Blair Witch: Atmosphärischer Horror-Trip im Hexenwald mit kleineren Fehlern

Ich bin nicht unbedingt der größte Fan von Horrorspielen, aber „Blair Witch“ hat mich als Kenner der Filmreihe sofort angesprochen. Immerhin haben die Entwickler von Bloober Team bereits mit „Layers of Fear“ gezeigt, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Tatsächlich muss sich das neueste Werk nicht vor den vorangegangenen Titeln der Entwickler verstecken und punktet vor allem durch seine mysteriöse und konstant bedrohliche Atmosphäre. Vor allem die Vertonung leistet dabei ganze Arbeit.

Wenn ich in völliger Dunkelheit durch den düsteren Wald stapfe und mir die Taschenlampe gerade einmal die nächsten vier bis fünf Schritte erhellt, es überall um mich herum knackt und der Hund auf einmal panisch zu bellen beginnt, geht mir mächtig die Pumpe. Die wenigen, aber dafür hervorragend platzierten Jumpscares, haben es wirklich in sich.

Ansonsten verschenkt „Blair Witch“ allerdings eine Menge Potential. Die Geschichte und das Finale sind zwar sinnvoll umgesetzt, überzeugen aber nicht vollends. Ich hätte mir gewünscht, dass man mehr dem Hexenmythos folgen und das Spiel nicht auf den inneren Dämonen eines vom Krieg gezeichneten Ex-Cops stützen würde, das wirkt stellenweise einfach deplatziert.

Nichtsdestotrotz macht die Kombination aus Erkundung, klugen aber zu einfachen Rätseln und Schockmomenten mächtig Laune und sorgt für einen stimmigen Horrortrip, mit dem Genrefans eine Menge Spaß haben werden, der allerdings hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.