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Anno 2070: Fesselndes, komplexes und schickes Aufbau-Monster im Test

Endlich wieder unzählige Stunden vor dem heimischen Rechner, der übliche Spruch "noch 10 Minuten", woraus glatt drei Stunden werden und die ständige Frage: "Was kommt jetzt?". Das trifft nur auf ein Spiel-Franchise zu und zwar Anno! Als liebhaber des letzten Ablegers, 1404, geht es endlich in die Zukunft. Deshalb wurden die Koffer gepackt und die Reise in das neuste Abenteuer aus dem Hause BlueByte gebucht. Ist der Ausflug in die Sci-Fi-Welt von Anno 2070 lohnenswert? Diese Frage gilt es in unserem Test zu beantworten.

Drei Fraktionen, die um euch buhlen

Eingefleischte Anno-Spieler stellen sich die gleiche Frage, wie meine Wenigkeit und zwar welche Änderungen die Jungs aus Düsseldorf vorgenommen haben?! Auf den ersten Blick scheint alles beim alten geblieben zu sein. Ihr erschafft eure Welt, besonders im Endlosspiel und kreiert eine gigantische und vor allem dicht besiedelte Metropole. Doch Pustekuchen, zwar bleibt dieses übliche Aufbau-Prinzip bestehen, allerdings entschloss sich Ubisoft kurzerhand, die Polkappen schmilzen zu lassen und die Erderwärmung einzuläutern. Viele Regionen, gar Kontinente sind Geschichte und überschwämmt, der heimische Planet hat seine kritischste Phase erreicht und der Spieler ist mittendrin. Dann hoffen wir mal, dass das gut geht.

Zu Beginn des Aufbau-Spaß muss sich der Archenkommandanten, also ihr,  für eine von drei Fraktionen entscheiden, die ihr unterstützt. Zum einen die Eden Initiative, die sich für eine saubere Umwelt ausspricht und auf neuerzeugbare Technolgien setzt, während Global Trust nur Reichtum will und den heimischen Planeten bis zum bitteren Ende ausnimmt. Wiederum warten die Forschergruppe S.A.A.T. auf euch, die jedoch eher als Randgruppe verstanden wird. Sprich, wer beispielsweise U-Boote oder Flugzeuge sein Eigenen nenne will, der sorgt für ein freundschaftliches Verhalten zur Forschergruppe.

Wer bin ich und was mach' ich überhaupt hier?

Wie bereits erwähnt spielt ihr einen Archenkommandanten, welcher, wie der Name bereits erahnen lässt, auf einer Arche sein Unwesen treibt. Zunächst liegt eure Aufgabe darin, Forschungen und Artefakte auf dem schwimmenden Stützpunkt zu verwalten. Doch ihr befindet euch nicht alleine auf der Arche, sondern viele weitere Vertreter und Anhänger verschiedenster Organisationen schippern mit euch über das schick gestaltete Wasser. Bevor ihr euren ersten virtuellen Fuß auf einer Insel setzt, gibt es die ersten Anfragen seitens der großen Fraktionen. Werdet ihr zum Umweltverschmutzer oder kümmert ihr euch um die Rettung des Planeten? Die Entscheidung wird euch nicht einfach gemacht, denn konstant versuchen euch beide Fraktionen auf ihre Seite zu ziehen. Ihr braucht euch jedoch nicht direkt zu Beginn festlegen, denn während des gesamten Spiels müsst ihr euch den Kopf über die Angehörigkeit eures Volkes zerbrechen.

Wer die Vorteile beider Fraktionen genießen möchte, der sollte jedoch darauf aufpassen, sein Ziel zu verfolgen. Schnell kann es passieren, dass ihr euch doch noch zur größten Sau entwickelt und eurer Land verschmutzt. Ab und an seid ihr nämlich darauf angewiesen, beide Organisationen zu nutzen um die Technologien weiterentwickeln zu lassen oder beispielsweise Schiffe anzufordern. Diese gehören den Tycoons (Industrie) an, während ihr euch als Eco-Anhänger (Umwelt) durch den Wirtschaftswahnsinn schlagt.

Der Spieler bekommt schnell zu spüren, dass das neue Anno recht komplex und herausfordernd gestaltet ist. Dies sorgt für eine enorme Langzeitmotivation und bietet viele abwechslungsreiche Spielstunden vor dem heimischen Rechenknecht.

Atombombe, Ölpest, Wirtschaftskrise

Damit ihr nicht permanent damit beschäftigt seid eure Insel sauber zu halten und auf das Ökosystem zu achten, haben sich die Entwickler von Blue Byte und Related Designs für verschiedene Katastrophen-Szenarien entschieden. Eine Ölpest kann ausbrechen, die Wirftschaft einbrechen oder eine Atombombe hochgehen. Hier ist perfektes Managment der Situation gefragt oder die Vorsorge vor solchen Katastrophen.

Eine Pest kann beispielsweise verhindet werden, wenn das Ökosystem auf eurer Insel stimmt. Mag heißen, dass ihr euch stets im Plus befindet und für eine saubere Umgebung sorgt. Wer nicht auf die Sauberkeit seines Landes achtet, der ruscht ins Minus und zeichnet sich für Krankenheiten unter seinem Volk verantwortlich. Die Meute wird enttäuschter und bricht Aufstände vom Zaun.

Damit ihr gewappnet seid, sind die besten und neusten Technologien erforderlich. Dazu greift ihr zu den Techs, die euch je nach Zivilisationsstufe neue Gebäude, Transportmittel oder Militärmittel zur Verfügung stellen. Besonders beeindruckend ist das Ressourcenmanagmet unter Wasser. Verschiedene Rohstoffe können unendlich abgebaut werden, jedoch ist das Bauen von Wohnhäusern in den Gewässern nicht möglich.

Technischer Leckerbissen?

Wer die ersten Stunden in Anno 2070 verbringt, der wird sich zunächst auf die Suche nach den optischen Verbesserungen begeben müssen. Erst im weiteren Spielverlauf, wenn die ersten mehrstöckigen Gebäude aus dem Grund in den Himmel ragen, zeigt das futuristische Anno seine schönste, wenn teilweise auch dreckige Seite. Was ein wenig nervt ist der überliegende Glow-Effekt, der das Ganze etwas verschwommen darstellt. Doch dies nur minimal.

Dafür ist der Detailgrad enorm. Einmal auf die Strassen eurer Metropole rangezoomt, fällt auf, dass hier viel Lieb im Detail steckt. Zahlreiche Animationen sind zu begutachten, ein tolles Sound-Design sowie ein stimmiger Soundtrack.

Dafür sorgt die KI, besonders das Militär für Frust. Wird ein Schiff eurer Einheit von Piraten attackiert, so muss dieses erst aufgefordert werden, Widerstand zu leisten. Dafür hat der Spieler zahlreiche Möglichkeiten, sich vor feindlichen Angriffen zu schützen. Ob es Kampfjets sind, die von den Techs entwickelt wurden, oder hochmoderne Schiffe, die Auswahl ist breit gefächert.

Redaktion PlayCentral

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