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Life is Strange: Der dunkle Raum – Episode 4: Dark Room im Test

Von Patrik Hasberg - Test vom 29.07.2015 11:35 Uhr

Entwickler Dontnod Entertainment verspricht uns mit der vierten Episode zu Life is Strange die bisher „ambitionierteste“ und „heftigste“ Folge. Wir haben uns rund vier Stunden durch einen Strudel aus Emotionen, Hass und wahrer Freundschaft geschlagen und können nur eines dazu sagen: Absolut richtig!

Nach rund acht Wochen dürfen Fans zum bereits vierten Mal zurück in das kleine beschauliche Küstenstädtchen Arcadia Bay kehren. Auch wenn sich zwei Monate im ersten Moment nicht sonderlich lang anhören, fiel die Wartezeit auf Episode 4 nicht unbedingt angenehm aus. Warum?

Weil uns die dritte Episode "Chaos Theory" mit einem derart heftigen Plot-Twist gegen die Stirn schlug und in die Credits verfrachtete, dass unser Kopf erst einmal partout nicht abschalten wollte und munter weiter ratterte.

So stellten wir uns wieder und wieder die alles entscheidende Frage:

Können wir diese Entscheidung wieder rückgängig machen oder müssen wir mit diesen Konsequenzen von nun an leben? Tatsächlich holt uns Dark Room genau an der Stelle ab, an der wir zuvor eine kleine Zwangspause einlegen mussten.

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Emotionaler Strandspaziergang

Zu Beginn spazieren wir bei einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand von Arcadia Bay entlang, während uns der Titel binnen weniger Sekunden durch seine einmalige Atmosphäre wiederholt in seinen Bann zieht. Trotzdem herrscht eine traurige Grundstimmung, die im Kontrast zu den intensiven Farben der sich vor uns erstreckenden Szenerie zu stehen scheint.

Auch die nachfolgenden Minuten werden dem Spieler emotional gesehen alles abverlangen. Obwohl wir gameplaytechnisch keine wirklichen Hürden zu überwinden haben, erwartet uns eine Herausforderung, mit der wir in dieser dramatischen Form nie gerechnet hätten. An dieser Stelle muss jeder selber entscheiden, wie er sich letztendlich entscheiden wird. Dabei sind die Konsequenzen für den weiteren Spielverlauf nicht einmal groß von Belang.  Viel eher ist es der Gedanke im weiteren Verlauf mit dieser endgültigen Entscheidung leben zu müssen. Sich überhaupt mit einer solchen Situation konfrontiert zu sehen und über eine derartig schwierige und moralische Frage nachdenken zu müssen, wird den einen oder anderen Spieler sicherlich einige Minuten beschäftigen.

Dabei bedient sich Dontnod mutig eines schwierigen und diskussionswürdigen Themas, das in seiner Interaktivität plötzlich noch deutlich komplexer erscheint.

Ein Netz aus Gewalt, Hass und Intrigen

Bereits im Vorfeld versprach uns Dontnod mit "Dark Room" die bisher ambitionierteste und "heftigste" Episode. Tatsächlich müssen wir nicht nur zu Beginn schon das eine oder andere Mal heftig schlucken, sondern verstricken uns gerade gegen Ende bei der Suche nach Rachel Amber immer weiter in einem Netz aus Gewalt, Hass und Intrigen. Dabei fallen vor allem die Dialoge deutlich komplexer aus, als wir es aus den vorherigen Episoden gewohnt sind.

Es ist beispielshalber uns überlassen wie wir an wichtige Informationen von dem Drogendealer Frank gelangen – ob mit Gewalt oder ohne, wir haben die Wahl. Inwieweit sich entsprechend drastische Entscheidungen auf die fünfte Episode auswirken werden, bleibt wie immer abzuwarten. Da freut es, dass wir mit Max noch immer über die Fähigkeit verfügen, die Zeit minimal zurückzudrehen, um gerade getroffene Entscheidungen rückgängig zu machen. So können wir ein Gespräch, das sich gerade in Richtung Sackgasse zubewegt, in eine völlig neue Richtung lenken. Zwar gibt es mehrere Möglichkeiten innerhalb eines Dialogs ans Ziel zu gelangen, einige Gesprächsoptionen sollten jedoch möglichst nicht gewählt werden.

Wie geht’s weiter?

Da stehen wir nun ein weiteres Mal vor der Frage, wie es denn nun weitergehen wird. Denn wer das Ende der dritten Episode bereits heftig fand, sollte Dark Room vielleicht besser niemals beenden. Wer trotzdem den nötigen Mut aufbringt, der kann schon jetzt einige Theorien aufstellen, wie die bisherigen Bausteine zusammenpassen könnten. Oder ihr wagt einen weiteren Durchgang, um eure getroffenen Entscheidungen durch andere zu ersetzen.

Insgesamt fügt sich auch die vierte Episode perfekt zu den bisherigen Folgen. Allerdings setzt sich Dark Room mit rund vier Stunden (wenn ihr die Spielwelt in aller Ruhe erkundet) in Sachen Spielzeit deutlich ab und kommt tatsächlich mit der einen oder anderen heftigen Überraschung daher.

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Life is Strange im Test

Fazit und Wertung von Patrik Hasberg

Patrik Hasberg:

Es fällt schwer passende Worte über die vierte Episode zu verlieren, zu sehr rattert noch der Kopf, zu sehr bewegt uns das heftige Ende. Spieler die sich wirklich in die Spielwelt und die Protagonisten hineinversetzen können, werden an Dark Room in jedem Fall ordentlich zu knabbern haben und müssen sich nun ein weiteres, dafür letztes, Mal in Geduld üben.

Wir sind uns in jedem Fall sicher, dass Dontnod Episode fünf noch einmal die Krone aufsetzen wird, so gut kennen wir die Entwickler mittlerweile und wissen, dass sie immer für eine Überraschung gut sind. Derweil  werden wir noch einmal die vorherigen Episoden spielen.

Pro

+stimmige Atmosphäre
+sehr gute englische Synchronsprecher
+lizenzierte Songs/Eigenkompositionen
+erfrischendes Gameplay
+viele Interaktionsmöglichkeiten
+Entscheidungen oft ohne wirkliche Aufwirkungen

Contra

-keine deutsche Synchronisation, keine deutschen Untertitel
-kaum Mimik in den Gesichtern
-einige Bugs, (Episode 4 lässt sich beispielshalber bei einigen Spielern nicht starten)
Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
Life is Strange Cover
Life is Strange Abenteuer Xbox One, PS3, Xbox 360, Android, iOS, PC, PS4
PUBLISHER Square Enix
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