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ROT: Lohnt sich der neue Pixar-Film auf Disney+? – Filmkritik

Von Heiner Gumprecht - News vom 07.03.2022 15:00 Uhr
Filmkritik zu dem Pixar-Animationsfilm ROT
©The Walt Disney Company.

Wir haben großartige Neuigkeiten für alle, die Animationsfilme aus dem Hause Pixar kennen und lieben: Bereits am 11. März 2022 erscheint das neueste Werk aus dem kalifornischen Studio. Es gibt nur einen Haken, denn ROT wird exklusiv auf Disney+ veröffentlicht und das ist aus gleich drei Gründen ein Problem.

Zum einen hat natürlich nicht jedermann ein Abonnement bei dem Video-on-Demand-Sender, zum anderen umgeht Disney mit dieser Veröffentlichungsstrategie einen regulären Kinostart, was uns die Möglichkeit raubt, den Familienfilm auf der großen Leinwand zu genießen.

Doch am problematischsten ist wahrscheinlich, dass eine direkte Veröffentlichung auf Disney+ meist viel über die zu erwartende Qualität des Werks aussagt, denn die wirklich guten Filme kommen aus Geldgründen immer zuerst in die Lichtspielhäuser.

Da es aber auch Ausnahmen von dieser Regel gibt, haben wir uns den neuen Streifen von Pixar bereits für euch angesehen und verraten euch in dieser Filmkritik, ob sich eine Sichtung auf Disneys VoD-Sender lohnt.

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ROT: Eine Kritik

In den ersten knapp dreißig Minuten von „ROT“ versucht der Film alte Nörgler wie diesen Kritiker im Dauertakt davon zu überzeugen, dass die dargebotenen Sorgen unberechtigt sind. An Hyperaktivität erinnernd präsentiert sich Pixars Film als rotes Knäuel aus interessanten Ideen, erfrischend treffsicheren Gags und einem gehörigen Tempo, das kaum Zeit zum Nachdenken lässt.

Ein Feuerwerk aus recht humorvollen Einlagen, lockeren Sprüchen, mit einem Augenzwinkern dargebrachter Jugendsprache sowie einer erstaunlichen Detailverliebtheit bombardiert geneigte Zuschauer*innen förmlich, während der Wahnsinn an Filme wie Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen oder auch Störche – Abenteuer im Anflug erinnert.

Jedoch deutlich näher an der Realität und stets untermalt von dem Versuch, mehr als nur eine Weisheit zu vermitteln. Das Ganze wird durch eine Stilisierung abgerundet, die passend zur Thematik eher an fernöstliche Animationen erinnert und damit auch visuell erfrischend ungewohnt anmutet.

Filmkritik zu dem Pixar-Animationsfilm ROT
©The Walt Disney Company.

Während die Geschichte aufgebaut wird und wir die Charaktere kennenlernen, die für die späteren Ereignisse relevant sind, bewegt sich der Film in zwei Welten. Eine, in der Kinder, in erster Linie Mädchen um die 12 Jahre, abgeholt werden, und eine Zweite, die sich direkt an die Eltern richtet und auch diesen beste Unterhaltung ermöglichen will.

Und wäre „ROT“ nur um die dreißig Minuten lang, dann wäre die Story zwar höchst verwirrend und das Ende mehr als unbefriedigend, doch dafür hätte man nicht miterleben müssen, wie dieser wunderbar eigenwillige Aufbau den Bach heruntergeht und Platz für absolute Mittelmäßigkeit macht.

Sobald die Einführung vorbei ist und die eigentliche Handlung so richtig in Gang kommt, nehmen Tempo, Einfallsreichtum und die allgemeine Qualität enorm ab. Der Film von Regisseurin Domee Shi wird zu einem ganz gewöhnlichen Kinderfilm, der enttäuschenderweise nichts mehr zu bieten hat, was ihn von anderen Werken dieser Art unterscheidet.

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Die ersten zarten Versuche, der Geschichte auch eine unterschwellige, lehrreiche Botschaft beizufügen, stellen sich zudem als Rohrkrepierer heraus. Zwar gibt es am Ende des Tages sowohl für die Kleinen als auch für die Großen einen erhobenen Zeigefinger, dieser ist aber mehr Mittel zum Zweck und weniger wirklich lehrreich.

Aus einem Film, der wahrscheinlich ohne Probleme einer breiten Gruppe an Interessierten empfohlen hätte werden können, wird plötzlich ein Werk, mit dem ihr eure Kinder auch getrost alleine lassen könnt, da ihr im Grunde absolut nichts verpasst, was ihr nicht in zig anderen Familienfilmen auch zu sehen bekommt.

Was am Ende des Tages noch für eine Sichtung spricht, sind wenige gut platzierte Gags und die Tatsache, dass „ROT“ zumindest auch nicht wirklich schlecht ist. Leider nur deutlich irrelevanter als die meisten anderen Produktionen aus dem berühmten US-amerikanischen Animationsstudio.

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Zumindest aus technischer Sicht ist der Film dennoch ein absoluter Hingucker, alles andere wäre bei dem Namen dahinter aber auch enttäuschend gewesen. Dennoch darf und sollte vielleicht sogar erwähnt werden, dass die Grafik in jeglicher Hinsicht von berauschender Qualität ist.

Sei es das Fell des großen Roten Pandas, die Texturen von Gebäuden und Oberflächen oder das unfassbar realistisch anmutende Essen, bei dessen Anblick einem das Wasser im Mund zusammenlaufen kann. Und nicht zu vergessen die fotorealistischen Locations, die nur so vor Liebe zum Detail strotzen.

Pro:

  • Tempo- und einfallsreiche erste dreißig Minuten
  • Schöner Artstil
  • Überragende Grafik und Details
  • Nette Familienunterhaltung
  • Interessante Figuren

Kontra:

  • Kann das vorgegebene Tempo nicht halten
  • Die Qualität der Handlung nimmt schnell ab
  • Treffsichere Gags werden früh selten
  • Oberflächliche Handlung und Pointe
  • Inkonsequentes Finale
  • Gelegentliches Ruckeln in den Bewegungsanimationen

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Solltet ihr kein Abonnement bei Disney+ haben, dann ist „ROT“ von Domee Shi sicher nicht der Film, für den ihr das ändern solltet. Wer aber Zugriff auf den VoD-Sender hat und einen zumindest oberflächlich unterhaltsamen Film für junge Teens sowie Kinder sucht, macht hier wohl nicht viel falsch, Zuschauer*innen dürfen nur nicht das Niveau von den berühmten Pixar-Meisterwerken erwarten.

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Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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