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Backbone Pro im Test: Lohnt sich der 200-Euro-Controller im Vergleich zum Backbone One?

Mit dem Backbone One hat sich in den letzten Jahren ein Controller etabliert, der Smartphones im Handumdrehen in eine mobile Konsole verwandelt. Nun folgt mit dem Backbone Pro ein teureres Modell, das in Deutschland knapp 190 Euro kostet. Aber rechtfertigen kabelloses Spielen, neue Trigger-Technik und ein überarbeitetes Design wirklich diesen Aufpreis?

Technische Daten des Backbone Pro

  • Modellbezeichnung: Backbone Pro
  • Preis (UVP Europa): 189,99 €
  • Typ: Mobile Gaming-Controller (USB-C + Bluetooth)
  • Kompatibilität: Android-Smartphones, iPhone 15/16 (mit/ohne Hülle, magnetische Adapter im Lieferumfang)
  • Farben: Schwarz (weitere Varianten möglich)
  • Verbindung: USB-C, Bluetooth Low Energy
  • Stromversorgung: Integrierter Akku (bis 40 h Laufzeit, Ladezeit ca. 3 h)
  • Besonderheiten: Zwei Back Buttons, Hall-Effect-Trigger, Pass-Through-Charging (bis 30 W), Anti-Reibungsringe bei den Sticks, Emulator-Funktion (Beta)
© Backbone/PlayCentral.de

Rückblick: Der Backbone One

Der Backbone One (im Test) gilt bis heute als einer der beliebtesten Mobile-Controller. Er wird direkt ans Smartphone angeschlossen – per USB-C oder Lightning – und verwandelt das Gerät in eine Art Mini-Konsole. Ob Xbox Cloud Gaming, Remote Play, Steam Link oder Mobile Games: Der One ist sofort einsatzbereit, leicht und hochwertig verarbeitet.

Seine Schwächen liegen vor allem bei der Ergonomie und der eingeschränkten Anpassbarkeit. Als eigenständiger Bluetooth-Controller ist er nicht nutzbar – er bleibt stets ans Smartphone gebunden.

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Design und Ergonomie des Backbone Pro

Der Backbone Pro wirkt auf Anhieb erwachsener als sein Vorgänger. Das Gehäuse ist etwas größer, die Griffe abgerundet und texturiert. Dadurch liegt er auch bei längeren Sessions spürbar angenehmer in der Hand, was gerade Spielern mit größeren Händen entgegenkommt.

Trotz der neuen Größe bleibt der Controller kompakt und transportabel – allerdings ist er weniger „minimalistisch“ als der One.

Sticks & Trigger: Präziser und langlebiger

Ein großer Unterschied steckt in der Eingabetechnik: Die Analogsticks sind nun größer und setzen weiterhin auf ALPS-Technik, allerdings mit zusätzlichen Anti-Reibungsringen. Dadurch gleiten sie sanfter und nutzen sich langsamer ab. Im Vergleich zum Backbone One wirken sie präziser und stabiler, auch wenn es weiterhin keine Hall-Effect-Sticks sind – langfristig bleibt also eine gewisse Drift-Anfälligkeit bestehen.

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Bei den Triggern geht Backbone einen Schritt weiter: Sie sind erstmals mit Hall-Effect-Technologie ausgestattet. Anstelle mechanischer Kontakte kommen magnetische Sensoren zum Einsatz. Das reduziert den Verschleiß, macht die Eingaben gleichmäßiger und verringert die Gefahr von Drift praktisch auf null.

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Zusätzliche Features: Back Buttons und überarbeitete Fronttasten

Auf der Rückseite befinden sich zwei frei belegbare Zusatztasten, die sich im Backbone Pro komfortabel mit Ring- oder Mittelfinger bedienen lassen. Dieses Feature kennen viele aus Elite- oder Pro-Controllern, und es sorgt vor allem in Shootern oder kompetitiven Spielen für wertvolle Extra-Optionen.

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Auch die Fronttasten wurden überarbeitet: Sie sind leiser, haben ein klareres Feedback, und das D-Pad reagiert präziser als beim Vorgänger.

