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Meisterdetektiv Pikachu: Die Geschichte einer ungleichen Freundschaft, die alle Skepsis überwindet – Filmkritik

Von Daniel Busch - News vom 03.05.2019 11:30 Uhr
© Warner Bros. Pictures

Für Fans und die, die es werden wollen

Wer Angst hatte, einfach nur eine platt erzählte eindimensionale Handlungsstruktur vorgesetzt zu bekommen, den kann ich dahingehend zumindest ansatzweise entwarnen. Man muss sich dennoch bewusst sein: Es handelt sich in erster Linie dennoch um einen Film für Fans und Familien. Der Film ist dahingehend natürlich kein Kandidat für einen Oscar, unterhält jedoch auf kurzweilige Weise und bereitet einen Abend voller witziger Momente und Fan-Sevice.

Und Fan-Service ist genau das richtige Stichwort. „Meisterdetektiv Pikachu“ strotzt nur so vor Momenten, die gezielt an Pokémon-Fans gerichtet sind. Um es nicht abzustreiten, natürlich kann auch jeder diesen Film sehen, der keinen Deut von Pokémon versteht oder bislang keine Berührung mit der Reihe hatte. Dann entgehen einem zwar die Fan-Service-Momente und viele Details, aber um den Film zu genießen, tut es meiner Meinung nach keinen Abbruch.

Im Gegenteil: Wer einen Einstieg in das Pokémon-Franchise wagen will, ist mit diesem Film eigentlich an einer guten Adresse – wenn man sich dennoch vor Augen hält, dass die Wesen eigentlich nicht so aussehen, wie im Film dargestellt. Denn „Meisterdetektiv Pikachu“ ist gewiss ein Film, an dem auch Erwachsene ihren Spaß haben können, sofern man sich darauf einlässt. Dies ist vermutlich ein Umstand, mit dem Warner Bros. und The Pokémon Company diesen Film überhaupt ins Kino bringen: Um das seit Jahrzehnten präsente Franchise einer größeren Bandbreite von Leuten zugänglich zu machen.

Warner Bros. und The Pokémon Company schaffen also den Spagat, den Film sowohl für Fans als auch Nichtkenner des Franchises schmackhaft zu machen.

Die angesprochenen Fan-Service-Momente erstrecken sich über den ganzen Film. Als Beispiel seien da nur mal Tims Kinderzimmer in der Wohnung von Harry genannt, welches verschiedenste Referenzen an die Spiele und die Serie bereithält, oder wie Pikachu den Anfang des ersten und bekanntesten Pokémon Anime-Openings singt. Die Macher haben viel Kreativität in den Film hineingesteckt, um so viel „Pokémon“ herauszuholen wie möglich, das merkt man dem Streifen wirklich an.

Eine Welt voller Pokémon

Die meisten dürften dabei die zahlreichen Pokémon interessieren, die im Film vorkommen, und wie sie dargestellt werden. Ob man nun das Design der Wesen in dem Film mag oder nicht, ist dabei natürlich jedem selbst überlassen. Während ich Pikachu wirklich knuddelig finde, halte ich die Umsetzung anderer (weniger) Pokémon für eher fragwürdig. Die Macher haben bestimmt ihr Bestmöglichstes getan, die Wesen so realitätsnah, detailreich und dennoch originalgetreu wie möglich zu visualisieren. Bei einigen Pokémon funktioniert dies jedoch nur bedingt. Anhand der Fülle an unterschiedlichen Pokémon im Film ist dies auch nicht verwunderlich.

Und es sind wirklich viele – ich gehe sogar so weit zu sagen, dass man beim ersten Mal schauen, gar nicht alle Pokémon realisiert. So mag man beim nochmaligen Anschauen bestimmt noch einige mehr entdecken.

Alles in allem halte ich die Umsetzung der Wesen für den Film trotzdem gelungen. Jeder mag da seine eigenen Favoriten haben. Vor allem gestalten die zahlreichen Pokémon die im Film dargestellte Welt wirklich lebendig. Überall sind die Pokémon präsent und agieren miteinander. Nur recht wenige agieren dabei zwar mit den Protagonisten, doch vor allem die Szenen, in denen sie es tun, gehören mit zu den Stärken des Films.

Dabei zählen die Szenen mit Pantimos bei Tims und Pikachus komischen Versuch eines Verhörs und mit Glurak im Underground-Fight-Club definitiv zu den besten Momenten.

Von der technischen Ebene überzeugt der Film dabei zu großen Teilen. Gerade bei einer Stelle im Film, in der der Boden aufreißt, für Verwüstung sorgt und sich alles als riesiges Chelterrar entpuppt, werden die technischen Möglichkeiten eindrucksvoll dargeboten. An anderen Stellen wiederum merkt man schon deutlich, dass etwas computeranimiert ins Bild eingefügt wurde.

Die Handlung mag dabei grundlegend an dem gleichnamigen Spiel „Meisterdetektiv Pikachu“ orientiert sein. Die Filmemacher um Regisseur Rob Letterman haben jedoch ihre eigene Version der Geschichte auf die Leinwand gebracht. Nicht nur visuell unterscheidet sich die Verfilmung daher deutlich von der Vorlage, auch von der Geschichte sind nur noch einige Grundzüge vorhanden. Wer das Spiel also kennt, kennt noch lange nicht den Film!

Besonders in Anbetracht, dass es sich um eine Videospiel-Verfilmung handelt – und daher jede Skepsis im Vorfeld gerechtfertigt ist – sehe ich „Meisterdetektiv Pikachu“ als sehr gute Umsetzung. Aber auch abseits davon, wird uns ein ideenreiches, kreatives und kurzweiliges Abenteuer auf die Leinwand gezaubert. Kurz gesagt, der Film ist überraschend gut.

„Meisterdetektiv Pikachu“ macht also vieles anders, aber auch richtig. Ich fühlte mich während des ganzen Films gut unterhalten und war sogar gepackt von der Handlung. Sie ist interessant gestaltet und eines sticht sowieso hervor: Pikachu ist der Star des Films und das zurecht. Dem kleinen Racker schaut man gerne zu und lacht über seine Frechheit. Am Ende ist man dann erstaunt, dass der Film mehr bietet als nur ein ungleiches Paar und viele Witze. In diesem Sinne: Pika!

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Immer im Beast-Mode und manchmal ganz schön verpeilt. Sport-Enthusiast, der die USA liebt und von seiner eigenen Harley träumt. Super Saiyajin im Training, Trophäenjäger an der PlayStation. Bevorzugt Sony-Exclusives, God of War, GTA V und RDR2.
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