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Call of Duty: Modern Warfare 3: Modern Warfare 3 im Test: Auf den Füßen des Vladimir Makarov

Mit Call of Duty: Modern Warfare 3 liefert Activision in diesem Jahr den direkten Konkurrenten zu Battlefield 3 aus dem Hause Electronic Arts. Modern Warfare 3 ist der insgesamt achte Call of Duty-Ableger und die dritte Fortsetzung der eigenständigen „Modern Warfare“-Story rund um John »Soap« MacTavish, Captain Price und Vladimir Makarov, welchen wir auch in diesem Teil wieder durch zahlreiche bekannte Schauplätze jagen. Im folgenden Artikel sagen wir euch, was uns an Call of Duty: Modern Warfare 3 gefällt und an welchen Stellen das Spiel klar hinter Battlefield 3 steht.

Story-Rückblick: Was bisher geschah

Mit Call of Duty 4: Modern Warfare startete Activision im Jahr 2007 erstmals eine eigenständige Story im Call of Duty-Franchise. Jedoch bleibt man ganz Serien-typisch den verschiedenen Charakteren, in welche man während der Story schlüpft, treu. Am häufigsten schlüpfen wir in die Rolle von John »Soap« MacTavish, Mitglied der britischen SAS-Spezialeinheit. Der Auftrag ist klar: Den russischen Nationalisten und Kriegsführer Imran Zakhaev dingfest machen und somit den tobenden Bürgerkrieg in Russland beenden. Außerdem unterstützt Zakhaev den langjährig gesuchten Terroristen Khaled Al-Asad, mit welchen Soap's Chef „Captain Price“ bereits vor Jahren (Tschernobyl-Mission) in Kontakt geraten ist. Nach einem Verhör exekutiert Price den gestellten Al-Asad, welcher uns vor seinem Tod auf die Fährte von Zakhaevs Sohn Viktor führte. Noch bevor wir Zakhaev stellen können erfahren wir, dass der anhaltende Bürgerkrieg in Russland nur als Ablenkungsmanöver für einen geplanten Nuklearanschlag auf die US-amerikanische Regierung dienen soll. Die bereits abgefeuerten Raketen können erfolgreich aus der Umlaufbahn geschossen werden. In der anschließenden Verfolgungsjagd wird die Truppe von Captain Price fast vollständig getötet. In letzter Sekunde kann uns Price eine Waffe zuschieben, mit welcher wir Zakhaev in Slow-Motion eine Kugel nach der anderen verpassen.

Bis heute gilt Call of Duty 4: Modern Warfare, vor allem im Online-Shooter-Bereich, als „trendsetter“ dieser Generation. Somit war es wenig verwunderlich, dass im Jahr 2009 mit Call of Duty: Modern Warfare 2 die Fortsetzung zum Millionen-Seller erschienen ist. Story-technisch setzt dieser fünf Jahre nach dem Erstling ein. Während Zakhaev als Nationalheld in seiner Heimat gefeiert wird, steht eine neue, russische Bedrohung schon in den Startlöchern. Zakhaevs engster Vertrauter, Vladimir Makarov, hat bereist zahlreiche Anschläge in verschiedenen Ländern durchgeführt. Um Makarov zu stoppen, nimmt General Sheperd US Army Ranger Joseph Allen in seine Task Force 141 auf. Dieser schleust sich zu Beginn in Makarovs Organisation ein, was zur mittlerweile legendären „Flughafen-Mission“ führt. Während dem Story-Verlauf schlüpfen wir außerdem in die Rolle von Private James Ramirez, mit welchem wir die USA vor einer Invasion Russland's bewahren. Wenig später gibt es mehrere Hinweise, in welchen sich Makarov angeblich verstecken könnte. Jedoch geriet die Task Force 141 in einen Hinterhalt von General Sheperd, welcher sich kurz darauf als Auftragskiller von Makarov ausgibt. Die Task-Force-Mitglieder Ghost und Roach kommen bei diesem Hinterhalt ums Leben, Soap und Price entkommen nur knapp mit ihrem Leben. In der finalen Mission treten wir Sheperd gegenüber, welcher uns ein Messer in die Rippen rammt. Mit letzter Kraft zieht sich MacTavish das Messer aus dem Leib, um es mit einem gezielten Wurf Shepard genau zwischen die Augen zu werfen.

Dem Tod von der Schippe springen

Das Augenlicht ist schwach, das Gefühl in den Gelenken unerträglich und auch unser' Bewusstsein spielt verrückt. In der Ferne hören wir eine uns vertraute Stimme hektisch schreien „Los, los, los – wir verlieren ihn!“. Noch bevor die uns zu diesem Zeitpunkt gedanklich unbekannten Männer Hilfe leisten können, gibt es eine Explosion, welche sich Anfühlt wie der Urknall. Ein Kampf-Hubschrauber knallt mit gehörigem Druck in das Gebäude, in welchem uns Nikolai und Cpt. Price wiederbeleben wollen.

Schnell wird klar: Wir sind immer noch Mitten im Krieg. Der mittlerweile zum meistgesuchten Mann der Welt mutierte Vladimir Makarov lebt und er will seinen „russischen Bruder“ Zakhaev rächen. Angeführt von Makarov starten die Russen einen erneuten Übernahme-Versuch in den USA. Das neue Angriffsziel: New York City. Dieses ist zum Startzeitpunkt der Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare 3 stark in Mitleidenschaft gezogen. Jedoch ist nicht nur die bekannteste Stadt in den USA Ziel der russischen Übernahme, sondern auch in Hamburg (Deutschland), London (England) und Paris (Frankreich) versuchen die Russen Unruhe zu stiften. Wie gewohnt stürzen wir uns im dritten Modern Warfare-Ableger in die Haut verschiedener Soldaten. Darunter bekannte Namen wie „Soap“ MacTavish oder Captain John Price. Mit Derek "Frost" Westbrook, Sanman oder auch Yuri (russischer Geheimagent) kommen außerdem auch der  neue Charaktere hinzu. Die Geschichte wird uns in Briefings sowie in gewohnt sehr gut inszenierten Zwischensequenzen beigebracht. Insgesamt gefällt uns die Erzählweise immer noch sehr gut, wenn auch die Geschichte langsam etwas „in die Länge gezogen“ wirkt.

