.2020 10:46 Uhr
Cyberpunk 2077 Evelyn
© CD Projekt

Nachdem Cyberpunk 2077 verschoben wurde, hielt die Chefetage von CD Projekt und CD Projekt RED ein Investorentreffen ab, bei dem sich unter anderem der CEO Adam Kicinski zum Release-Aufschub zu Wort meldete.

Als Grund gab dieser an, dass die Qualitätssicherung noch etwas Zeit benötige, die sich allem voran auf die Current-Gen-Versionen in den nächsten drei Wochen konzentriere. Die PS4- und Xbox One-Version benötigt also noch den nötigen Feinschliff.

Cyberpunk 2077Cyberpunk 2077: Schuld für Release-Verzögerung ist die Current-Gen-Version

Crunchtimes: Überstunden bei CD Projekt RED

Im selben Atemzug ließ sich Kicinski zu einer Aussage bezüglich Crunchtimes verleiten, also den Überstunden, die Entwickler bei solch einem Launch in Kauf nehmen müssen.

Allem voran gilt es zu wissen, dass Branchenspezialisten wie Jason Schreier (ehemals Kotaku, heute Bloomberg) hier bereits seit einiger Zeit auf das Thema aufmerksam machen, da dieser zum Beispiel von einigen Mitarbeitern erfahren haben möchte, wie die Sachlage bezüglich der Überstunden tatsächlich aussehe.

Schreier meinte vor einiger Zeit, dass es wohl Mitarbeiter gebe, die aufgrund des Cyberpunk 2077-Releaes bis zu 100 Stunden die Woche arbeiten würden – ein echtes Horrorszenario also. Diese Überstunden wurden mittlerweile von mehreren, unabhängigen Quellen bestätigt.

Tatsächlich wurde dies mehr oder weniger sogar schon offiziell von der Chefetage angesprochen, da Studiokopf und Präsident Adam Badowski eine E-Mail an die Mitarbeiter verschickte, in der steht, dass die Entwickler für „jede Überstunde“ eine entsprechende Kompensation erwarten dürfen. Die Rede ist von sechs Wochen, in denen es wohl besonders schlimm sein müsse. Die Kompensation bezieht sich in diesem Fall auf 10% des Profits aus 2020, die CDP mit dem Spiel macht. Diese Einnahmen sollen unter den Entwicklern aufgeteilt werden. So heißt es jedenfalls in der besagten E-Mail.

Dass es zu Crunchtimes kommen würde, wussten Adam Kicinski und Adam Badowski also schon früher im Jahr, die dies bei einem Investorentreff vorausgesagt hatten. Hier erfahrt ihr noch mehr zur aufkeimenden Diskussion:

Cyberpunk 2077Cyberpunk 2077: Wussten die Entwickler nichts von dem Release-Aufschub? Aufklärung zur „CDP-Lüge“

Nun kommt dann Kicinski während des Investorentreffens noch einmal ins Spiel, der nun meinte, dass die Überstunden „gar nicht so schlimm“ seien. Im genauen Wortlaut sagte er:

„Regarding crunch; actually, it’s not that bad – and never was.“,
also übersetzt:
„In Bezug auf Crunch: Eigentlich ist es gar nicht so schlimm – und das war es auch nie.“

Weiter erklärte er, dass die Geschichte natürlich von den Medien aufgenommen wurde – was auch immer er damit andeuten möchte – und einige Leute tatsächlich viele Überstunden schieben würden. Aber ein Großteil des Teams sei davon nicht betroffen, „seitdem sie ihre Arbeit erledigt“ hätten.

Er meint, nachdem sie sich Feedback eingeholt hätten, wüssten sie, dass das Team froh über die zusätzlichen drei Wochen sei. CEO Adam Kicinski sehe also keine Gefahr in den Crunchtimes.

Shitstorm und Missgunst wegen Crunch-Aussagen

Wie zu erwarten, wurde die Aussage des CEOs nicht gerade positiv aufgenommen, insbesondere nicht nicht von den Mitarbeitern selbst. Das Feedback der CDP-Community könnte aber auch eine große Rolle spielen im nächsten Schritt.

Die Entwickler von CD Projekt RED meinten daraufhin, dass einige Dinge wohl nicht richtig verstanden wurden. Deshalb kommentierte Kicinski dies nun in einer E-Mail.

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Wie Jason Schreier (via Bloomberg) nun erfahren haben möchte, hat sich Kicinski nach seinem Herunterspielen des Crunchtimes-Themas bei dem Investorentreff wohl nachträglich bei allen Mitarbeitern entschuldigt.

Er meint in einer E-Mail, dass er diesbezüglich eigentlich keinen Kommentar abgeben wollte, doch wie wir wissen, hat er es doch getan. Er hätte jedoch realisiert, dass die Wahrheit noch weit über seine Worte hinausgehe. Es stecke also mehr dahinter, als seine kurze Zusammenfassung beim Investorentreff beinhaltete.

„Ich habe nichts zu meiner Verteidigung zu sagen. Was ich sagte, war nicht einmal unglücklich gewählt, es war absolut schlecht.“

Weiter heißt es in der Mail, dass er auf das Herz und die Seele stolz sei, das die Kollegen jeden Tag in die Arbeit stecken würden.

Fazit: Die Aussage, dass es gar nicht so schlimm sei, wurde nachträglich in einer E-Mail an die Kollegen korrigiert. Er hat sich zwar aus tiefsten Herzen bei den Kollegen für seine nicht ganz zutreffende Aussage entschuldigt. Doch es bleibt ein bitterer Beigeschmack, da diese „Richtigstellung“ die Situation der Mitarbeiter von CD Projekt RED wohl in keiner Weise verändert.

Parallel haben einige Mitarbeiter aktuell mit Morddrohungen zu kämpfen, die sie aufgrund des Release-Aufschubs erhalten. Heißt, dass es auf mentaler Ebene für viele aktuell wohl nicht einfach ist, für CDP zu arbeiten. Hier der Beitrag zu den Morddrohungen:

Cyberpunk 2077Cyberpunk 2077: Game-Designer erhalten Morddrohungen wegen Release-Verzögerung

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Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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