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Games: Fehlen der „PC Bangs“ schuld am Scheitern vieler MMOs aus Asien?

Von Christian Liebert - News vom 25.09.2014 12:40 Uhr
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Bei seinem ersten Besuch in den USA war der dortige NEXON Geschäftsführer Min Kim ziemlich schockiert über das fehlende Interesse an Internetcafés, den so genannten „PC Bangs“, die in Korea einen Großteil der Einnahmen ausmachen. Haben es MMOs aus Asien daher im Westen schwerer?

Es ist wahrlich nicht leicht, für einen europäischen Spieler, die Mentalität der Zocker aus Asien zu verstehen. Anders herum scheint es wohl genau so, wie Min Kim, CEO von NEXON America, in einem Interview mit Gamasutra zugab. Als er das erste Mal in die USA kam, stellte er schockiert fest, dass die in Asien weitverbreitete Internetcafé-Kultur in der westlichen Welt kaum Fuß gefasst hat. In den USA, aber auch in Deutschland, werden solche Räume eher von Touristen oder Gelegenheits-Surfern genutzt. Die meisten Menschen haben einen PC mit Breitbandanschluss in der eigenen Wohnung und nutzen solche Örtlichkeiten eher in Ausnahmefällen.

In Asien ist dies aber anders, da sind solche Cafés längst ein Lebensmittelpunkt geworden. Besonders natürlich solche, in denen vorrangig Online-Spiele angeboten werden. „PC Bangs“ nennt man diese Einrichtungen und sie sind ein Heiligtum der Zocker. Man muss mit dazu sagen, dass gerade in China, Korea und Taiwan eher selten am heimischen Rechner gespielt wird. Dort geht man eben ins Internetcafé, wenn man sich einem MMO hingeben möchte. Das schafft für die dortigen Publisher ganz andere Finanzierungsmöglichkeiten.

So ist es völlig normal, dort einen gewissen Betrag pro Stunde zu bezahlen. „IP Pricing“ nennt man dies. Mit dieser Gebühr erhält der Spieler einen uneingeschränkten Zugriff auf das Spiel, alle weiteren Kosten fallen weg. Möglich ist dies durch spezielle Verträge zwischen dem Anbieter des Games und dem Betreiber einer PC Bang. Oft entwickeln sich so auch eigene Hierarchien. So werden viele Cafés nur für eine bestimmte Auswahl an Spielen oder sogar für feste Gilden genutzt. Wer da einen Stammplatz hat, stellt auch eine gewisse Persönlichkeit da. Dauergäste erhalten so Rabattpreise und andere Vorzugsrechte.

Min Kim hebt unter anderem die Dynamik des Zusammenspiels hervor. Da die Zocker dort oft beisammensitzen und sich besser kennen, spielen sie auch mehr miteinander und helfen sich. Dieses Modell ist in Asien ein Stützpfeiler für den Erfolg von MMOs und ein Großteil der Einnahmen kommt aus den Internetcafés, eben durch das IP Pricing und den Festbetrag pro Stunde. Hierzulande scheitern solche Games dann wiederum an ihrer durch Ingame-Einkäufe gestützten Monetarisierung, die meist eher negativ gesehen wird. Asiatische Spiele, die auf die Kundschaft in Korea und Co. optimiert sind, haben es also bei uns schwerer. Auch für Entwickler sei es, so Min Kim, eine ziemliche Hürde ein Online-Spiel so zu entwickeln, dass es Spieler aus beiden Teilen der Welt zufriedenstellt.

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