Age of Empires 4 im Test: Findet das RTS-Urgestein zu alter Stärke zurück?

Die PlayCentral-Redaktion spricht eine klare Kaufempfehlung aus und meint: „Outstanding“!

„Age of Empires 4“ ist wahrlich nicht perfekt. Das User Interface bietet nicht die Fülle an Komfort, die man sich als Genrefan wünschen würde und bietet vor allem hinsichtlich des Einheiten-Managements Luft nach oben. Die Grafik wirkt selbst im Vergleich zum dritten Teil fast schon altbacken und die KI leidet immer wieder unter Aussetzern.

Und doch markiert der vierte Ableger für mich einen gelungenen Nachfolger zum legendären zweiten Teil, mit dem ich Stunde um Stunde eine Menge Spaß hatte. Das erreicht der Titel vor allem durch seine abwechslungsreichen Völker und Einheiten. Egal ob Franzosen, Mongolen oder Abbasiden: Alle Fraktionen spielen sich komplett unterschiedlich und ermöglichen so einen Spielstil, der mit keinem anderen Volk möglich ist.

So entdecke ich auch nach 20 oder 30 Stunden immer wieder neue taktische Finessen, die mir zuvor gar nicht aufgefallen sind. Geschichts-Fans freuen sich mit der Kampagne zudem über ein überragend präsentiertes, ausgedehntes Tutorial, während Age-Veteranen vor allem im Gefechts- und Multiplayer-Modus voll auf ihre Kosten kommen. Die Anzahl an einstellbaren Parametern fällt dabei derart riesig aus, dass „Age of Empires 4“ für Tausende Partien hervorragend aufgestellt ist.

Wie viel Spaß man mit dem Spiel letztlich hat, hängt mit Sicherheit auch davon ab, welche Erinnerungen man mit der Spieleserie verbindet. Als Fan des zweiten Teils hat mich „Age of Empires 4“ hellauf begeistert, denn den Entwicklern ist es hervorragend gelungen, das klassische Spielgefühl in das 21. Jahrhundert zu verfrachten – ohne dabei zu viele Wagnisse einzugehen, aber gleichzeitig genügend frische Ideen mit einzubauen. Genre-Fans dürfen sich über ein echtes Highlight freuen, dass den Vorgänger vergessen macht.