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Kinect Star Wars: Nichts für Machtbewanderte?

Ein Traum wird wahr, Kinect und Star Wars vereint. Endlich dürfen wir das Lichtschwert zücken und mit den Händen wild durch die Gegend rumwuseln. Bereits zur Ankündigung, einst auf der E3 2010 in Los Angeles, wussten wir in der Redaktion, dass wir den Titel sofort haben müssen.

Nun ist er endlich da und gemeinsam geht es ab auf eine, sagen wir mal, kuriose Reise durch eine weit entfernte Galaxies mit Jedi-Freunden und fiesen Sith-Meistern.

Möge die Macht mit Euch sein!

Die Reise beginnt, eine Ausbildung zum Jedi-Ritter, das wollen wir als Xbox-Spieler anstreben und lassen uns vom Meister Yoda ausbilden. Doch bevor wir uns auf dem Wookie-Planet Kashyyyk in die Kampagne begeben, gibt es den ersten Schock. Die Stimme von C-3PO, dem Roboter-Mensch-Kontakter ist anders als wir sie von Anthony Daniels, dem Schauspieler hinter der Maske des Protokoll-Droiden, kennen. In der englischen Sprachausgabe von Kinect Star Wars ist diese zwar originalgetreu, doch deutsche Spieler müssen sich mit der aufgezwungenen Ausgabe zufriedengeben. Wie dem auch sei, "3PO" stellt, gemeinsam mit seinem kleinen Freund, R2-D2, das Spiel vor. Verschiedene Modi werden im Hauptmenü erläutert. Damit ihr direkt vollkommen eure Macht entfalten könnt, steht die Ausbildung zum Jedi-Ritter auf dem Plan. Somit startet ihr die Solo-Kampagne "Jedi-Vorsehung: Aufstieg der dunklen Seite", die während der Klonkriege erzählt wird.

Zu Beginn macht sich der Spieler gemeinsam mit anderen Padawane mit der Kunst des Lichtschwerts vertraut. Verschiedene Übungen stehen an, wie das Ausweichen und Abwehren von Schüssen eines kleinen Droiden. Habt ihr diese mehr oder weniger gemeistert, schickt euch eine Jedi-Ritterin zu Yoda, die euch übrigens stets begleitet, allerdings eher als Randfigur zu betrachten ist. Angekommen auf dem heimischen Planeten der Wookies, geht die Ausbildung weiter und es wird der Sprung, das Zerstören von Gegenständen und das Heben von Objekten durch die Macht gelernt. Leider läuft der Spieler kaum durch die Szenarien, sondern wird vom Spiel aus geleitet. Hier hätten wir uns mehr Freiheiten gewünscht.

Kaum die ersten Tricks mit der Macht in Erfahrung gebracht, wird Kashyyyk von einer Droiden-Armee angegriffen. Ganz klar, dass wir zum Lichtschwert greifen und die Blechbüchsen zerstören. Allerdings greift Kinect Star Wars nicht bei allzu schnellen Bewegungen, was ebenfalls enttäuschend ist, da Jedi-Ritter sich insbesondere bei Kämpfen recht schnell bewegen.

Haben wir unsere Ehre auf Kashyyyk bewiesen, packen wir unsere virtuellen Koffer und reisen durch die Galaxies bis zum gigantischen Planeten Coruscant. Immer wieder treffen wir in der Spielzeit von rund fünf Stunden auf bekannte Gesichter wie Obi-Wan, Mace Windu oder Chewbacca. Das Star Wars-Feeling kommt auf, wird allerdings von den erwähnten Kritikpunkten getrübt.

Wer nicht alleine durch die Galaxies reisen möchte, der kann einen Mitspieler in die Kampagne einbeziehen, der sich kurzerhand in jedes Kapitel einklinken kann. Dazu ist eine Erkennung des Kinect-Sensors während des Spielens erforderlich und schon taucht der Splitscreen auf.

Minispiele der besonderen Art
Während dem Story-Modu, werden euch ständig verschiedene Aufgaben abverlangt, wie beispielsweise das Zerstören von Gleitern und deren Piloten. Dazu muss der Spieler seine Arme nach vorne strecken und ab und an nach hinten ziehen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren oder zu beschleunigen. Dies funktioniert recht gut, auch das Ausweichen von Bäumen. Ab und an ist es sogar machbar, Gegner durch die Gegend zu werfen oder diese mit der Macht in der Luft zu halten, woraufhin sie wie verrückt herumzappeln. Der Spieler fühlt sich als Jedi, wenn auch als etwas eingerosteter Machtverbündeter, da die schnellen Bewegungen öfter wiederholt werden müssen.

Neben der Handlung, gibt es alternativ Spiel-Modi, welche die Spielmotivation deutlich anheben. Besonders der Modus, in dem der Spieler als Rancor durch die Galaxies zieht und beispielsweise Tatooine zerstört, macht überaus Spaß. Einfach mal die Sau raus lassen, lautet hier das Motto. Mit verschiedenen Bewegungen können Gebäude zerstört, Gegner herum geschleudert oder ganze Straßenzüge geplättet werden. Das Ziel in dem Modi ist ganz klar definiert: So viele Punkte erreichen, wie es nur geht.
Dies trifft auch beim Tanzspiel zu, allerdings wirkt es schon sehr kurios, wenn der fiese Imperator seine Moves zu Hip-Hop-Songs ablässt und Lord Vader dazu einsteigt. Auch Prinzessin Lea lässt es sich nicht nehmen, zu ihrem eigenen Song, "I`m a Princess in a Battle" zu tanzen. Das hat leider kaum etwas, wenn gar nichts, mit Star Wars zutun, auch wenn dies nur als Minispiel zu verstehen ist. Der eingefleischte Fan der Trilogie, erschaffen von George Lucas, haut sich die Hände über den Kopf.

Wett macht dies wieder das Podrennen, das wirklich gelungen ist und ebenfalls, wie das Rancor-Minispiel, mit Spielspaß prahlen kann. Bekannt aus Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohnung können Spieler verschiedene Pisten mit verschiedenen Rennern abdüsen. Dabei gibt es ständig neue Herausforderungen. Wer sich nicht als überdurchschnittlicher Podrenn-Fahrer bezeichnen kann, der darf alternativ auf Fahrhilfen setzen, die auf dem Bildschirm anzeigen, wohin die Reise geht. Dies ist besonders zu Beginn von Vorteil, wenn ihr euch einmal in eine Kurve lehnt und nicht mehr wisst, wohin es eigentlich geht.

Ein Kinderspiel?

Wer mit einem tollen und spannenden Star Wars-Abenteuer  à la Action in Sinne von Star Wars: The Force Unleashed oder Star Wars: The Old Republic gerechnet hat, der wird enttäuscht. Deutlich ist zu sehen, in welche Richtung Kinect Star Wars geht, es soll die gesamte Familie ansprechen und das ist auch gelungen. Hier und da gibt es Modi, die dem Spieler und Fan der Film-Serie gefallen dürften, wie beispielsweise das Podrennen oder die Zerstörung mit dem Rancor, doch der Tanz-Modus ist gezielt an das junge Publikum gerichtet und lässt sich mit Kinect wunderbar umsetzen.

Redaktion PlayCentral

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