PLAYCENTRAL TESTS Ashen

Ashen: Test: Das uneheliche Kind aus Dark Souls und Journey

Von Philipp Briel - Test vom 13.12.2018 11:52 Uhr
© Annapurna Interactive

Häusle bauen

Kehren wir nach einer kräftezehrenden Mission in unser Zuhause zurück, stellen wir beispielsweise fest, dass unser Kollege fleißig an seiner Behausung gebaut hat und uns fortan Upgrades für unseren Heiltrank anbietet. Unser sich ständig weiterentwickelndes Lager sorgt dafür, dass sich für absolvierte Quests ein unglaubliches Gefühl der Zufriedenheit einstellt. Eben weil sich unsere Verbündeten bei uns gut aufgehoben fühlen.

Frisch gestärkt ziehen wir aus, um die abwechslungsreichen Haupt- und Nebenmissionen anzugehen, die uns in immer neue Bereiche der miteinander verbundenen Welt führen – einer gefährlicher, als der vorangegangene. Abseits des Hauptpfades lädt die Welt mit dunklen Höhlen oder versteckten Wegen zum Etdecken ein und belohnt unsere Mühen mit versteckten Waffen oder Rüstungen. Zudem erhalten wir im Verlauf der Handlung neue Fähigkeiten, mit denen wir zuvor unüberwindbare Hindernisse bewältigen können.

Allerdings wirkt die Welt etwas zu steril und leer, das mag zwar vor allem dem Setting geschuldet sein, doch neben den bereits genannten Höhlen bietet der Titel nur wenig Anreiz zur Erkundung.

Obwohl sich Ashen als Action-Rollenspiel versteht, gibt es im Spiel keinen Talentbaum und nur wenige freischaltbare Skills. Vielmehr verbessern wir die Werte unseres namenlosen Helden, indem wir Nebenaufgaben für unsere Freunde absolvieren. Diese belohnen uns mit Status-Erhöhungen für Gesundheit und Ausdauer oder mit neuen Talismanen, die wiederum andere Werte oder Eigenschaften verbessern.

Der Charakterfortschritt im Spiel fühlt sich unglaublich natürlich an. Zwar gehört auch ein etwas fummeliges Inventar-Management dazu, aber die meisten Verbesserungen werden im laufenden Spiel freigeschaltet. Das Hangeln durch unzählige Menüs entfällt erfreulicherweise fast komplett.

Dark Souls lässt grüßen

Natürlich sind auch die Kämpfe gegen allerlei Feinde und riesige Bosse ein wichtiger Bestandteil von Ashen. In Sachen Gegnervielfalt fällt der Titel leider etwas mager aus und auch die Bosskämpfe sind trotz gelungener Inszenierung lediglich Standardkost. Dabei setzt das Spiel auf ein Stamina-basiertes Kampfsystem, wie wir es beispielsweise aus Dark Souls kennen.

Alle Aktionen verbrauchen einen Teil unserer Ausdauerleiste. Ist diese erschöpft, sind wir unseren Feinden schutzlos ausgeliefert. Also müssen wir, wie auch im großen Vorbild, unsere Scharmützel sinnvoll planen und schnelle sowie starke Angriffe mit Ausweichmanövern kombinieren.

Ashen ist allerdings eine Spur leichter ausgefallen, als die Action-RPG-Reihe von From Software, wenngleich es der Schwierigkeitsgrad noch immer in sich hat. Regelmäßig werden wir aus dem Hinterhalt überrascht und vom Game Over-Bildschirm übermannt.

Was in Dark Souls die Leuchtfeuer sind, sind hier die Ritualsteine, an denen wir nach unserem Ableben erneut beginnen, unseren Fortschritt speichern und unsere Gesundheit wieder auffüllen.

Vor allem dank der präzisen Steuerung und dem gelungenen Kampfsystem gehen die Kämpfe gut von der Hand. Wahlweise greifen wir unsere Feinde mit einer Einhandwaffe und Schild oder einem gewaltigen Zweihänder an. Zudem dürfen mit einem Speer auch aus der Distanz angreifen. Das funktioniert zwar alles wunderbar, ein wenig mehr Abwechslung bei der Waffenauswahl hätte dem Spiel allerdings gut getan.

Immerhin: Nicht jede Waffe desselben Typs spielt sich gleich. Während eine Axt vertikale Schläge ermöglich, mit denen wir unsere Widersacher von oben angreifen, wartet eine andere mit vertikalen Angriffen auf, dank denen wir mehrere Feinde gleichzeitig erwischen.

Die fordernden, aber meist fairen Kämpfe sind eine große Stärke des Spiels. Unglücklicherweise kann Ashen aber vor allem in den Bosskämpfen und Dungeons stellenweise extrem frustrierend werden. Zwar sind die Kerker abwechslungsreich designt und warten mit vielen geheimen Gängen auf, doch eine Design-Entscheidung der Entwickler sorgt für Frust:

Scoria in Ashen sind die Seelen in Dark Souls und werden dazu verwendet, Heiltränke zu kaufen oder Fähigkeiten aufzuwerten. Natürlich lassen wir bei unserem Tod sämtliche Scoria fallen und können diese erneut aufsammeln, wenn wir den Ort unseres Ablebens erreichen.

In den Dungeons finden wir kurz vor dem Boss-Raum einen Ritualstein und freuen uns schon darauf, uns in unsere Heimatstadt zu teleportieren, um nützliche Upgrades zu kaufen. Doch das Spiel lässt uns nicht. Direkt vor dem Endboss ist keine Schnellreise möglich. Stattdessen müssen wir den gesamten Weg zurück zum Eingang nehmen, um uns nach Hause zu beamen und dabei abwägen, ob wir den knapp 30-minütigen Weg nochmals in Kauf nehmen wollen. Das nervt.

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Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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