Was Watch Dogs Legion mit unserem alten Lieblingsshirt gemeinsam hat – Test

„Watch Dogs: Legion“ macht uns das abschließende Urteil wirklich nicht leicht. Immerhin hatten wir wirklich Spaß bei unserem Test. Aber für uns ist der Funfaktor einfach nicht alles und schlussendlich nicht das, was ein richtig gutes Spiel ausmacht. Der dynamische Charakterwechsel scheint einfach zu viele Kompromisse zu fordern und hat zeitgleich zu viel Raum eingenommen, um das Game im Gesamten progressiv sein zu lassen. Es scheint, als waren die Entwickler wirklich bemüht gewesen, damit über die althergebrachte Erfolgsformel hinausgehen und den Teufelskreis durchbrechen zu wollen. Gelungen ist ihnen das jedoch nur bedingt. Die Bemühungen um die Story ohne festen Protagonisten scheinen nämlich auf Kosten jeder weiteren Innovation gegangen zu sein.

In einer Zeit, in der ein „GTA 6“ noch ziemlich weit weg erscheint, könnte „Watch Dogs: Legion“ allerdings wenigstens eine gute Überbrückung darstellen. Denn das Charaktersystem ist wirklich durchdacht und funktioniert erstaunlich gut. Und auch wenn das Gameplay dafür kaum einen spürbaren Fortschritt macht und den Knallerfaktor vermissen lässt, der uns so richtig umhaut, hat uns das Erkunden, Hacken und Rekrutieren trotzdem einige unterhaltsame Spielstunden beschert. „Watch Dogs: Legion“ ist eben wie unser eingangs erwähnter immergleicher Kaffee oder unser abgetragenes, aber gut sitzendes Shirt.

Es ist eben die typische, generische, offene Ubisoft-Spielwelt, ergänzt um einige wenige neuere Variablen, die mit Sicherheit ihre Liebhaber finden und durchaus Freude bereiten wird. Für die Anspruchsvolleren unter euch ist es wohl besser auf einen Titel zu warten, der noch vor der Tür steht und nicht im Schatten bevorstehender Spiele stehen muss.