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Collective Shout sorgt für Kontroversen – Gaming-Zensur oder Schutzmaßnahme?

Die australische Anti-Porn-Gruppe Collective Shout sorgt derzeit für Aufsehen in der Gaming-Community. Nachdem sie bereits Erfolge bei der Entfernung von Erwachsenen-Spielen auf Plattformen wie Steam und Itch.io verkündet hatte, äußerte sich die Gruppe nun zu ihrer Kampagnenstrategie. Caitlin Roper, Kampagnenmanagerin der Gruppe, erklärte gegenüber TweakTown, dass nicht die Legalität, sondern dokumentierte Beweise für Schaden an Frauen und Mädchen der entscheidende Faktor bei der Auswahl ihrer Ziele sei.

Dies bedeutet, dass Collective Shout auch dann gegen Spiele vorgeht, wenn diese nicht illegal sind. Die Gruppe konzentriert sich auf die Bekämpfung der sexuellen Objektifizierung und Ausbeutung von Frauen und Mädchen und ruft solche Darstellungen und missbräuchliche Darstellungen auf, selbst wenn sie nicht gegen das Gesetz verstoßen. Als Itch.io NSFW-Spiele unabhängig von ihrem Inhalt oder ihrer Legalität deindexierte, feierte Collective Shout dies als ihren 27. Erfolg des Jahres.

Die Auswirkungen auf Kreative

Wie beeinflusst dies die Entwicklergemeinschaft? Die Maßnahmen von Collective Shout haben eine Vielzahl von Schöpfern getroffen, darunter auch Frauen und queere Entwickler. Diese Tatsache scheint für die Gruppe jedoch unerheblich zu sein. Roper erklärte in einem Interview, dass es keine größere Entmachtung für eine Frau gebe als Vergewaltigung. Spiele, die sexuelle Gewalt gegen Frauen verherrlichen, schaden laut Roper allen Frauen, unabhängig davon, ob einige Frauen an ihrer Erstellung oder ihrem Konsum teilnehmen.

Die Auswirkungen auf queere Schöpfer, gegen die ‚Unanständigkeits‘-Gesetze traditionell eingesetzt wurden, finden in den Ausführungen von Collective Shout keine Erwähnung. Laut Roper liegt die Verantwortung bei den Plattformen, nicht bei der Gruppe: „Wenn Steam und Itch.io ihre Plattformen ordnungsgemäß moderiert hätten, wäre es nicht notwendig gewesen, Spiele vorübergehend zu entfernen, um sicherzustellen, dass sie nicht gegen ihre Richtlinien verstoßen.“

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Kontroverse um Zensur

Handelt es sich hierbei um Zensur? Kritiker werfen der Gruppe Zensur vor, da ihre Kampagnen dazu führen, dass erwachsenen Nutzern der Zugang zu bestimmten Inhalten verwehrt wird. Roper entgegnet, dass das Nichtzugreifen auf Vergewaltigungsspiele von beliebten Gaming-Plattformen lediglich eine kleine Unannehmlichkeit darstelle und keine Verletzung der Rechte einer Person sei. Zahlungssysteme hätten das Recht zu entscheiden, ob sie illegale Inhalte wie Vergewaltigung, sexuelle Gewalt, Inzest, Kindesmissbrauch und Ausbeutung sowie Sodomie unterstützen möchten.

Die Besorgnis vieler Kritiker liegt jedoch weniger im Zugang zu den betroffenen Spielen, sondern vielmehr in der Tatsache, dass Zahlungssysteme einseitig bestimmen können, was Erwachsene kaufen dürfen und was nicht. Dies steht im Widerspruch zur Vorstellung einer freien und demokratischen Gesellschaft. Der Schöpfer von Nier, Yoko Taro, warnte bereits davor, dass die Kontrolle über Zahlungssysteme eine neue Ebene der Zensur darstelle. Collective Shout scheint für diese Bedenken jedoch keine Antwort zu haben.

Was denkst du über die Maßnahmen von Collective Shout und ihre Auswirkungen auf die Gaming-Community? Hinterlasse deine Meinung in den Kommentaren!

Nora M.

Nora zockt schon länger als sie laufen kann – zumindest behauptet sie das gerne. Ob mitten in einer Zombie-Apokalypse oder beim Looten in verlassenen Hochhäusern: Wenn es knallt, kracht oder Gänsehaut macht, ist sie dabei. Ihr Markenzeichen? Eine große Klappe, ein noch größeres Herz für Indie-Games – und eine ungesunde Obsession mit roten Lederjacken und Desert Eagles. Wenn sie nicht gerade dem Endboss eins überbrät, schreibt sie charmant-chaotische Reviews, in denen mehr Persönlichkeit steckt als in manchem NPC.
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