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Life is Strange 2: Episode 4 – Faith im Test: Wie gut ist die vorletzte Episode?

Die vierte Episode von „Life is Strange 2“ ist endlich da und schlägt einen etwas anderen Weg ein, als wir es bislang gewohnt sind. Das Brüderpaar getrennt, geht es für Sean nach den Ereignissen der dritten Episode allein weiter. Das birgt jede Menge Raum für Schmerz, Hass und viele andere verwirrende Gefühle. Probleme sind in und um diese Episode von „Life is Strange 2“ nicht weit, wie unser Test auf PlayCentral verrät.

Eine kleine Warnung vorab: Wir werden in diesem Test natürlich hin und wieder auf die Ereignisse der bisherigen Episoden von „Life is Strange 2“ eingehen. Wer diese noch nicht gespielt hat, sollte also schnell zurück zu Sean und Daniel, bevor diese Zeilen gelesen werden. Natürlich verzichten wir darauf, euch die Geschehnisse der vierten Episode zu verderben.

One is the loneliest number

Nachdem die Geschwister Sean und Daniel aus Seattle geflohen sind, haben wir sie in Life is Strange 2 ausschließlich zusammen erlebt. Die dritte Episode hatte bereits auf einen offensichtlichen Bruch hingearbeitet. In Faith sind wir nun tatsächlich komplett allein als Sean unterwegs, was eine ganz neue Perspektive eröffnet. Mit den Kräften am Ende, gezeichnet von den Ereignissen der vergangenen Monate und immer mit der Frage im Kopf: Wo ist unser Bruder?

Dadurch ergeben sich natürlich eher klassische Entscheidungen, wie wir sie beispielsweise aus Telltale-Spielen kennen. Schließlich haben wir keinen Daniel mehr an unserer Seite, der mit seiner Superkraft alles einfacher machen kann. Sean wächst daran ungemein und macht eine Wandlung zum Erwachsenen durch, wie wir sie einst bei Clementine aus „The Walking Dead“ erleben durften. Da Sean aber noch lange nicht so charismatisch ist, geht die Entwicklung trotz der gravierenden Auswirkungen deutlich weniger ergreifend an uns vorbei.

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Gefangen zwischen Hass, Glaube und Schmerz

Was „Life is Strange 2“ wirklich gut macht, sind die Momente, die uns das Herz enger schnüren und ein flaues Gefühl im Bauch hinterlassen – wie in dieser Episode. Etwa dann, wenn Sean von ein paar Hinterwäldlern blöd angemacht wird und die Situation mit jedem falschen Wort eskalieren könnte. Dann fiebere ich wieder vor dem Bildschirm mit jeder Zeile mit und ärgere mich, dass es da draußen wirklich so einseitige Menschen gibt.

Das erzeugt die nötige Spannung, um die Episode zu tragen. Jedoch ist der Weg in dieser Episode insgesamt ein eher holpriger. Denn so richtig mag die Geschichte nicht zünden. Wir gehen – wie versprochen – nicht zu sehr ins Detail, wenn es um die vierte Episode und mögliche Spoiler geht. Doch wirken die Handlungen der Charaktere, insbesondere Daniels Aktionen, eher aufgesetzt und ergeben sich keinesfalls aus den bisherigen Episoden. Schon gar nicht, wenn man die Hippie-Flowerpower-Hasch-Episode zuvor betrachtet.

Vor dem Bildschirm sorgt das wiederrum für Frust. Denn ständig frage ich mich, warum die Charaktere eigentlich so blöd sind und das Offensichtliche nicht sehen. Doch dafür scheint es seit dem Beginn von „Life is Strange 2“ einen Schuldigen zu geben: Die Reise von Sean und Daniel.

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