Akku und Laden: Durchdacht, aber mit Einschränkung

Weil der Backbone Pro kabellos funktioniert, steckt ein Akku im Controller, der bis zu 40 Stunden durchhält und in weniger als 3 Stunden wieder aufgeladen ist. Dieser Akku versorgt ausschließlich den Controller selbst.

Das Smartphone wird nur dann geladen, wenn der Pro per USB-C mit einem Netzteil verbunden ist und das Handy eingesetzt ist. In diesem Fall greift die Pass-Through-Funktion: Controller und Smartphone laden parallel, bei unterstützten Geräten sogar mit bis zu 30 Watt Schnellladung.

Kompatibilität und Software

Der Backbone Pro setzt ausschließlich auf USB-C. Lightning wird nicht mehr unterstützt. Kompatibel ist er mit aktuellen Android-Geräten sowie iPhones ab der 15. Generation. Magnetische Adapter im Lieferumfang sorgen dafür, dass die Geräte auch mit Hülle stabil sitzen.

Die Backbone-App hat ebenfalls ein Upgrade erhalten. Während das Remapping beim One eingeschränkt war, unterstützt der Pro vollständiges Button-Remapping, Anpassungen von Deadzones und Trigger-Sensitivität sowie Spiel-spezifische Profile.

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Ein interessantes Extra ist der integrierte Emulator (aktuell in Beta), mit dem sich Klassiker von NES, SNES und Game Boy starten lassen. In der Praxis dürfte dieses Feature nicht für jeden relevant sein, zeigt aber die neue Flexibilität des Systems.

Praxis & Gaming-Erfahrungen

In der Praxis überzeugt der Backbone Pro vor allem durch seine Flexibilität. Mit Bluetooth lässt er sich auch an Tablets, PCs oder Smart-TVs nutzen. Besonders spannend ist die Kombination mit Steam Link, die auch in meinem Test problemlos funktionierte – selbst Spiele wie GTA Online liefen ohne größere Einschränkungen.

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Im Vergleich zum One sind die Unterschiede bei längeren Sessions deutlich spürbar: bessere Ergonomie, präzisere Trigger und die zusätzlichen Rücktasten machen ihn zum klaren Premium-Modell.

Preis-Leistung

Mit knapp 190 Euro ist der Backbone Pro einer der teuersten Mobile-Controller am Markt. Der Preis liegt über dem Razer Kishi Ultra (ca. 150 Euro) und deutlich über dem Scuf Nomad (ca. 70 Euro) sowie dem 8BitDo Ultimate Mobile, der bereits für rund 50 Euro Hall-Effect-Sticks, Back Buttons und Bluetooth bietet.
Der Backbone One bleibt mit seinem deutlich niedrigeren Preis eine attraktive Alternative für alle, die auf kabellosen Betrieb und Extra-Features verzichten können.

Fazit von Patrik Hasberg

Der Backbone Pro ist ein kompromissloser Premium-Controller für mobile Vielspieler. Er bietet kabelloses Gaming, langlebige Hall-Effect-Trigger, ein ergonomischeres Design und mehr Anpassungsmöglichkeiten als der Backbone One. In der Praxis bedeutet das: längere Sessions ohne Ermüdung, präzisere Steuerung und ein flexibleres Einsatzgebiet.

Allerdings ist der Preis hoch, und gerade Gelegenheitsspieler fahren mit dem Backbone One oder günstigeren Alternativen wie dem Scuf Nomad oder 8BitDo Ultimate Mobile deutlich besser.

Unseren Test zum Backbone Pro gibt es auch in Videoform, schaut also gerne mal rein:

Pro

  • Kabellos nutzbar (Bluetooth + USB-C)
  • Sehr gute Ergonomie, angenehme Griffe
  • Hall-Effect-Trigger mit hoher Haltbarkeit
  • Zwei frei belegbare Back Buttons
  • Pass-Through-Charging für Smartphone + Controller
  • Verbesserte Backbone-App mit Remapping & Profilen
  • Emulator für Retro-Spiele (Beta)

Kontra

  • Sehr hoher Preis (ca. 190 €)
  • Analogsticks ohne Hall-Effect, daher driftanfällig

Der Backbone Pro ist aktuell einer der besten Mobile-Controller auf dem Markt – aber auch einer der teuersten.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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