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7 vs. Wild Staffel 2: Bitterer Beigeschmack bei Wildcard-Bewerbung, Nazi-Symbolik & Wehrmachtsuniform – Update

Von Patrik Hasberg - News vom 06.07.2022 07:05 Uhr
7 vs. Wild - Bewerbung
© YouTube: UrlagEntertainments

Update vom 6. Juli 2022: Wir möchten an dieser Stelle auf einen sehr umfangreichen Beitrag in einem Subreddit aufmerksam machen.

Wichtig: Wir sammeln in diesem Beitrag lediglich Argumente, die unsere Aussage untermauern, dass die Wildcard-Bewerbung von Willi H. einen bitteren Beigeschmack hinterlässt.

Hat man in den vergangenen Tagen die verschiedenen Social-Media-Kanäle von Willi H. genauer beobachtet, dürften einige Ungereimtheiten aufgefallen sein. So sind zum Beispiel nach und nach zahlreiche Kommentare und Videos gelöscht bzw. ausgetauscht worden. Auch zum jetzigen Zeitpunkt verschwinden Inhalte und es werden Kommentare unter den Videos des YouTube-Kanals UrlagEntertainments, von Usern die sich kritisch äußern, gelöscht.

Wir weisen im Folgenden auf einige Beispiele hin, weshalb die Bewerbung von Willi H. bei 7 .vs Wild einen bitteren Beigeschmack hinterlässt:

  • Beispiel 1: YouTube-Video auf UrlagEntertainments (aktuell nicht gelöscht) – Fotografieren wie der Landser damals – Teil 1: historische Kameras. Dazu gibt es keinen Kontext bzw. es fehlt die wichtige Erklärung, dass es sich bei dem Begriff „Landser“ zwar um die Bezeichnung eines Soldaten handelt, aber zudem auch um eine Reihe kriegsverherrlichender Heftromane. „In erster Linie enthielten sie jedoch faktisch nicht überprüfbare pseudodokumentarische Abenteuergeschichten aus einer vordergründig unpolitisch-subjektiven Sicht deutscher Wehrmachtssoldaten (sogenannten Landsern) vor der Kulisse des Zweiten Weltkrieges.“ Zur Quelle Weiterhin existierte unter der Bezeichnung Landser bis 2003 eine deutsche Rechtsrock-Band aus Berlin aus dem neonazistischen Milieu.
  • Beispiel 2: Das entsprechende Video wird von Hans H. in Wehrmachtsuniform moderiert. Interessant sind hier aber vor allem die Follows von Hans H. Wie bereits in dem Reddit-Beitrag erklärt, erstrecken sich diese über Autoschrauber-, Jäger-, und Waffenkanäle bis hin zu Verschwörungsideologen wie Malenki, Tim Kellner, achse:ostwest oder AFD Nordsachsen. Willi H. und Hans H. scheinen sich zudem gut zu kennen. Schließlich haben sie unter anderem für den YouTube-Kanal UrlagEntertainments (Welche Waffen für Reenactment und historische Darstellung?) und außerdem den Reenactment-Kanal Paralightworx zusammengearbeitet.
  • Beispiel 3: Ein Post auf dem Instagram-Account von UrlagEntertainments vom 8. Mai 2022 mit der Unterschrift: „I don’t like to celebrate ‚Victory Day‘ but my car does“. Hier lassen/ließen sich Kommentare finden wie dieser hier: „Unsere Städte sind Zerstört, unsere Herzen nicht.“ Ebenfalls gelöscht (das Internet vergisst aber nicht) wurde die Antwort von Willi H. auf die Frage, weshalb er keinen Victory Day feiern mag. „Na wir haben ja schließlich nicht gewonnen.“
  • Beispiel 4: Ein Bild, ebenfalls von UrlagEntertainments auf Instagram, zeigt Willi H. in Uniform des Kraftfahrerkorps mit einer Armbinde, auf der stark ein Hakenkreuz zu vermuten ist. Der Post wurde ebenfalls vor Kurzem gelöscht. Hier das entsprechende Bild.
  • Beispiel 5: Willi H. folgte auf Instagram (Follow wurde mittlerweile beendet) dem rechtsextremen Podcast Die Schwarze Fahne. In einer Folge wird hier zum Beispiel das in Eberswalde begangene politisch motivierte Tötungsdelikt an dem aus Angola stammenden Amadeu Antonio Kiowa von 1990 als reine „Affekttat von Skinheads, die einen Neger totschlagen“, verharmlost. In einer anderen Folge wird bezweifelt, dass es in Deutschland eine rechtsterroristische Gefahr gebe. Zugleich wird die Legitimität des Verbots des rechtsextremistischen Vereins Combat 18 Deutschland infrage gestellt. (Auszug aus dem Vorabbericht des Verfassungsschutzbericht von 2019 mit explizitem Hinweis auf den Podcast Die schwarze Fahne)

