PLAYCENTRAL TESTS Pokémon Let’s Go Pikachu & Evoli

Pokémon Let’s Go Pikachu & Evoli: Wäre doch nur das Fangen anders

Von Wladislav Sidorov - Test vom 18.11.2018 10:25 Uhr

Was in den regulären Kämpfen gleich bleibt, verändert sich hingegen beim Aufeinandertreffen mit wilden Pokémon: Diese schwirren diesmal in der gesamten Welt umher und stellen somit keine Zufallskämpfe mehr dar. Befindet ihr euch zum Beispiel im Vertania-Wald oder auf einer Route, dann werdet ihr an allen Ecken Pokémon direkt sehen und den Kampf selbst beginnen können bzw. diesen ausweichen. Das kann einerseits nett sein, um im Pokédex fehlende Monster ausfindig zu machen, andererseits aber auch zu einem echten Slalomrennen werden, weil man unbedingt einem Aufeinandertreffen entgehen möchte. Grundsätzlich verleiht es der Welt aber eine Glaubwürdigkeit, denn erstmals fühlt es sich wirklich so an, als würden diese Monster tatsächlich auch dazugehören und nicht lediglich das Werk eines teuflischen Algorithmus sein.

Die Fangmechanik hingegen ist das, was die wohl drastischste Änderung in der Geschichte der Pokémon-Serie darstellt: Ihr kämpft nicht gegen die Pokémon, ihr könnt sie lediglich fangen. Der gesamte Ablauf ähnelt dabei Pokémon Go, sodass ihr zum Beispiel vor dem Wurf ein Item einsetzen könnt, um die Fangwahrscheinlichkeit zu erhöhen. Befindet ihr euch am Fernseher (auch hier sehen die Editionen übrigens hervorragend aus!), seid ihr zur Bewegungssteuerung gezwungen. Nein, einfach auf einen Button zu drücken ist unmöglich. Nein, der Pro Controller ist nicht kompatibel. Und nein, es gibt keinen Weg drum herum und das kann schneller nerviger sein als ihr euch das vorstellt.

Im Handheld-Modus könnt ihr – solange ihr eure Konsole absolut gar nicht umherbewegt – zumindest lediglich den A-Button zum Fangen drücken und mit dem linken Joystick die Kamera justieren. Das kann zur absolut unangenehmen Erfahrung werden, wenn ihr euch zum Beispiel kurz neu positionieren möchtet und plötzlich die Bewegungssteuerung aktiviert ist. Obendrein können die Pokémon plötzlich und wie aus dem Nichts flüchten und ihr sitzt dann da und möchtet am liebsten die gesamte Konsole aus dem Fenster werfen. Obendrein kam bei unserem Test das Gefühl auf, dass die Bewegungssteuerung oft alles andere als genau die Eingaben erkennt und schnell einen Pokéball zur Seite wirft.

Alternativ zu den Joy-Cons könnt ihr übrigens den separat erhältlichen Pokéball Plus verwenden, der uns freundlicherweise von Nintendo zur Verfügung gestellt wurde und übrigens auch mit Pokémon Go kompatibel ist. Dieser stellt einen vollständigen Controller inklusive Joystick, A- und B-Taste dar und ist durchaus intuitiv zu bedienen, für erwachsene Hände aber alles andere als bequem. Er rutscht gerne ab, der Joystick ist viel zu klein und irgendwann verkrampft der ganze Körper. Für Kinder sicherlich nett, für mich aber definitiv nicht.

(Er ist aber gut verarbeitet. Und sieht cool aus.)

Nach dutzenden Spielstunden ist immer noch nicht klar ersichtlich, wieso genau die Fangmechanik geändert werden musste. Die Bewegungssteuerung ist nicht etwa einfacher, sondern in meinen Augen schwieriger als das bisherige System. Welchen Grund gab es genau, darauf zu setzen? Warum wird man als Spieler dazu gezwungen und kann nicht einfach zwischen zwei verschiedenen Modi wählen? Warum genau baut der Entwickler diese frustrierende Hürde auf, wenn das mit Leichtigkeit hätte vermieden werden können? Eine Antwort darauf gibt einem das Spiel an keiner Stelle. Mach es einfach, heißt es.

Besonders merkwürdig: Bei bestimmten Pokémon wie zum Beispiel Relaxo müsst ihr zunächst gegen dieses kämpfen! Zwar kommt, nachdem ihr es besiegt habt, dennoch der reguläre Fangbildschirm, aber die reine Kampfmechanik ist vollständig implementiert worden.

Für den erfolgreichen Fang eines Pokémon erhaltet ihr im Übrigen, wie auch in normalen Kämpfen, Erfahrungspunkte, deren Wert auf verschiedene Arten berechnet wird. Je kleiner der Fangkreis, desto höher ist der Bonus – also wie auch in Pokémon Go. Brauchtet ihr nur einen Wurf für den erfolgreichen Fang, wird dieser noch einmal erhöht. Fangt ihr denselben Pokémon-Typen mehrfach hintereinander, bildet sich zusätzlich eine Fangserie. Je höher diese ausfällt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Pokémon schillernd wird oder besondere Items trägt. Selbstverständlich werdet ihr nie im Leben so viele Monster einer Art benötigen, also versendet ihr sie einfach an Professor Eich, der euch im Gegenzug diverse Bonbons schenkt. Mit diesen könnt ihr die Statistiken eurer Monster komplett verändern, sie stärker oder schneller machen. Für viele Fans wohl ein Affront.

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