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Fazit und Wertung von Cynthia Weißflog
Trotz des dramatischen Inhaltes von 11-11: Memories Retold, gelang es den Entwicklern durch das Zusammenspiel von Grafik, narrativem Inhalt und Spielmechanik keine andauernde bedrückende Stimmung zu schaffen, die das Spielerlebnis trüben und einem mit schlechten Gefühlen zurücklassen. Immer wieder existieren kleinere, sogar humorvolle Hoffnungsschimmer.
Letztlich sind es sogar jene Lichtblicke in Kombination mit den jeweils entgegengesetzten Sichtweisen der spielbaren menschlichen und tierischen Charaktere, die uns zum Überdenken einiger Fragen geführt haben: Warum existiert Krieg überhaupt? Warum müssen sich Menschen immer wieder mit Waffengewalt und Hass begegnen? Wozu sind Menschen fähig und was macht der Krieg und falsche Ideale aus ihnen? Vielleicht erzeugt die Suche nach den Antworten eine veränderte Blickrichtung auf die Geschehnisse im Ersten Weltkrieg, vielleicht sogar Hemmungen, wenn es das nächste Mal wie selbstverständlich heißt, in einem bildgewaltigen, actionreichen Videospiel zu einer Waffe zu greifen.
In jedem Fall lohnt es sich diesem malerischen und stimmungsvollen Abenteuer einmal selbst zu widmen, seine Perspektive von Gewohntem wegzubewegen und sich weniger auf grafische als auf inhaltliche Details zu konzentrieren.
Pro
+ | Malerische, einzigartige Grafik |
+ | Emotionale, tiefgreifende Geschichte |
+ | Facettenreiche Spielmechanik |
+ | Respektvoller Umgang mit einer historisch bedeutsamen Thematik |
+ | Stimmungsvolle, vielseitige Musik |
+ | Vertonung durch großartige schauspielerische Leistung |
+ | Narrativer Schatz zwischen einer Vielzahl von Shootern |
+ | origineller Umgang mit Fotografie und Sprache |
Contra
- | teilweise unsinnige Handlungen von NPCs |
- | gewöhnungsbedürftiges und teils unübersichtliches Leveldesign |
- | pingelig genaue Erkundung nötig für mögliche Entscheidungsoptionen |
- | inkonsequenter Umgang mit vermeintlichen Sprachbarrieren |