PLAYCENTRAL TESTS The Dark Pictures Anthology

The Dark Pictures Anthology: Ein Tod kommt selten allein: Wie gut ist das Horror-Adventure Man of Medan?

Von Benjamin Braun - Test vom 28.08.2019 14:00 Uhr
© Supermassive Games / Bandai Namco Entertainment

Solo, Koop oder Kinoabend?

„Man of Medan“ könnt ihr in gleich drei verschiedenen Spielmodi angehen. Neben dem Solomodus steht euch die sogenannte Kinoabend-Variante zur Wahl. Darin verteilt ihr die fünf Haupthelden auf bis zu fünf Spieler und reicht an den entsprechenden Punkten den Controller weiter. Abgesehen davon, dass beim Controller-Wechsel das Spiel kurz pausiert wird, könnt ihr dieses Spielerlebnis jedoch genauso gut auch im Solomodus umsetzen. Groß ist der Mehrwert folglich nicht, zumal Supermassive Games eine denkbare Online-Variante ausklammert. Der „Kinoabend“ ist also lediglich lokal an einer Plattform verfügbar.

Wirklich gemeinsam spielen könnt ihr hingegen im Koop-Modus für zwei Spieler. Dabei müsst ihr nicht bloß dem Mitspieler zuschauen, bevor ihr selbst wieder aktiv werdet. Tatsächlich spielt ihr parallel unterschiedliche Charaktere und erlebt teils vollkommen andere Spielsituationen. Während der eine beispielsweise in der Rolle von Julia gemeinsam mit Alex zu einem Flugzeugwrack abtaucht, bleibt der andere mit Conrad oben an Deck des Bootes.

The Dark Pictures AnthologyThe Dark Pictures Anthology: Man of Medan: Online-Koop und Movie-Night-Modus bestätigt

An sich ist das eine tolle Idee für einen Koop-Modus, der Nachteil ist jedoch, dass ihr von dem, was der andere macht und erlebt, nicht viel oder sogar gar nichts mitkriegt. Konkret gibt es lediglich eine Information, wenn der Mitspieler eine Entscheidung trifft, ohne weitere Details. Gerade in den Dialogen, da ihr beide etwa auch mal als Conrad unterwegs seid, könnt ihr zudem die Beziehung der Helden untereinander in widersprüchliche Richtungen lenken.

Spaß macht der Koop-Modus aber dennoch, besonders beim späteren Austausch darüber, was man jeweils erlebt hat. Wohl auch, damit nicht automatisch dieser Austausch während des Spielens stattfindet, sieht „Man of Medan“ spielintern keine eigene Voicechat-Funktion vor. Alles in allem sind Kinoabend- und Koop-Variante nette Bonusdreingaben. Schön wäre aber gewesen, wenn man Spielstände zwischen den Modi tauschen könnte, um etwa ein im Koop begonnenes Abenteuer auch solo fortzusetzen. In „Man of Medan“ aber nutzt jeder Spielmodus ein eigenes Savegame.

Kleine Ungereimtheiten

Zu viele Fragen nach der Logik bestimmter Ereignisse oder Zusammenhänge darf man in „Man of Medan“ nicht stellen. Euer kleines Ausflugsboot wird nach besagtem Tauchgang etwa von Unbekannten überfallen, die die Helden fesseln und knebeln. Nacheinander holen die drei Männer die Charaktere in einen anderen Bereich des Boots, um sie einzeln zu verhören.

Dass sie keinerlei Notiz davon nehmen, dass ihr nach und nach Knebel und Fesseln löst, ergibt wenig Sinn. Ähnlich sieht es auch bei manchen der Todesszenen aus, vor denen euch in den Levels verteilte Bilder mit Vorausahnungen warnen. Schlüssig ist es aber beispielsweise nicht, weshalb einer der Protagonisten bei der einen Dialogwahl von jemand erschossen wird, bei der anderen hingegen nicht. Letztlich kratzen derartige Ungereimtheiten aber nicht nachhaltig an der Atmosphäre. Das gilt auch für Spielszenen, in denen man ahnen kann, dass sich ein Held eine Gefahr gerade bloß einbildet.

Wie in vielen anderen Horror-Spielen auch, wobei „Man of Medan“ mit Gruselthriller wohl treffender umschrieben wäre, empfehlen wir euch, das Spiel im abgedunkelten Raum mit Kopfhörern anzugehen. Billige Jump-Scares müsst ihr dabei übrigens keine befürchten.

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Wortkarger Lange-Texte-Schreiber. FC-Fan und Piranha-Bytes-Vergötterer. Heizt mit Spielekonsolen statt mit Gas. Könnte täglich Pizza futtern, hat aber nie mehr als fünf Tage am Stück geschafft.
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