PLAYCENTRAL TESTS A Way Out

A Way Out: Warum uns der Koop-Titel überrascht hat

Von Patrik Hasberg - Test vom 30.03.2018 15:50 Uhr

Videospiele können unglaublich faszinierend sein und Momente erschaffen, die wir so schnell nicht mehr vergessen werden. Doch oft erleben wir solche Schlüsselmomente innerhalb einer Singleplayer-Kampagne und können unseren Freunden von diesem Erlebnis nur erzählen. Aber warum solche Augenblicke nicht häufiger gemeinsam erleben?

Die ultimative Koop-Erfahrung?

Natürlich können wir in Titeln wie PUBG, Fortnite: Battle Royale, Left 4 Dead oder dem Zombie-Modus von Call of Duty gemeinsam mit Freunden zocken und kompetitiv gegen andere Spieler antreten oder taktisch gegen fiese Untote vorgehen. Eine wirkliche kooperative Erfahrung innerhalb einer mitreißenden Story bleibt uns in solchen Titeln aber verwehrt. Da stellt sich unweigerlich die Frage, warum es kaum Koop-Games gibt, die gemeinsam mit einem guten Kumpel gezockt werden können.
Nur wenige Titel stechen aus der recht übersichtlichen Liste heraus.

Zu nennen wäre da zum Beispiel das Puzzlespiel Portal 2, das euch alleine oder gemeinsam mit einem Freund antreten lässt. Für den kooperativen Zweispielermodus wurden extra zwei neue Charaktere sowie eine eigene Rahmenhandlung mit neuen Leveln eingefügt. Gespielt werden kann als Roboter Atlas oder P-Body. Dabei müssen zahlreiche und immer kniffliger werdende Trial-and-Error-Passagen sowie Denkaufgaben gelöst werden. Wer nicht mit seinem Gegenüber zusammenarbeitet und sich permanent abspricht, hat keine Chance auch nur eines der Level zu meistern. Ein weiteres positives Beispiel ist der fünfte Teil von Capcoms Zombie-Shooter Resident Evil 5. Hier kann die gesamte Kampagne im Koop-Modus gespielt werden. Dabei schlüpft einer in die Rolle von Antiterror-Spezialist Chris Redfield, während der andere die Steuerung von Kollegin Sheva Alomar übernimmt. Wichtig ist hier, dass ihr euch gegenseitig den Rücken freihaltet und anstehende Arbeit teilt. Vorsprünge können ebenfalls nur kooperativ erklommen werden.

Gemeinsam, statt alleine

Mit A Way Out hat das schwedische Entwicklerstudio Hazelight vor kurzem ein kooperatives Actionspiel veröffentlicht, das ein Paradebeispiel für ein gut funktionierendes Koop-Spiel darstellt und euch darüber hinaus eine mitreißende Handlung vorsetzt, wie wir sie lange nicht mehr erlebt haben.

Der Third-Person-Shooter kann nur zu zweit gespielt werden. Dabei habt ihr die Wahl, ob der Gefängnisausbruch lokal oder online angegangen werden soll. Bei beiden Verianten wird euch ein Splitscreen vorgesetzt und ihr könnt beide Perspektiven beobachten. Das Besondere an A Way Out: Ihr benötigt lediglich eine Version des Spiels. Der zweite Spieler kann sich den Titel kostenlos herunterladen.

A Way Out rückt die beiden Gefängnisinsassen Vincent Moretti und Leo Caruso in den Fokus. Durch eine gemeinsame Motivation schließen sich beide zusammen, um den Knast schnellstmöglich wieder zu verlassen. Zu Beginn dürfen wir uns für einen der beiden Charaktere entscheiden und bekommen dazu eine kurze Biographie präsentiert. Vincent und Leo sind grundverschieden und haben jeweils ihre eigene Art, eine Situation zu lösen. Durch den gut inszenierten Ausbruch, die anschließende halsbrecherische Flucht und ein vermeintlich gemeinsames Ziel, entsteht zudem nicht nur eine gewisse Bindung zu dem Koop-Partner, sondern auch zu der eigenen Spielperson. Das nutzen die Entwickler gekonnt aus und versetzen uns gegen Ende der Handlung einen ordentlichen Schlag ins Gesicht, den wir wohl noch einige Zeit spüren werden.

Grafisch gesehen ist A Way Out zwar höchstens Mittelmaß, wobei es immer wieder gelingt atmosphärische Bilder auf den Monitor zu zaubern. Gameplaytechnisch hatten wir aber lange nicht mehr so viel Spaß. Das liegt vor allem daran, dass wir wirklich zusammenarbeiten müssen. Während wir beispielshalber Rücken an Rücken einen Schacht hochkraxeln, müssen wir auch an der Tastatur bzw. dem Controller mit dem richtigen Timing eine Taste drücken. Bei einer rasanten Fahrt mit einem Holzboot durch Stromschnellen müssen wir uns vor den scharfen Feldern in Acht nehmen und durch gemeinsame Absprache permanent gegensteuern. Solche Erlebnisse in Kombination mit auf den Punkt gebrachten Dialogen, emotionalen Familien-Szenen und nachvollziehbaren Charakteren schweißen nach und nach zusammen. Da sind die sechs bis acht Spielstunden schneller vorbei, als ihr Ausbruch brüllen könnt. Dass sich A Way Out munter bei sämtlichen Gefängnisfilmen, -Serien sowie Assassin’s Creed, GTA und Co. bedient und zahlreiche Genre-bedingte Klischees verwendet, fällt da nicht sonderlich schwer ins Gewicht.

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A Way Out im Test

Fazit und Wertung von Patrik Hasberg

Lange habe ich mich auf ein neues Koop-Game gefreut, das mich ähnlich wie Resident Evil 5 und Co. überzeugen kann. Und tatsächlich ist A Way Out vom Gameplay her genau das Spiel geworden, das ich mir gewünscht hatte. Die vielen kleinen Minispiele, Verfolgungsjagden und Schleichmomente sind für sich genommen schon gut, können bestens unterhalten und bieten darüber hinaus eine wunderbare Koop-Erfahrung.

Wirklich überrascht haben mich allerdings die immer passend geschriebenen und vertonten Dialoge sowie die Handlung, die im Grunde das Herzstück des Spiels darstellt. Wir verbringen nicht einmal sonderlich viel Zeit mit ewiglangen Gesprächen, Rückblenden etc., sondern erleben die Vergangenheit der beiden Protagonisten beim Spielen. Dabei versetzen wir uns immer mehr in die eigene Spielperson sowie die Story und bekommen es schließlich mit einem ordentlichen Twist zu tun. Bitte Hazelight, lasst uns mit A Way Out nicht alleine und sorgt in den nächsten Jahren gerne für weiteren Koop-Nachschub. Viele Spieler würden euch das danken!

Pro

+starke, mitreißende Handlung
+überraschender Twist
+tolles Koop-Gameplay mit vielen kleineren Spielchen
+überzeugende Charaktere
+sehr gute Dialoge
+stimmige Sound-Untermalung
+es wird nur eine Version benötigt
+6-8 Stunden Spielzeit für 30 Euro (für zwei Personen)
+mehrere Wege und Entscheidungen

Contra

-Technik eher mäßig
-hölzerne Animationen
Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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