In sieben Stunden um die ganze Welt

Wie bereits im vorherigen Absatz berichtet schicken uns die beiden Entwicklerstudios „Sledgehammer“ und „Infinity Ward“ im neuen Call of Duty: Modern Warfare-Teil nicht nur durch die USA und durch die nahen Osten, sondern auch nach Europa. So eskortieren wir den russischen Präsidenten beispielsweise zu einem Treffen mit einem deutschen Politiker nach Hamburg oder erleben einen Anschlag im Londoner Underground hautnah mit. Übrigens: In der Fachpresse gilt die Anschlag-Mission im Londoner U-Bahn-Distrikt mittlerweile als indirekter Nachfolger der Flughafen-Mission aus Modern Warfare 2. Insgesamt bietet die Einzelspieler-Kampagne ein bisschen mehr Abwechslung als noch die Vorgänger. So dürfen wir an bestimmten Stellen im Spiel mit Predator-Raketen Hubschrauber oder feindliche Trupps ausschalten, mit einer Fahrzeug-Drohne unsere Mannschaft beschützen oder vom Geschütz eines Helikopters eine feindliche Basis niedermetzeln. Besonders gut gefallen uns die verschiedenen Schauplätze, welche ein wenig Abwechslung in die triste „USA gegen Russland“-Geschichte bringen. Die Einzelspieler-Kampagne fesselte uns knapp sieben Stunden an den Bildschirm und ist in vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen spielbar.

Für Veteranen (k)ein Kinderspiel

Call of Duty: Modern Warfare 3 sieht auf den ersten Blick aus wie sein Vorgänger Modern Warfare 2. Nun, im Grunde ist es auch „nur“ ein weiter verbessertes Update des bestehenden Grundspiels. Erneut können wir aus einem breiten Waffenarsenal schöpfen. Neben altbekannten Waffen wie der P90, der Ak47 oder auch der M4A1 schleichen sich neue Ballermänner in die üppige Auswahl. Etwas enttäuschend fanden wir die künstliche Intelligenz, welche zumeist eher schwach agierte. Zwar suchen diese relativ oft Deckung hinter Absperrungen oder Kisten, jedoch erlebten wir des Öfteren NPCs, welche einfach nur in der Gegend herumstanden.

Wie gut, dass es in der Einzelspieler-Kampagne von Call of Duty: Modern Warfare 3 keine sonderlich gehobene künstliche Intelligenz braucht. Wie schon in Call of Duty: Modern Warfare 2 oder Call of Duty: Black Ops steht vor allem im Einzelspieler-Part die pure, grenzenlose Action im Vordergrund. Ohne unsere Aktionen mit moralischen Entscheidungen zu hinterfragen ballern wir auf alles was sich auch nur ansatzweise bewegt. Bei Konkurrenztiteln wie Battlefield 3 oder Medal of Honor bekam man bei besonders actionreichen Szenen stets ein schlechtes Gewissen vermittelt. Bei Modern Warfare 3 hingegen steht die brachiale Action im Vordergrund. Ein Feind lugt um die Ecke? Kein Problem: Ein Messer in der Kehle schafft Abhilfe. In der deutschen USK hingegen ist man sofern gebunden, dass man Zivilisten in Ruhe lassen sollte. Wer seinen adrenalingeladenen Zustand nicht unter Kontrolle hat und doch auf einen der unschuldigen schießt, bekommt prompt den „Game-Over“-Bildschirm mit einem „epischen“ Kriegszitat vor die Nase gehauen. Das Spiel startet dann von einem der fair gesetzten Kontrollpunkte neu. 

Technisch veraltetes Actionfeuerwerk

Bereits im Vorfeld war zu erwarten, dass Battlefield 3 in Sachen optische Darstellung der klare Gewinner des diesjährigen Shooter-Kampfes ist. Vor allem auf der Konsole sieht Call of Duty: Modern Warfare 3 stark in die Jahre gekommen aus. Die von uns getestete Xbox 360-Fassung wartet mit schwammigen Texturen, Pop-Ups und jeder Menge Kantenflimmern auf den Spieler. Dafür läuft das Spiel einigermaßen flüssig über die Flimmerkiste. Modern Warfare 3 basiert auf einer leicht verbesserten Version der IW-Engine, welche bereits für die vorherigen Titel verwendet wurde. Leider merkt man auch das dem Spiel stark an, weshalb nur leichte Unterschiede zum letztjährigen Teil der Serie („Black Ops“) feststellbar sind. Leicht verbesserte Explosionen und noch mehr gescriptete Szenen ließen trotz veralteter Gesamtoptik unsere actiongeladene Blutbahn hochkochen.

Im Bereich Sound macht Call of Duty: Modern Warfare 3 hingegen einen mehr als soliden Eindruck. Vor allem mit einem gescheiten 5.1-Soundsystem kann der Ton vollends überzeugen. Überall Schüsse, das Geräusch explodierender Granaten und immer der Schall eines einfallenden Gebäudes im Ohr. Ebenfalls keine Selbstverständlichkeit: Die deutsche Synchronisation ist durchweg gelungen. Die Sprecher machen einen motivierten Eindruck und wiederholen sich auf dem Schlachtfeld eher selten.

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