Hier der Reddit-Beitrag, der auf verschiedene Aspekte eingeht, die den Eindruck entstehen lassen, dass Willi H. zumindest fragwürdige Kontakte besitzt/pflegt.

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Originalmeldung vom 4. Juli 2022: Ende dieses Jahr wird voraussichtlich die zweite Staffel des von Fritz Meinecke erdachten YouTube-Formats 7 vs. Wild starten. In den vergangenen Wochen sind bereits zahlreiche Infos zu den Teilnehmern, den Regeln sowie der Location bekannt geworden. Interessant: In diesem Jahr wird der siebte Platz im Teilnehmerfeld im Rahmen einer Wildcard verlost. Wer also Lust hat, sieben Tage und sieben Nächte auf einer tropischen Insel zu überleben, der kann sich mit einem achtminütigen Video unter dem Hashtag #7vsWildcard dafür bewerben.

Überblick zu 7 vs. Wild Staffel 2

  • Location: Tropische Insel, weitere Infos folgen
  • Produktion: August/September 2022
  • Ausstrahlung: November/Dezember 2022
  • Preisgeld: 10.000 Euro für einen guten Zweck

Dass dem Ruf von Meinecke zahlreiche Menschen gefolgt sind und das geforderte Bewerbungsvideo produziert haben, ist keine große Überraschung. Selbst Phil Laude (damals Y-Titty), der mit seinem YouTube-Kanal deutlich über dem Höchstwert an Followern (10.000 sind die Grenze) liegt, hat ein nicht ganz ernst gemeintes Video veröffentlicht.

Außerdem berichteten wir am heutigen Montag, den 4. Juli 2022 über die bis jetzt „wohl beste Bewerbung“ für die zweite Staffel von 7 vs. Wild. Dieses Mal aber von keinem Influencer.

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Von dieser Bewerbung sollte sich Fritz Meinecke besser distanzieren

Diese stammt von Willi H., der auf seinem Kanal UrlagEntertainments ein knapp achtminütiges Video hochgeladen hat, in dem er mit Ausrüstung, wie sie 1922 benutzt wurde, eine Expedition unternimmt. Die Reaktionen der Zuschauer*innen in dem Livestream von Fritz Meinecke zu diesem Video sprach eine ziemlich deutliche Sprache. 87 Prozent würden den jungen Mann gerne als siebten Teilnehmer in der zweiten Staffel von 7 vs. Wild sehen.

Bislang ist unklar, ob sich Fritz Meinecke dem Wunsch seiner Community anschließen wird. Die Frist für die Bewerbung (30. Juni 2022) ist mittlerweile immerhin abgelaufen, weshalb eine Entscheidung nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen dürfte. Sollte sich der Outdoor-Experte aber für Willi H. als Teilnehmer entscheiden, könnte dies der ansonsten sehr positiven Außenwirkung des Formats über die Bubble hinaus schaden. Aber warum?

Volksfest mit Nazi-Symbolik

Wir haben von einem Leser den Hinweis erhalten, dass Willi H. im Jahr 2016 durch die Zuschaustellung von Nazi-Symbolik bei einem Festumzug in dem sächsischen Dorf Colmnitz erstmals in die Schlagzeilen geriet. Damals berichteten zahlreiche überregionale Seiten wie n-tv, Zeit Online, Focus, der Tagesspiegel und weitere über das kleine Örtchen in der Sächsischen Schweiz.

