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FIFA 12: UEFA Euro 2012 im Test: Liebloser DLC?

Im Juni diesen Jahres blickt die gesamte Fußball-Welt nach Polen und in die Ukraine. Der Grund: Die Union of European Football Associations (kurz UEFA) veranstaltet dort die diesjährige Fußball Europameisterschaft. 16 Nationen, darunter auch Deutschland, England und auch Titelverteidiger Spanien kämpfen um die europäische Fußballkrone. Grund genug für Electronic Arts auch in diesem Jahr ein Lizenzprodukt auf den Markt zu schmeißen. Diesmal erscheint UEFA Euro 2012 jedoch als Download-Erweiterung für FIFA 12. Ein Rückschritt oder ein Schritt in die richtige Richtung?

Das Vorbild: Realismus

FIFA 12 ist nicht nur für ein sauberes, flüssiges Gameplay und für die vielen fesselnden Spielmodi bekannt, sondern auch für eine authentische Stadionatmosphäre und die zahlreichen Lizenzen der  FIFA, auf die Electronic Arts seit Jahren zurückgreifen kann. Dies gilt auch für die UEFA Euro 2012 Download Erweiterung. Anders als in den vorherigen Jahren, in denen der Branchenriese ein eigens entwickeltes Spiel für die Europa- & Weltmeisterschaft auf den Markt brachte, beläuft sich die Lizenz-Versoftung zur UEFA Fußball Europameisterschaft 2012 „nur“ auf ein Download-Add-on für FIFA 12. Ein Rückschritt oder die absolut richtige Entscheidung? Wir tendieren zu letzterem. Da ein komplett eigenständiger Titel zu diesem Ereignis niemals den Inhalt eines Retail-Games rechtfertigen konnte und auch könnte, ist eine Download-Erweiterung für das jährliche FIFA-Game unserer Meinung nach vollkommen ausreichend. Wieso nicht die Grundlage nutzen und gleichzeitig zusätzlichen Inhalt für einen Millionenseller bieten?

Eine spannende Expedition

Herzstück der UEFA Euro 2012 Download-Erweiterung ist ohne jede Frage der „Expeditionmodus“. Dieser, exklusiv für dieses FIFA 12-Add-on entwickelte, Spielmodus ähnelt ein wenig dem Karrieremodus von FIFA Street (2012) sowie dem „Ultimate Team“-Modus aus FIFA 12. Zunächst erstellen wir uns eine eigene Fantasie-Mannschaft. Als Kapitän dient entweder unser FIFA 12 Virtual Pro oder ein anderer Fußballstar. Nachdem wir unserem Team einen Namen sowie ein Nationalwappen verpasst haben, geht es auf die eher trostlose Europakarte. Von dort aus müssen wir nun gegen verschiedene Teams aus ganz Europa antreten – zunächst kleinere Nationen wie San Marino oder Island, später auch größere Nationalteams aus Deutschland, England oder Spanien. Der Clou: Immer wenn wir gegen ein anderes Team gewinnen, bekommen wir einen zufälligen Spieler aus dessen Kader. Auf diese Art und Weise schießen wir uns durch die gesamte EM-Qualifikation, bis wir das unserer Meinung nach bestmögliche Fantasy-Team auf die Beine gestellt haben. Keine bahnbrechende Innovation, dafür aber sehr spaßig und motivierend. Und wer so gar keine Lust auf einen weiteren "Karrieremodus" hat, der kann sich in den Echtzeit-Challenges oder Online-Turnieren die Zähne ausbeißen.

Auf Lizenzen ausruhen?

Natürlich kann man die Entscheidung, eine Lizenz-Versoftung für die Fußball Europameisterschaft nur als Add-on und nicht als eigenständiges Spiel zu veröffentlichen, auch mit geteilter Meinung sehen. Muss man das vielleicht sogar? Immerhin kommt nur wenig EM-Atmosphäre während den Spielen auf. Man hat stets das Gefühl, als wäre man noch immer mitten in einer Vereinsfußball-Saison in der regulären Fußball-Simulation. Es fehlt einfach an echten Abweichungen zum „normalen“ FIFA 12 – sowohl im Stadion als auch in Sachen allgemeine Atmosphäre. Ein wenig Trost bietet da ein hübsches Feuerwerk und der originale Pokal der Europameisterschaft. Schade, wir hätten uns ein wenig mehr EM-Atmosphäre auf dem Platz gewünscht.

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