
Im Jahr 1993 brachte Steven Spielberg mit seiner Verfilmung von Michael Crichtons Roman „Jurassic Park“ einen Meilenstein auf die Kinoleinwand. Diese Adaption brachte uns den charismatischen John Hammond, gespielt von Richard Attenborough, der keine Kosten scheute, um seine Vision eines Dinosaurier-Themenparks auf der Isla Nublar zu verwirklichen. Doch ursprünglich war für Hammond ein ganz anderes Schicksal vorgesehen, das nun, 32 Jahre später, vom Drehbuchautor David Koepp erklärt wurde.
Der ursprüngliche Plan für John Hammond
Wie sollte John Hammonds Geschichte ursprünglich enden? In Crichtons Roman trifft Hammond ein düsteres Ende: Er wird von einer Gruppe Procompsognathus, kleinen fleischfressenden Dinosauriern, überwältigt und getötet. Diese Szene wurde jedoch aus dem Film gestrichen. Laut Koepp war die Entscheidung, Hammond am Leben zu lassen, eine bewusste Abweichung von der Buchvorlage, um den Film weniger düster zu gestalten.
Koepp erklärt in einem Interview, dass die Entscheidung, Hammond zu retten, auf der Sympathie für den Charakter basierte:
„Wir mögen diesen Kerl irgendwie; kann er nicht einfach seine Lektion lernen?“
Diese Anpassung steht im Einklang mit dem allgemein helleren Ton des Films im Vergleich zur dunkleren und nüchterneren Erzählweise des Romans.
Vergleich zu anderen Anpassungen
Gibt es Parallelen zu anderen Romanverfilmungen von Spielberg? In der neuesten Ausgabe des Empire Magazins zieht Koepp Parallelen zwischen „Jurassic Park“ und einer anderen Spielberg-Verfilmung, „Der weiße Hai“ aus dem Jahr 1975. In beiden Fällen wurden Subplots aus den Romanen gestrichen, um den Fokus auf die Hauptgeschichte zu lenken und den Film spannender zu gestalten.
In „Der weiße Hai“ wurde beispielsweise ein Handlungsstrang über eine Affäre weggelassen, da der zentrale Konflikt mit dem Hai selbst bereits genug Spannung bot. Dies zeigt, wie Adaptionen oftmals Kompromisse eingehen müssen, um die Kinotauglichkeit zu gewährleisten, ohne die Essenz der Geschichte zu verlieren.
Die Auswirkungen auf das Franchise
Wie beeinflusste diese Änderung das Jurassic Park Franchise? Die Entscheidung, Hammond überleben zu lassen, hatte auch Auswirkungen auf die Fortsetzung „Vergessene Welt: Jurassic Park“ von 1997, in der Hammond erneut auftaucht. Sein Charakter wurde im Film als weniger egoistisch und mehr als ein wohlmeinender, wenn auch fehlgeleiteter Visionär dargestellt.
In der Fortsetzung wird Hammond zu einer moralischen Figur, die die Fehler seines früheren Projekts anerkennt und versucht, die Dinosaurier zu schützen. Diese Charakterentwicklung wäre in dieser Form nicht möglich gewesen, wenn er das gleiche Schicksal wie in der Buchvorlage erlitten hätte.
Die Relevanz für heutige Filme
Was bedeuten diese Anpassungen für aktuelle Filme? Koepps Arbeit an der neuen Jurassic-World-Trilogie, einschließlich des kommenden Films „Jurassic World Rebirth“, zeigt, dass die Entscheidungen, die vor über 30 Jahren getroffen wurden, noch immer Einfluss auf das Franchise haben. Durch eine bewusste Anpassung der Charaktere und Handlungsstränge wird das Publikum von heute ebenso angesprochen wie damals.
Diese Entscheidungen verdeutlichen die Bedeutung von Anpassungen bei der Übertragung von Literatur in das Filmmedium. Sie sind ein Balanceakt zwischen der Ehrung des Ursprungsmaterials und der Schaffung eines eigenständigen filmischen Erlebnisses.
Wie stehst du zu den Änderungen, die in der „Jurassic Park“-Verfilmung vorgenommen wurden? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!