Anlässlich der Feierlichkeiten zur Ersterwähnung der Gemeinde im Jahr 1346 fand am 29. Mai 2016 ein Festumzug statt. Mit dabei war auch die Wehrmacht sowie das Hakenkreuz.

Organisator des „Schul- und Heimatfest“ war der Heimatverein Colmnitz e. V.. Dabei trug ein Teilnehmer neben einer Wehrmachtsuniform einen Koffer mit einem Hakenkreuz. Andere Teilnehmer waren auch in Fahrzeugen in Tarnfarben unterwegs, an denen sich Attrappen von Maschinengewehren befanden.

Nachdem das Thema durch die Medien aufgegriffen wurde und für allerlei Entrüstung in der Bevölkerung sorgte, nahm schließlich die Polizei die Ermittlungen wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf.

Die Leipziger Internet-Zeitung weist in diesem Zusammenhang auf den Fakt hin, dass der bekannteste Einwohner von Colmnitz damals ein ranghoher SS-Führer war. Horst Böhme gilt als mitverantwortlich für das Massaker und die Zerstörung der tschechischen Stadt Lidice 1942, bei dem 184 Menschen erschossen wurden. Fast 200 Frauen wurden ins KZ und ihre Kinder in Umsiedlungslager verschleppt.

Zwar endete der Fall damit, dass der Mann mit dem Koffer durch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entlastet wurde, da das Hakenkreuz „im Zusammenhang mit dem historischen Festumzug nicht strafbar“ gewesen sei. Einen faden Beigeschmack hinterließ das ganz Thema aber dennoch. Seitens der Staatsanwaltschaft betonte ein Sprecher, dass die juristische Bewertung des Festumzugs „keinen Freibrief“ für Auftritte von Militärtechnikfreunden darstelle. „Wir werden jeden Einzelfall prüfen.“

Bereits beim Tag der Sachsen 2012 in Freiberg gab es wegen der „Militärtechnikfreunde Sachsen“ in Wehrmachtsuniformen Ärger. Seitdem ist zumindest in Freiberg „alles Militärische aus der Zeit zwischen 1933 und 1990 verboten  – egal ob Wehrmacht, Russen oder NVA.“

Willi H., der auf einem der Bilder klar zu erkennen ist, gehört laut Informationen der SZ einer Gruppe von „lose organisierten Militärtechnikfreunden“ an. Diese wollten mit Fahrzeugen und in Uniformen den Zweiten Weltkrieg darstellen.

Unten links ist auf diesem Bild aus dem Jahr 2019 der Koffer mit dem Hakenkreuz (leicht verdeckt) zu erkennen, der 2016 auf dem Festumzug benutzt wurde. Hier eine Großaufnahme des besagten Koffers.

Anbei ein Tweet vom Tagesspiegel, der ebenfalls Willi H. sowie den Koffer mit dem Hakenkreuz zeigt.

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Der Heimatverein in Colmnitz distanzierte sich „klar von dem Verhalten der Darsteller des historischen Bildes“. Diese haben durch die Verwendung der Symbolik „den gesamten Festumzug öffentlich in Misskredit gebracht“, wie es einige Tage später in einer Erklärung hieß.

Damit war das Thema nach außen hin erst einmal beendet, immerhin dürfte dieser Fall gezeigt haben, dass mit solch sensiblen Themen möglichst verantwortungsvoll umgegangen werden sollte. Vor allem, weil fremdenfeindliche Vorfälle in Sachsen in den vergangenen Jahren für Erschrecken und Entrüstung sorgten. Eine rechte Terror-Gruppe verübte beispielsweise 2015 in Freital Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Vor diesem Hintergrund sollten Festumzüge, bei denen Uniformen der Wehrmacht getragen werden, gar nicht erst zugelassen werden.

Es bleibt also zumindest fraglich, ob Fritz Meinecke einer Person wie Willi H., der in seiner Freizeit in Wehrmachtsuniform mit Hakenkreuz-Koffer umherzieht oder Kurzfilme über den Zweiten Weltkrieg wie diesen produziert, eine so große Bühne bieten möchte, die die zweite Staffel von 7 vs. Wild unweigerlich darstellen dürfte.

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Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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